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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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noch nicht mit Kevin telefoniert hatte. Schließlich hatte Jim erzählt, dass der Eingriff gut verlaufen war und die Ärzte meinten, der Krebs hätte noch nicht gestreut. Ganz gleich, wie schwach Mary Lee sich fühlen mochte oder wie schrecklich es für sie war, dass sie eine Brust verloren hatte und ihr eine monatelange Behandlung bevorstand, sie war immer noch eine Mutter, deren Sohn dringend von ihr hören musste, dass alles wieder gut würde. Bernies Ansicht nach konnte man von Kevins Mutter zu Recht erwarten, dass sie ihrem Sohn ein wenig Mut machte.
    Kevin räusperte sich. »Ja, ich weiß, dass Mom noch anruft. Aber sie muss sich jetzt erst mal um sich selbst kümmern und nicht um mich oder jemand anderen.«
    »Du hast deinen Dad, an den du dich jederzeit wenden kannst, wenn du etwas brauchst. Weißt du, ich zum Beispiel, ich liebe meine Mutter sehr, und sie ist die tollste Mutter der Welt«, sagte Bernie. »Aber vor allem bin ich meines Dads kleines Mädchen. Mein Dad ist mein bester Freund. Und dein Dad könnte dein bester Freund sein, wenn du ihm die Chance dazu gibst.«
    Kevin überlegte. »Ja, vielleicht.« Dann sah er Bernie grinsend an. »Wollen wir jetzt?«
    »Klar, ich bin bereit. Und wenn ich gewinne, gehst du wieder nach Hause und gibst deinem Vater die Chance, dir zu beweisen, wie wichtig du ihm bist.«
    »Ja, okay. Und wenn ich gewinne, möchte ich, dass du Dad und mich mal wieder zum Essen zu dir einlädst.«
    Bernie atmete sehr übertrieben aus, als kostete es sie eine ungemeine Überwindung. »Na gut, ich bin einverstanden. Aber dir ist hoffentlich klar, dass du da eine Menge von mir verlangst. Für mich wird’s das reinste Elend, einen ganzen Abend mit dir und Jim zu verbringen.«
    Beide lachten, und Bernie sagte: »Bei Unentschieden sind wir beide Gewinner.« Sie zwinkerte ihm zu und tauchte in den Pool. Kevin sprang sofort hinterher.
    Bernie schwamm absichtlich langsam, als sie sich dem anderen Ende des Pools näherten, und so kamen sie beide gleichzeitig ans Ziel. Bernie schwang sich auf den Beckenrand. Kevin stieg ebenfalls aus dem Wasser und strahlte, als hätte er das Wettschwimmen gewonnen.
    »Das war unentschieden, oder?«, fragte er.
    »Ich glaube ja.«
    »Und das heißt, dass wir beide gewonnen haben. Also gehe ich morgen Abend wieder mit Dad nach Hause, und du lädst uns am Wochenende zu dir ein, okay?«
    »Okay.«
    Bernie wuschelte Kevin durch das nasse, dunkle Haar und musste sich zusammenreißen, ihn nicht auf der Stelle in die Arme zu schließen. Sie hatte nämlich festgestellt, dass Jim und Kevin noch eines gemein hatten: Beide Norton-Männer machten es einem leicht, sie zu lieben.
     
    Zu seinem Date mit Holly Burcham hatte Jim sich Khaki-Shorts und ein blau-weiß gestreiftes Polohemd angezogen. Und nun stand er in genau diesem Aufzug auf der Veranda der Grangers und läutete. Als niemand öffnete, ging er durch die Seitenpforte um das Haus herum. Als Erstes entdeckte er Kevin, der in einem Korbstuhl am Glastisch unter dem großen Sonnenschirm saß. Noch ehe Kevin ihn bemerkte, rief Bernie ihn von der hinteren Verandatreppe. Jim sah zu ihr und hielt die Luft an. Sie kam aus der Hintertür, in den Händen ein mit Essen beladenes Tablett, und er konnte nicht anders, als sie anzustarren. Wie gebannt betrachtete er jeden unglaublichen Zentimeter, denn in ihrem roten Badeanzug kam ihre umwerfende Figur besonders gut zur Geltung. Sie war eine große, durchtrainierte Frau, die an den richtigen Stellen die richtigen Kurven aufwies. Sie hatte sagenhaft lange Beine, wohlproportionierte Hüften und Schenkel, eine schmale Taille und feste, runde Brüste.
    »Jim!«, rief Bernie erschrocken. »Was tun Sie hier? Ich dachte, Sie hätten ein Date mit Holly.«
    Jim schluckte angestrengt. »Ja, hatte ich auch. Aber ich musste sie anrufen und absagen. Es ist was dazwischengekommen. Die Arbeit ruft.« Zum Teufel, ich muss aufhören, Bernie anzustarren, wies er sich selbst zurecht.
    Sie ging zum Tisch, stellte das Tablett darauf ab und blickte von Jim zu Kevin. »Das muss ja etwas … O Gott, sagen Sie mir bitte nicht, es geht um Thomasina!«
    Jim nickte. »Kevin, kannst du bitte kurz ins Haus gehen?«
    Kevin runzelte die Stirn. »Muss ich?«
    »Geh bitte rein und ruf meinen Vater auf seinem Handy an. Er soll sofort nach Hause kommen, weil Jim und ich wegmüssen.« Bernie sah wieder von Kevin zu Jim. »Stimmt’s?«
    Wieder nickte er. »Ja, leider.«
    Kevin tat sofort, was sie ihm gesagt hatte,

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