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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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hereingebrochen, und der Hafen ist ein einziges Meer aus Lichtern. Auf einigen Jachten sind bereits Partys im Gange, die Menschen tummeln sich auf den Decks und schlürfen Drinks, und die Bässe der Musik dröhnen bis zu uns herauf.
    »Lärmempfindlich scheinen die nicht zu sein«, stelle ich fest, nachdem wir eine Weile zugesehen haben. »Aber das können wir uns ja morgen aus der Nähe ansehen, heute ist erst einmal das Casino dran, nicht wahr?«
    »Du sagst es. Hast du genug Geld dabei?«, fragt Sepia.
    Ich nicke. »Dreihundert, das müsste reichen. Wisst ihr, ich bin keine Spielerin, und Glücksspiel ist bekanntermaßen nur was für schwache Charaktere«, führe ich aus.
    »Genau, und notfalls habe ich auch noch meine Kreditkarten bei mir«, ergänzt Sonja, und dabei guckt sie mich ganz merkwürdig an.
     
    Zwei Minuten später schnaufen wir zum Place du Casino hoch . Es sind nur ein paar Hundert Meter, und viel weiter könnte ich mit meinem filigranen Schuhwerk ehrlich gesagt auch gar nicht gehen.
    Jetzt, am Abend, ist der Anblick des Casinos noch beeindruckender. An der Stelle, wo die Avenue de la Costa in die Allée des Boulingrins mündet, befindet sich ein entzückender, kleiner Palmenpark, liebevoll gepflegt bis in die letzte Grasspitze. Als wir durch den hinunterkommen, liegt der Place du Casino direkt vor uns, mit dem Casino geradeaus, das Café de Paris linker Hand und rechter Hand das nicht minder berühmte Hotel de Paris . Rund um das Rondell mit dem Springbrunnen parken wieder sündteure Autos, und unwillkürlich frage ich mich, ob die überhaupt echt sind und nicht bloß billige Plastikattrappen, um das Ganze ein bisschen aufzupeppen.
    Direkt vor dem Café de Paris entdecken wir eine breite Promenade mit einem Gastgarten, und den steuert Sonja jetzt zielstrebig an.
    »Meine Freundin hat gesagt, dass wir uns unbedingt in die erste Reihe setzen sollen. Das ist angeblich das reinste Kino«, erklärt sie.
    Mit erster Reihe meint sie wohl die Tischreihe direkt an der Straße, und schnell wird uns klar, was daran so besonders ist. Von dort aus hat man einen ungehinderten Blick auf den Casinoeingang, sodass man den Gästen dabei zusehen kann, wie sie vorfahren und dann die breite Treppe zum Casino emporschreiten. Hinzu kommt, dass der gesamte Place du Casino so eine Art Flaniermeile von Monte Carlo zu sein scheint, beginnend bei den gewöhnlichen Erdenbürgern, die schön brav zu Fuß dahermarschieren wie wir, bis hin zu den Geldleuten, die den Kreisverkehr nutzen, um mit ihren schicken Autos schnell mal ein paar Runden zu drehen. Sonjas Freundin hat also nicht übertrieben. Der Gastgarten des Café de Paris bietet wirklich die allerbeste Gelegenheit, um die seltene Spezies der Reichen aus allernächster Nähe zu studieren.
    Wenn da nur ein Platz frei wäre.
    Wie es nämlich aussieht, ist dieser Insidertipp auch bei allen anderen Gästen angekommen, dementsprechend sind nicht nur sämtliche Tische bis auf den letzten Platz besetzt, sondern es lauern auch schon mehrere Gestalten in unmittelbarer Nähe darauf, dass jemand Anstalten macht zu bezahlen, um sich dann die frei werdenden Plätze unter den Nagel reißen zu können.
    »Das könnt ihr vergessen. Seht nur, die waren alle schon vor uns da«, winke ich resignierend ab.
    »Sagt unsere Kommunikationsexpertin …«, grinst Sepia anzüglich.
    »Wieso, was willst du denn dagegen tun?«, frage ich verärgert.
    Sie rückt ein bisschen näher an Sonja und mich heran, dann raunt sie uns zu: »Ganz einfach, wir machen’s wie die Russen!«
    »Wie die Russen?!«
    Sonja und ich wechseln einen ratlosen Blick, und eben will ich nachfragen, was Sepia damit gemeint hat, als plötzlich ein Pärchen Anstalten macht sich zu erheben. Ehe noch jemand darauf reagieren kann, deutet Sepia zum Casino hinüber und kreischt wie ein hysterischer Groupie: »Look, there is Albert!«
    Jetzt kapiere ich gar nichts mehr. Was soll denn daran bitte russisch sein?
    Dennoch zeigt die Aktion Wirkung. Innerhalb einer Nanosekunde reißen alle die Köpfe herum, als hätte man ihnen eine Kompassnadel implantiert und das Casino wäre der Nordpol. Kameras werden gezückt, und alle schreien aufgeregt durcheinander und knipsen wild drauflos, und eine ältere Frau bricht vor Begeisterung in Tränen aus. Es dauert eine Weile, bis sie erkennen, dass sie einem Trick aufgesessen sind, doch als sie sich enttäuscht wieder dem frei gewordenen Tisch zuwenden, hockt dort bereits Sepia und signalisiert mit

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