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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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diese Zimmer nicht. Zimmer mit Blick auf das Meer sind etwas teurer«, erläutert er.
    Wir beraten uns, und es dauert nicht lange, dann haben wir uns für ein Doppelzimmer mit Meerblick und ein Einzelzimmer an der Rückseite des Hotels entschieden, und den Preis für beide Zimmer teilen wir einfach durch drei. Auf die Art bekomme ich ein Einzelzimmer und damit die erwünschte Ruhe, und Sepia und Sonja, denen der Meerblick wichtiger ist, kann ich ja immer noch besuchen, falls ich auf den Hafen gucken will.
    Mein Zimmer gefällt mir auf Anhieb. Es ist wie das ganze Haus schon ein wenig antiquiert, aber sehr gepflegt und dazu ziemlich großzügig, was das Raumangebot betriff. Ich entdecke einen kleinen Vorraum mit Kleiderschrank, dann das eigentliche Zimmer mit einem superbreiten Bett, einer gemütlichen Couch und einem Schreibtisch, dazu Fernseher und Klimaanlage, und nicht zuletzt ein äußerst großzügiges Badezimmer. Komplettiert wird das Ganze noch durch hohe, doppelflügelige Glastüren, die sowohl vom Schlaf- als auch vom Badezimmer aus auf einen breiten Balkon hinausführen, was die Räume noch zusätzlich größer wirken lässt.
    Ich fühle, wie eine lockere Beschwingtheit von mir Besitz ergreift. Es ist ein Gefühl, wie ich es schon lange nicht mehr gehabt habe – genau genommen noch nie.
    Ich trete auf den Balkon hinaus, schließe für einen Moment die Augen und sauge die würzige Mittelmeerluft förmlich in mich hinein. Augenblicklich fühle ich eine tiefe Entspannung, die ich einige Minuten lang intensiv genieße, und danach mache ich mich zufrieden ans Auspacken.
    Als ich damit fertig bin, mixe ich mir eine Avocado-Mandel-Gesichtsmaske und lege mich in die Badewanne. Das beste Mittel für die Schönheit ist immer noch eine ordentliche Portion Entspannung, außerdem bleibt mir noch eine gute Stunde, da wir uns erst um acht im Zimmer der anderen treffen. Und wir haben große Pläne: Wir wollen in das sagenumwobene Café de Paris gehen, das nicht weit von unserem Hotel liegt, und danach in das wohl berühmteste Casino der Welt.
    Ich für meinen Teil werde bereit sein, und ich bin mir absolut sicher, dass das einer der besten Abende meines ganzen Lebens wird.

 
    6

     
    Sepia sieht aus wie eine billige Hafennutte, und ich finde das toll.
    Ich habe mich nämlich in der Badewanne kein bisschen entspannen können, sondern mir die ganze Zeit den Kopf zerbrochen, ob das kleine Schwarze, das ich eingepackt hatte, nicht zu gewagt ist für das Casino, und dann doch beschlossen, es anzuziehen. Um dennoch nicht zu verrucht zu wirken, habe ich mir dann sicherheitshalber die Haare hochgesteckt und mich nur ganz dezent geschminkt, und die neuen Gucci-Sandaletten und meine schlichte, schwarze Hugo-Boss-Handtasche – übrigens gar nicht teuer, weil von einem türkischen Basar – sollten ein Übriges tun, damit ich bei aller Raffinesse nicht billig wirke.
    Dennoch war ich mir keineswegs sicher gewesen, ob meine Aufmachung passend ist – bis ich Sepia sah. Die hat nämlich ein ultrakurzes und knallenges rotes Lederkleid an, dazu schwarze Lackstiefeletten und einen Lippenstift, wie ich ihn das letzte Mal bei einer Doku über den Hamburger Kiez gesehen habe.
    »Na, wie sehe ich aus?«, fragt sie sofort, nachdem sie mich ins Zimmer gelassen hat.
    Wie der Ziegenpeter als Transvestit, schießt es mir durch den Kopf.
    »Ja, also, auf alle Fälle ziemlich … speziell, da werden die Leute Augen machen«, würge ich hervor. Eines ist jedenfalls sicher: Neben ihr wird sich garantiert kein Mensch mehr Gedanken über meinen Geschmack machen.
    Im selben Moment kommt Sonja aus ihrem Zimmer. Sie trägt ein pfirsichfarbenes Abendkleid, das ihre schlanke Figur raffiniert betont, und dazu ein perfektes Make-up. Als sie Sepia erblickt, stoppt sie abrupt und reißt die Augen auf.
    »Wie findest du’s?«, schießt Sepia auch sie sofort an, und als Sonja mit der Antwort zögert: »Heidi findet es jedenfalls klasse!«
    »Echt?«, entfährt es Sonja. Sie wirft mir einen fragenden Blick zu.
    »Also, ich finde, es betont ihren Typ«, nicke ich und werde rot dabei, aber jetzt ist es ohnehin zu spät für einen Rückzieher.
    »Ja, so gesehen …«, nickt Sonja, dann wechselt sie sicherheitshalber das Thema: »Sag, warst du schon auf dem Balkon, Heidi? Im Hafen geht’s richtig heiß her.«
    Ich folge ihr, und bei dem Ausblick überkommt mich augenblicklich eine tiefe Sehnsucht, da unten mitzumischen. Die Dämmerung ist inzwischen

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