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Killing for Love: Thriller (German Edition)

Killing for Love: Thriller (German Edition)

Titel: Killing for Love: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Drohbriefe geschickt und bisher vier Menschen ermordet hat.«
    Tyler riss die Augen weit auf, und seine Wangen röteten sich. »Wir haben Vorkehrungen für Mutter getroffen. Die Reha-Klinik, in der sie sich erholt, weiß über die Drohungen Bescheid, und niemand darf zu ihr außer den nächsten Angehörigen und natürlich dem Pflegepersonal.«
    »Wie viele Briefe hat Ihre Mutter erhalten?«, fragte Derek.
    »Drei, soweit ich weiß«, antwortete Tyler. »Ich habe sie aufbewahrt, falls Sie sie sehen wollen.« Er blickte sich um, wobei seine umwerfenden Gesichtszüge einen melancholischen Ausdruck annahmen. »Ich bin sicher, dass diese Briefe Mutters Schlaganfall ausgelöst haben. Sie ist ja noch gar nicht alt, erst vierundvierzig.«
    »Das tut mir sehr leid«, sagte Maleah.
    Wieder schenkte er ihr ein atemberaubendes Lächeln. »Danke, Miss Perdue. Das ist sehr freundlich von Ihnen.«
    Als Derek sich räusperte, deutete Maleah es als Kritik. Sie konnte fast hören, wie er ihr vorwarf, sich von Tyler Owens offensichtlicher Schönheit blenden zu lassen. Ja, okay. Welche Frau würde das nicht?
    Tyler wandte sich zu Derek, der direkt zur Sache kam. »Als Sie uns anriefen, erwähnten Sie, dass Sie zu wissen glauben, wer der Mitternachtsmörder ist.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und?«
    »Das wollen Sie selbstverständlich wissen, nicht wahr?« Tyler senkte traurig seinen Blick zu dem polierten Holzfußboden, was beinahe etwas Melodramatisches hatte. »Ich hasse es, jemanden anzuschwärzen.« Dann blickte er erst zu Derek, dann zu Maleah auf.
    Sie wollte schreien: »Um Gottes willen, sagen Sie schon!« Aber sie wartete geduldig. Sollte er doch auskosten, was immer ihm dieser Moment des Hinhaltens brachte.
    »Ich halte es für möglich, dass mein Vater der Mitternachtsmörder ist.«

20
    L orie hatte fast vergessen, wie die Stimme ihrer Mutter klang. Es war annähernd fünf Monate her, seit sie das letzte Mal miteinander gesprochen hatten. Mehrmals im Jahr, für gewöhnlich an ihrem Geburtstag, zu Thanksgiving und zu Weihnachten, rief ihre Mutter sie an, und dann redeten sie fünf oder zehn Minuten lang. Jedes dieser Gespräche war Lorie kostbar. Ihr Vater hatte keine Ahnung, dass ihre Mutter mit ihr in Kontakt blieb. Seit ihrer Rückkehr nach Dunmore vor neun Jahren hatte Lorie ihr Elternhaus ein einziges Mal betreten. Gleich bei ihrer Rückkehr nach Alabama war sie nach Hause gegangen, weil sie auf die Liebe und Unterstützung ihrer Eltern gehofft, ja, um sie gebetet hatte.
    Doch binnen Minuten nach ihrer Ankunft hatte ihr Vater ihr deutlich zu verstehen gegeben, was er dachte.
    »Ich will, dass du gehst«, hatte er ihr offenbart. »Ich möchte dich nie wieder sehen und nie wieder von dir hören. Ich habe keine Tochter mehr. Was mich betrifft, ist meine Tochter gestorben.«
    Glenn Hammonds war ein guter Ernährer, ein treuer Ehemann und ein Vater gewesen, der nach der Devise handelte: »Wer mit der Rute spart, verzieht das Kind.« Als gottesfürchtiger Christ hatte er sich stets als Oberhaupt der Familie betrachtet, und Letztere hatte sein Wort als Gesetz zu nehmen, ohne jemals seine Autorität in Frage zu stellen. Gewiss hatte ihr Vater sich seine Mutter nicht bloß deshalb ausgesucht, weil sie wunderschön war und er sie liebte, sondern weil sie überdies ein ruhiges, liebenswertes und leicht manipulierbares Naturell besaß. Sharon Hammonds widersprach ihrem Ehemann selten, und selbst wenn sie einmal anderer Meinung war, gab sie ihm am Ende stets nach.
    Obwohl Lorie ihnen zufällig einige Male über den Weg gelaufen war und sie bei zahlreichen Anlässen aus der Ferne gesehen hatte, war sie nicht mehr Teil ihres Lebens – so wenig, wie ihre Eltern Teil von ihrem waren. Vor ein paar Jahren, als sie hörte, dass ihr Vater einen Herzinfarkt erlitten hatte, war sie ins Krankenhaus gefahren. Doch ihre Mutter hatte sie vor seinem Zimmer abgefangen.
    »Es tut mir leid, Lorie, aber dein Vater will dich nicht sehen.«
    Der Kummer in den Augen ihrer Mutter an jenem Tag würde ihr auf immer im Gedächtnis bleiben.
    Aber war es unter diesen Umständen ein Wunder, dass die Stimme ihrer eigenen Mutter am Telefon beinahe fremd klang?
    »Lorie, bist du noch dran?«
    »Ja, Mom, ich bin hier.«
    »Wir haben gehört, was passiert ist, dass du auf der Liste dieses grässlichen Mitternachtsmörders stehst und er dich umbringen will. Wo wir in letzter Zeit auch hingehen, überall wird nur über dich geredet.«
    »Ja, leider. Das muss schrecklich

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