Killing for Love: Thriller (German Edition)
festhalten, sie küssen, mit ihr schlafen.
Was er wollte und was gut für ihn war, waren zwei gänzlich unterschiedliche Dinge. Lorie war zweifellos die vollkommen falsche Frau für Sheriff Michael Birkett und seine beiden Kinder.
Er musste es streng beruflich halten, sonst endete er noch in einer heiklen Lage, die seine Karriere gefährden und sein gesamtes Privatleben verwüsten könnte. Und er könnte Lorie am Ende noch übler verletzen, als er es ohnehin schon getan hatte.
Während er tief durchatmete, griff Mike nach dem Türknauf, öffnete und ging ins Haus. Dort lief Lorie im Wohnzimmer auf und ab, während Shelley Gilbert sie bewachte. Beide Frauen drehten sich sofort zu ihm.
»Buddy bringt Mr.Bonner aufs Revier«, informierte Mike sie. »Falls du ihn wegen Hausfriedensbruchs anzeigen willst oder …«
»Weiß er von den Morddrohungen?«, unterbrach Lorie ihn.
»Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube nicht, dass er mehr weiß, als dass du neuerdings einen Bodyguard hast.«
»Wie kann er das herausbekommen haben?«
»Da gibt es unzählige Möglichkeiten«, begann Mike. »Vielleicht hat einer deiner Nachbarn genau aufgepasst und es gemerkt, oder jemand aus meinem Büro hat versehentlich etwas erwähnt, und schon sprach es sich herum. In einer Kleinstadt lässt sich schwerlich etwas geheim halten.«
Lorie atmete ein und sehr langsam wieder aus.
»Ich kann Bonner über Nacht zur Befragung dabehalten, aber mehr auch nicht, es sei denn, du erstattest Anzeige. Und ich bin nicht einmal sicher, ob das eine gute Idee wäre.«
»Warum nicht?«
»Weil er deinen Künstlernamen kennt, Cherry Sweets«, antwortete Mike.
Gott, wie er diesen gepeinigten Ausdruck in ihren Augen hasste! »Bonner will eine Story über dich, damals und heute, in der Hoffnung, sich so eine Vollzeitstelle bei der Huntsville Times zu erschreiben.«
»Das kann er nicht machen! Dazu hat er kein Recht!«, empörte Lorie sich. »Ich engagiere Elliott Flinch, und der droht, ihn und die Zeitung zu verklagen, falls sie ein Wort über meine Vergangenheit drucken.«
»Das kannst du machen und solltest du wohl auch, aber du musst wissen: Wenn das, was sie drucken, der Wahrheit entspricht …«
»Ihrer Version der Wahrheit.« Lorie schlang die Arme um ihren Oberkörper und schloss die Augen.
Nun räusperte Shelley sich. »Falls Sie noch ein bisschen bleiben könnten, Sheriff, würde ich gern die Agency anrufen und über diese Geschichte informieren. Wir müssen alles über Ryan Bonner in Erfahrung bringen, was wir können, und das schnellstens.« Sie sah zu Lorie, die mitten im Wohnzimmer stand und wie benommen wirkte. »Es dauert nicht lange, okay?«
Lorie nickte. »Okay.«
Als sie allein waren, Lorie traurig und den Tränen nahe, drängte Mikes Beschützerinstinkt ihn, sie zu trösten.
Sprich mit ihr! Rede ihr Mut zu, aber fass sie ja nicht an!
»Gerade dachte ich, schlimmer könne es nicht mehr werden, dann passiert das!« Lorie sah ihn an. »Nicht genug damit, dass ein Serienmörder hinter mir her ist, der mich zu einem seiner Opfer machen will – nein, ich muss auch noch auf dem Radar eines ehrgeizigen Nachwuchsreporters auftauchen, der meine Lebensgeschichte für seine Karriere ausschlachten will!« Sie lachte verbittert. »Wie hat mal jemand gesagt? Pech gibt’s nur in der Vorratspackung.«
»Tut mir wirklich leid. Ich wünschte, ich könnte mehr tun, um dir zu helfen.«
»Das meinst du ernst, oder?«
»Ja.« Mike trat zögernd einen Schritt auf sie zu, blieb aber gleich wieder stehen. Einen halben Meter waren sie voneinander entfernt, und es wäre so leicht gewesen, sie in die Arme zu nehmen, sie festzuhalten, mit den Lippen über ihre Schläfe zu streichen und ihr zu sagen, dass er lieber sterben als zulassen würde, dass ihr etwas passierte. »Miss Gilbert bewacht dich rund um die Uhr, und mit der Streife, die ich jede Nacht um Mitternacht vor deinem Haus postiere, bist du relativ sicher. Was den verfluchten Reporter betrifft – nun, jeder in Dunmore weiß schon über das Playmate-Bild und den Film Bescheid.«
Lorie schluckte. »Meine verkorkste Vergangenheit hat mich also wieder eingeholt und schlägt mit der großen Keule nach mir. Egal, was ich tue, wie sehr ich mich bemühe, ein guter Mensch zu sein, wie viel ich für das büße, was ich getan habe, es wird mir schlicht nie verziehen.«
»Lass das!« Er streckte seine Hand aus und ließ sie über ihrer Schulter schweben. »Tu dir das nicht an!«
»Was ist,
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