Killing for Love: Thriller (German Edition)
den Becher, den er ihr reichte. »Ich habe Bärentatzen und Apfel- und Kirschplunder.«
Nachdem er seinen Becher auf dem Tisch abgestellt hatte, holte er einen Stapel Papierservietten aus der Tüte und legte sie auf die Tischplatte. Dann riss er die Tüte seitlich auf und breitete die Auswahl an leckerem Gebäck aus.
»Griff hat angerufen.« Derek zog sich den Stuhl hervor und setzte sich.
»Wann?«, fragte Maleah, die sich eine Serviette und ein Kirschplunderstück nahm und sich auf den Stuhl links vom Schreibtisch hockte.
»Als ich gerade nach unten ging, um unser Frühstück zu besorgen.«
»Und?«
»Das FBI ist jetzt offiziell dabei. Special Agent Wainwright leitet die Sondereinheit. Er hat heute Morgen in Birmingham eine Pressekonferenz abgehalten.«
»Was bedeutet das für unsere Ermittlungen? Hat Griff uns neue Anweisungen erteilt?«
Derek schüttelte den Kopf. »Nein, Griff sagte, wir bleiben beim ursprünglichen Plan, schicken ihm täglich unseren Bericht, und falls etwas dabei ist, was das FBI wissen sollte, informiert er sie.«
»Dann reden wir heute mit Casey Lloyd?«
»Vorausgesetzt, er erscheint zu seinem wöchentlichen Treffen der Anonymen Sexsüchtigen«, antwortete Derek. »Andernfalls müssen wir ihn suchen, denn bisher konnte keiner eine Adresse auftreiben.«
Maleah biss in ihr Plunderstück, genoss den süßen Geschmack und spülte ihn mit mehreren Schlucken von ihrem süßen Kaffee hinunter. Ihr behagte nicht, dass Derek genau wusste, wie sie ihren Kaffee mochte.
»Wie wandelt sich jemand vom gefeierten Jungstar des Literaturbetriebs zum sexsüchtigen Fünfunddreißigjährigen mit Drogenproblemen?«, fragte Maleah sich laut.
»Pech. Die falschen Entscheidungen zur falschen Zeit. Schicksal. Wer weiß?« Derek nahm sich eine Bärentatze und biss hinein.
»Was hast du Griff erzählt, als er anrief?«, wollte sie wissen.
Derek sah sie verwundert an.
»Über deine Einschätzung der drei möglichen Verdächtigen, die wir bisher befragt haben«, wurde sie konkreter.
Derek trank von seinem Kaffee, stellte den Becher ab und wischte sich den Mund mit einer Serviette ab. »Ich habe ihm dasselbe gesagt wie dir, dass ich denke, Travis Dillard wäre fähig, einen kalten, berechnenden Mord zu begehen, und er ist klug genug, um drei Leute umzubringen, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen, die ihn mit den Taten in Verbindung bringen. Duane Hines ist nicht ganz dicht, aber ich bezweifle, dass er ein Mörder ist. Außerdem fehlt ihm das Geld für Flugtickets und teure Masken.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kyle Richey alles aufs Spiel setzt, was er sich gerade mit seiner neuen Frau aufgebaut hat«, merkte Maleah an. »Aber das ist natürlich nur meine Meinung, denn ich verfüge nicht über dein Renommee und deine Erfahrung als Profiler.«
»Stimmt. Außerdem ist Richey der Typ, der in der Hitze der Leidenschaft tötet. Er ist nicht kalt und berechnend genug, um eine Mordserie zu planen und auszuführen.«
»Das heißt, fürs Erste ist Travis Dillard unser Hauptverdächtiger.«
»Die Agency überprüft sein Alibi für die Tatzeiten der bisherigen Morde. Falls er auch bloß für eine ein wasserdichtes hat, ist er nicht unser Mann – es sei denn, er hat einen Profikiller engagiert.«
»Nach unserem Gespräch heute mit Casey Lloyd bleibt nur noch einer auf unserer Liste: Leroy Grant, der Regisseur.«
»Nun ja, Griff hat noch einen Namen auf die Liste gesetzt.«
Maleah sah ihn mit großen Augen an. »Man sollte meinen, dass Griff mich über so etwas selbst informiert. Schließlich bin ich eine Powell-Agentin, du bloß ein Berater.«
Derek lachte. »Sicher hat Griff sich nichts dabei gedacht, es mir mitzuteilen. Er weiß, dass wir als Team an diesem Fall arbeiten und keine Geheimnisse voreinander haben.« Er zwinkerte ihr zu. »So gut wie keine.«
Diese Bemerkung quittierte Maleah mit einem Stöhnen.
»Aber, aber, wo bleibt dein Sinn für Humor, Süße?«
»Nenn mich nicht Süße!«
»Jawohl, Ma’am, Miss Perdue.«
»Wen hat Griff noch auf die Liste gesetzt?«
»Sein Name ist Tyler Owens, aber er ist eigentlich kein Verdächtiger. Seine Mutter ist Terri Owens, alias Candy Ruff. Als unsere Leute versuchten, sie zu erreichen, um sie zu warnen und zu fragen, ob sie Drohbriefe erhielt, erzählte er, dass sie unlängst einen Schlaganfall hatte und zurzeit in einer Reha-Klinik ist. Er bat um ein Gespräch, denn es wurden drei Briefe an seine Mutter geschickt, und er glaubt, dass
Weitere Kostenlose Bücher