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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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und sobald er im Haus war, wandte sie sich zu Jim. »Hat man Thomasina gefunden?«
    »Ja, ein Autofahrer, der über den Sunflower Creek fuhr, bemerkte zufällig ihre Leiche am Ufer, ungefähr drei Meter vom Wasser entfernt. Der Deputy, der den Anruf entgegennahm, rief mich vom Fundort aus an. Er ist ziemlich sicher, dass es sich um Thomasina Hardy handelt, denn er kennt das Bild, das ihre Mutter uns gegeben hat. Sie ist nackt, liegt in der üblichen Pose da, und ihre Kehle wurde durchgeschnitten.«
    Bernie biss die Zähne zusammen. »Geben Sie mir fünf Minuten, um mir etwas anzuziehen. Bis dahin sollte Dad auch hier sein. Er hat Mom zum Mittwochabendgottesdienst in die Kirche gefahren und ist von da zum Billard mit ein paar Freunden.«
    Als sie gerade ins Haus gehen wollte, hielt Jim sie am Arm zurück. Sie drehte sich verwundert zu ihm um.
    »Wenn der Kerl bei seinem Muster bleibt, dann wird er sehr bald das nächste Opfer kontaktieren«, sagte Jim. »Vielleicht hat er es sich schon ausgesucht.«
    »Ja, ich weiß. Mein Gott.« Bernie schloss die Augen und versuchte, die Tatsache zu verkraften, dass noch eine Frau umgebracht worden war und eine weitere sich in diesem Moment in tödlicher Gefahr befand. »Ich bin der Sheriff. Es ist meine Aufgabe, die Leute in Adams County zu beschützen. Und ich mache meinen Job verdammt schlecht.«
    »Machen Sie sich keine Vorwürfe. Niemand könnte diesen Job besser machen.« Ohne darüber nachzudenken, was er tat, legte Jim einen Arm um sie und zog Bernie an sich. Sie wich nicht zurück, sondern ließ sich von ihm umarmen, bevor sie wieder auf Abstand ging.
    »Kommen Sie rein, und sprechen Sie mit Kevin, während ich mir etwas Richtiges anziehe.«
    »Ich weiß nicht, ob Kevin mit mir sprechen möchte. Als ich es gestern Abend versuchte, war er nicht besonders kommunikativ.« Jim folgte Bernie ins Haus und stellte fest, dass sie auch von hinten einen sehr hübschen Anblick bot. Ihm war nie zuvor aufgefallen, dass sie beim Gehen ganz leicht die Hüften schwang, dass ihr Po sich dabei reizvoll rauf und runter bewegte und dass sie unglaublich sexy war.
    Aber sie will nichts von dir, was über reine Freundschaft hinausgeht. Das hat sie unmissverständlich klargemacht. Vor zwei Minuten, als du sie in deinen Armen hieltest, hätte sie länger verharren können, doch sie konnte es nicht erwarten, wieder von dir wegzukommen. Finde dich damit ab, Norton, bei Bernie kannst du nie landen, egal ob du willst oder nicht.
    Und seltsamerweise wurde ihm auf einmal bewusst, dass er genau das sehr gern wollte.
    Der Leichenbeschauer Morris Claunch bestätigte, was Jim und Bernie sich bereits gedacht hatten – Thomasina Hardy war vergewaltigt, gefoltert und schließlich ermordet worden. Die Vorgehensweise des Täters schien identisch mit der im Mordfall Stephanie Preston. Auch das war keine Überraschung.
    Bernie hatte sechs Hilfssheriffs herbeigerufen, damit sie den Fundort sicherten und die Schaulustigen auf Abstand hielten. Die Nachricht sprach sich in Adams County schnell herum, und bis das Spurensicherungsteam des FBI eintraf, schätzte Bernie die Menge, die sich auf und neben der Brücke über dem Sunflower Creek befand, auf etwa vierzig Leute. Als sie mit Jim ankam, waren gerade mal sechs da gewesen. Von jetzt ab war es unmöglich, der Öffentlichkeit zu verheimlichen, dass ein Serienmörder sein Unwesen im Nordosten Alabamas trieb.
    Charlie Patterson war gegen zwanzig vor neun da und übernahm offiziell die Ermittlungen. R. B. Granger stieß um neun zu ihnen.
    »Da hast du ja einen echten Zirkus zu bändigen, Mädchen«, sagte ihr Dad. »Vielleicht brauchst du noch ein paar Hilfssheriffs mehr, um die Menge im Zaum zu halten.«
    »Ich rufe noch welche, wenn ich es für nötig halte. Aber im Augenblick haben wir alles unter Kontrolle.«
    »War ja nur ein Vorschlag.« R. B. wandte sich von ihr ab und schüttelte Agent Patterson die Hand. »In jüngster Zeit sehen wir dich entschieden zu oft, Charlie.«
    Charlie verzog das Gesicht. »Ja, das ist ’ne üble Geschichte, R. B. Und wir können wohl nicht länger leugnen, dass wir es mit einem Psychopathen zu tun haben.«
    Bernie kam sich auf einmal vollkommen unwichtig vor, als wäre sie nichts weiter als R. B.s Kind und er immer noch der Sheriff. Dabei untergrub er nicht absichtlich ihre Autorität, aber seine pure Anwesenheit am Fundort vermittelte allen den Eindruck, dass seine Tochter mit dieser Situation überfordert war und seine Hilfe

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