Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
Vom Netzwerk:
durstig.«
    Sonja gibt alles an den Kellner weiter, und der macht sich in Windeseile vom Acker.
    »Man kommt sich hier wirklich vor wie auf einem anderen Planeten«, meint Sepia, als er weg ist. »Seht euch nur mal die Autos an!«
    Sepia kann das beurteilen, sie liest regelmäßig Automagazine, aber selbst ein Laie wie ich kann nicht übersehen, dass hier eine Menge Kleingeld vorbeirollt. Gerade kommt eine knallgelbe, ultraflache Flunder mit einem langhaarigen Typen daher, der anscheinend lichtempfindliche Augen hat, weil er auch am Abend eine Sonnenbrille benötigt.
    »Wow, ein Ferrari!«, entfährt es mir begeistert.
    »Das ist ein Lamborghini Murciélago«, korrigiert Sepia mit einem Anflug von Missbilligung in der Stimme.
    Der nächste Wagen kommt noch flacher daher, diesmal in Mitternachtsschwarz mit einem Pärchen drin, bei dem allein die Frisuren so viel gekostet haben dürften wie mein ganzes Outfit.
    »Aber das ist ein Ferrari, stimmt’s?«, rate ich.
    Sepia schüttelt den Kopf.
    »Nein, das ist ein Porsche Carrera GT !«
    Ein paar Sekunden später ein dunkelblau-metallicfarbenes Geschoss mit zwei Schwulen an Bord.
    »Und der?«
    »Nö, Aston Martin Vanquish.«
    Den nächsten jedoch erkenne ich schon am legendären Rot.
    »Da gibt’s jetzt aber keinen Zweifel mehr, das ist einer!«, sage ich im Brustton der Überzeugung.
    »Mm, mm, Nissan 350 ZX .«
    Dann haben wir auf der Herfahrt also gar nicht so viele Ferraris gesehen, sondern ich habe bloß jede x-beliebige Karre für einen gehalten. Aber schön langsam bekomme ich ein Gefühl für die Automarken. Ein schwarzer Schlitten rollt vorbei, und der sieht fast genauso aus wie der Wagen von Nora von Kessler.
    »Das da ist ein Porsche, oder?«
    Sepia sieht mich an wie einen Gelähmten, der sich anschickt, den Mount Everest zu erklimmen.
    »Das ist jetzt ein Ferrari«, sagt sie mitleidig.
    Alles klar. Ich geb’s auf. Mir doch egal, was für Autos das sind. Auf jeden Fall sind sie teuer und schick poliert, mehr muss ich zu dem Thema auch gar nicht wissen, oder?
    Im nächsten Moment ist es mir schon wieder egal, denn der Kellner bringt unser Essen.
    Erwartungsvoll senken wir unsere Blicke auf die Teller – und ziehen lange Gesichter.
    Das gibt’s doch nicht. In der Küche des Café de Paris muss es ein Gerät zum Schrumpfen von Lebensmitteln geben, denn die Sandwiches sind so klein, dass man sie unter der Salatgarnitur kaum ausfindig machen kann.
    Wohl um davon abzulenken, macht der Kellner dafür einen ziemlichen Zirkus beim Einschenken des Weins. Kunstvoll öffnet er die Flasche vor unseren Augen, schenkt einen Finger breit in mein Glas ein und wartet, bis ich koste.
    Na bitte. Ein Anflug von Stolz überkommt mich. Offenbar ist mein Outfit dermaßen gelungen, dass er in mir eine Frau von Welt vermutet und mich deshalb als Erste kosten lassen will.
    Ich tue ihm den Gefallen, indem ich das Glas mit Cola nehme und einen Schluck davon heruntertrinke, um Platz zu schaffen. Dann gieße ich den Wein dazu und koste, wobei ich es mir nicht nehmen lasse, den kleinen Finger beim Trinken theatralisch abzuspreizen. Okay, das Mischungsverhältnis ist noch nicht perfekt, aber es reicht, um herauszuschmecken, dass der Wein von bester Qualität ist.
    »Bon«, sage ich in bestmöglichem Französisch, doch der Kellner scheint mich nicht zu verstehen. Er glotzt mich einige Sekunden lang wortlos an, dann knallt er die Flasche auf den Tisch und stakst kerzengerade davon, als hätte jemand Witze über seinen Schnauzbart gemacht.
    »Nanu, was hat er denn?«, fragt Sepia erstaunt.
    »Das fragst du noch?« Sonja sieht mich vorwurfsvoll an. »Heidi, du kannst doch keinen Edelwein zur Cola gießen, um ihn zu verkosten!«
    »Und wieso nicht? Ich trinke meinen Wein immer so«, halte ich dagegen. »Außerdem, puren Wein verkosten kann doch jeder, nicht wahr?«
    »Ja, mag schon sein, aber nächstes Mal überlässt du das Verkosten trotzdem mir, okay? Die haben es hier nämlich nicht so gern, wenn man ihren Edelwein mit Brause vermischt.«
    »Na schön, von mir aus.« Ich weiß gar nicht, was sie hat. Es ist ja nicht so, als würden die uns den Wein schenken, also geht es sie im Grunde genommen gar nichts an, was wir damit anstellen, oder?
    Um von dem leidigen Thema wegzukommen, esse ich die winzigen Happen, die hier Sandwich heißen, danach stoßen wir auf uns an und trinken. Dann lehnen wir uns zurück und beginnen, uns auf das Treiben rundum zu konzentrieren.
    Also gut, dann wollen wir

Weitere Kostenlose Bücher