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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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dein Gerhard ist ein Allesvögler !«
    Das ist ja unglaublich. Er hat nicht nur eine Affäre, sondern gleich eine ganze Reihe von lüsternen Mätressen!
    Dieser, dieser … miese … verdammte …
    Nur eines verstehe ich nicht: »Und wieso sagst du mir das erst jetzt?«
    »Ich wollte erst abwarten, was du bei deiner Beschattungsaktion herausfindest«, zuckt Sepia die Schultern. »Hätte ja sein können, dass das bloß Verflossene von ihm sind, die er aus irgendwelchen Gründen nicht löschen wollte, wie bei diesen kleinen schwarzen Büchern. Aber nachdem du ihn jetzt in flagranti erwischt hast, hat das natürlich eine völlig andere Bedeutung, da müssen wir vom Schlimmsten ausgehen, denke ich.«
    Plötzlich schmeckt sogar mein Pfannkuchen schal, ein sicheres Zeichen dafür, dass ich in der Krise meines Lebens stecke.
    Das ist völliges Neuland für mich. Ich bin noch nie von einem Mann betrogen worden – zumindest habe ich es nie bemerkt –, und ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Enttäuschung, Wut und Verzweiflung brechen gleichzeitig wie ein gigantischer Bergrutsch über mich herein und begraben mich unter einer tonnenschweren Last.
    Und ganz nebenbei stelle ich fest, dass es nicht nur mir so geht: Auch Dieter hat soeben erfahren, dass seine Rosi ausgerechnet mit Kai-Uwe ein Kind gezeugt hat, und alle Beteuerungen, dass sie es nur für ihn getan hätten, sind vergeblich. Ja, nicht einmal die anschauliche Schilderung von Kai-Uwe, wie sehr es ihn vor Rosi geekelt habe, kann Dieter beruhigen.
    »Eines ist jedenfalls sicher: Mit deinem Gerhard hat es keinen Sinn mehr«, stellt Sonja fest. »Ein notorischer Fremdgeher wie er wird niemals treu sein, und wie du gesehen hast, ist es ihm auch egal, wie seine Partnerinnen aussehen. Männer wie er nehmen alles, Hauptsache, willig. «
    Es stimmt, sie hat völlig recht. Das ist die absolute, schonungslose und niederschmetternde Wahrheit.
    Und abgesehen davon, dass ich nicht weiß, ob ich ihm den einen Seitensprung jemals würde verzeihen können, steht durch diesen hinterhältigen, organisierten Betrug von vornherein jede Überlegung bezüglich einer weiteren Beziehung außer Frage.
    Als mir das bewusst wird, kehrt auf einmal wieder diese blinde Wut zurück, die ich empfunden habe, als ich Nora von Kessler gegenübergetreten bin, dieses rücksichtslose, blindwütige Zerstörenwollen. Ich fühle, wie das zarte, verletzte Pflänzchen in mir zu neuem Leben erwacht, wie es wächst und zu vorher nie gekannter Stärke erblüht. Es wird zuerst zu einer Blume, dann zu einem Strauch, dann zu einem Baum … nein, besser, zu einem Kaktus – wegen der Stacheln –, zu einem riesigen Kaktus. Zu einem Kaktus der Rache.
    Die Vorstellung verleiht mir Mut. Ich nehme meinen Pfannkuchen, beiße tapfer ein Stück ab und würge es entschlossen hinunter. So, das ist der Beweis: Ich bin wieder am Leben. Ich kann wieder atmen, ich kann wieder essen, und vor allem: Ich kann wieder klar denken.
    Und plötzlich habe ich auch ein konkretes Ziel vor Augen: Ich will Rache, und ich will Genugtuung, und ich will vor allem meine Menschenwürde wieder zurück!
    »Weißt du was?«, unterbricht Sonja meine Gedanken. »Nachdem jetzt klar ist, dass du ihn auf der Stelle verlassen musst, wäre es vielleicht am besten, gleich richtig Abstand zu gewinnen.«
    »Was meinst du damit?«, frage ich unsicher.
    »Ich meine damit Urlaub. Wie wäre es, wenn wir drei Hübschen eine kleine Auszeit nehmen? Ein paar Tage an der Sonne würden uns guttun, und vor allem könntest du dabei auf andere Gedanken kommen.«
    Urlaub? Hm. Eigentlich gar keine schlechte Idee. Ich bin dieses Jahr noch gar nicht von zu Hause weggekommen, woran übrigens auch Gerhard schuld war, wegen seiner vielen Termine. Und wie die ausgesehen haben, weiß ich ja inzwischen.
    Warum also nicht das nachholen, was er mir verdorben hat?
    Aber Moment. Was ist denn dann mit meiner Rache? Damit sollte ich mir besser nicht zu lange Zeit lassen. Jetzt wäre der Moment günstig, denn meine Wut ist noch wunderbar frisch, und ich bin völlig frei von Skrupeln.
    Aber wie genau stelle ich es denn jetzt am besten an?
    Während ich mir darüber noch mein Gehirn zermartere, fällt mein Blick auf Kai-Uwe im Fernsehen. Der weint jetzt, weil Dieter ihn eine blöde Tunte genannt und dann noch gemeint hat, er solle seinen schwulen Schwanz gefälligst woanders reinstecken als ausgerechnet in seine Rosi.
    Eine wenig feinfühlige Aussage, keine Frage.
    Doch

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