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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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sonst auch immer hier. Deine Haare, schon vergessen?«
    »Ja, aber davon mal abgesehen, würde ich sonst mit dir darüber reden?«
    Honzo legt seine Stirn in Falten.
    »Und er ist gut gebaut, sagst du?«
    »Und wie!«
    Das bringt den Stein endgültig ins Rollen, und jetzt beweist Honzo, dass auch er nur ein Mann ist, denn egal, ob schwul oder nicht, so hirnverbrannt lüstern kann nur ein Mann gucken.
    Mit ein paar hastigen Blicken vergewissert er sich, dass uns auch niemand zuhört, dann rückt er ganz nahe an mich heran und beginnt hingebungsvoll mein Haar zu bürsten.
    »Nun denn, liebste Freundin«, flüstert er mit einem verschwörerischen Grinsen. »Dann erzähl doch mal, was du so vorhast mit deinem treulosen Freund.«
    Und ich grinse mindestens ebenso verschwörerisch zurück.
    »Also gut, liebes Honzolein, dann sperr mal deine Lauscher auf!«
     

 
    5

     
    »Jetzt drück doch mal auf die Tube!«, meckert Sepia zum hundertsten Mal. »Ich möchte bloß wissen, wozu du so einen schnellen Wagen fährst, Sonja!«
    Wir sind zeitig in der Früh gestartet und schon über eine Stunde unterwegs – und haben noch nicht einmal hundert Kilometer zurückgelegt.
    Wir haben die Fahrt bis ins Detail geplant und als Erstes ausgemacht, dass jede von uns ein Drittel der Strecke fährt, um Übermüdung und damit einhergehenden Fahrfehlern vorzubeugen. Sonja machte den Anfang, was auch logisch war, schließlich ist es ihr Auto.
    Bei der Gelegenheit frage ich mich zum dreimillionsten Mal, warum ausgerechnet Sonja so viel Glück gehabt hat in ihrem Leben. Sonja hat eine schicke Wohnung, einen schmucken Mercedes und muss sich über Geld keine Gedanken machen, und das alles, ohne sich auch nur irgendetwas davon verdient zu haben. Im Gegenteil, sie war sogar so leichtsinnig gewesen, sich bereits im zarten Alter von siebzehn von einem zwei Jahre älteren Mitschüler ihres Gymnasiums schwängern zu lassen. Das Glück daran war, dass die Familie dieses Mitschülers streng katholisch war und eine Heirat deswegen die einzige Möglichkeit darstellte, die blütenweiße Familienweste nicht zu beflecken.
    In weiterer Folge hat Sonja dann ihr Abi geschmissen, weil sie damit beschäftigt war, eine Tochter zu gebären – und damit war ihr Plansoll eigentlich auch schon erfüllt. Was ihr nämlich an beruflichem Ehrgeiz fehlte, besaß ihr Mann im Überfluss, und der war so ein strebsamer Mensch, dass er zu seinem Doktortitel in Physik sicherheitshalber auch noch einen in Geologie machte, was ihn zu einem weltweit gefragten Experten machte, wenn es darum ging, große Löcher in die Erde zu bohren. Und da man aus großen Löchern in der Erde auch enorme Mengen Erdöl gewinnen kann, war es nur logisch, dass Sonjas Mann bald auch einen Haufen Geld verdiente, das er in vollem Bewusstsein seiner familiären Verantwortung – ein Hoch auf die Katholiken! – auch mit Sonja teilte.
    Was der aber nicht genügte.
    Mit den Jahren kam sie nämlich drauf, dass es im Leben mehr gibt, als nur ein Kind großzuziehen und von dreihundertfünfundsechzig Tagen im Jahr dreihundertsechzig darauf zu warten, dass der Göttergatte auf eine Stippvisite vorbeischaut, wenn es auf seinem Weg von einem Ölfeld im Golf von Mexiko zu einem Ölfeld in Kasachstan zwischendurch mal zeitlich reinpasst. Und selbst dann hatten sie kaum Sex, denn anscheinend konnte Sonjas Mann dem Gedanken, in irgendetwas zu bohren, wo hernach ja doch kein Öl rauskommt, wenig abgewinnen.
    Also entschied sich Sonja eines Tages für die andere Option, nämlich ein Kind großzuziehen und sich vom Vater desselbigen erhalten zu lassen, ohne dabei aber auf diesen warten zu müssen. Ihren Mann juckte es nicht dass sie die Scheidung wegen gröblicher Vernachlässigung ehelicher Pflichten seinerseits einreichte, machte es für ihn doch keinen großen Unterschied. Abgesehen davon ersparte er sich so wenigstens die lästigen Zwischenlandungen in Deutschland.
    Und so kam Sonja unter anderem zu diesem Luxusschlitten, in dem wir unsere Reise jetzt in Angriff genommen haben.
    Eine weite Reise, muss ich dazusagen.
    Siebenhundertachtundachtzig Kilometer, um genau zu sein, das ist nämlich die exakte Entfernung zwischen München und – halten Sie sich fest! – Monaco.
    »Monaco, das ist die Welt der Reichen und Schönen, und genau da fahren wir hin!«, hat Sonja uns noch am Vorabend verkündet.
    »Und was soll ich dort?«, hat Sepia sofort protestiert. »Falls es dir entgangen sein sollte, ich bin nicht

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