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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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einziges Mal gelungen, meine Probanden in Trance zu versetzen, weil sie entweder draufloskicherten, wenn ich zum hundertsten Mal in beschwörendem Tonfall »Du bist jetzt gaaanz entspannt!« sagte, oder weil sie ganz einfach eingeschlafen sind.
    Sepia scheint völlig gefesselt von der Vorstellung. »Dann könntest du doch nachher den Croupier hypnotisieren, damit der die Kugel …«
    »Vergiss es, Sepia, das geht nicht!«, wehre ich hastig ab. »Das wäre erstens illegal, und zweitens funktioniert das nicht einfach so im Vorübergehen, verstehst du?«
    »Ist ja schon gut, ich meinte ja nur«, macht sie beleidigt einen Rückzieher. Dann hat sie plötzlich eine andere Idee: »Aber uns könntest du doch hypnotisieren, oder?«
    »Wie, euch?«, frage ich verwirrt.
    »Na, mich und Sonja, nur so zum Spaß!«
    »Au ja, das wäre lustig. Ich wurde noch nie hypnotisiert«, hängt sich jetzt auch noch Sonja an.
    »Also, ich weiß nicht«, zögere ich. »Bei guten Freunden ist das eigentlich am schwierigsten, wisst ihr …« Dann sehe ich ihre bettelnden Blicke, und ich kann nicht anders: »Ich meine, okay, von mir aus … wenn es irgendwann mal passt. Aber nicht heute!«
    »Einverstanden«, nickt Sonja zufrieden. »Du hast echt einen Superjob, Heidi, weißt du das? Übrigens, wie sieht es denn da mit dem Verdienst aus?«
    »Na ja, geht so«, murmle ich ausweichend. »Im Moment fehlen mir noch die richtig fetten Brocken, wisst ihr? Wirtschaftsbosse, Politiker und so was. Das Problem ist nur, wie komme ich an die ran?«
    »Das ist eine gute Frage.« Sonja nimmt nachdenklich einen Schluck. »Bei solchen Sachen geht es immer nur um den ersten Kontakt. Ein dicker Fisch würde wahrscheinlich reichen, dann spricht sich das von selber rum, könnte ich mir vorstellen. Aber einen wichtigen Schritt haben wir doch schon getan, indem wir hier sind, nicht wahr? Irgendetwas wird sich schon ergeben. Das Casino zum Beispiel … es wäre doch gelacht, wenn wir da nicht über den einen oder anderen Promi stolpern.«
    »Ja, genau«, stimmt Sepia begeistert ein »Worauf warten wir dann noch? Auf ins Casino! Und falls mir dort ein Promi begegnet, sage ich ihm gleich, dass er geht wie eine Ente und total schwul rüberkommt, und dann schicke ich ihn zu Heidi, damit sie das korrigiert.«
    »Bloß nicht, Sepia!«, sage ich erschrocken.
    »War bloß ein Witz, Heidi, keine Panik!« Nach einer winzigen Pause lacht sie gekünstelt, und ich kann ihr ansehen, dass das überhaupt nicht witzig gemeint war. »Also gut, Ladies, austrinken und zahlen, und dann sprengen wir die Bank!«
    »Genau das machen wir.« Sonja hat bereits einen leichten Zungenschlag. Sie hat deutlich mehr von dem Wein abbekommen als ich, weil sie ihn nicht mit Cola gemischt hat. Selber schuld. »Die Rechnung übernehme übrigens ich. Prost!« Damit kippt sie ihr Glas auf einen Zug hinunter.
    Was jetzt ihr den bösen Blick des Kellners beschert.

 
    7

     
    »Passeport!«
    Ihre Augen sind winzige kleine Schlitze, und ich befürchte, dass sie jeden Moment den Sicherheitsdienst rufen wird.
    Was für eine unfreundliche Person.
    Wir stehen in der Eingangshalle des Casinos und verstehen die Welt nicht mehr. Die schmallippige Person hinter dem Tresen verlangt nach unseren Reisepässen, bevor wir ein Ticket für das Casino lösen können, und damit hat keine von uns gerechnet. Angemessene Kleidung ja, aber ein Reisepass, woher hätten wir das denn bitte wissen sollen? Wobei diese schikanöse Erfordernis für Sepia und Sonja kein Problem darstellt, denn die haben ihre Pässe mit, rein zufällig, weil nur ich meinen aus reiner Gutmütigkeit an der Rezeption des Hotels abgegeben habe.
    Sonja versucht, von der Giftspritze hinter dem Tresen zu erfahren, ob es denn wirklich nötig sei, dass wir alle drei unsere Pässe vorweisen, zuerst auf Französisch, was nicht wirklich funktioniert, und dann auf Englisch. Doch die Antwort bleibt stets dieselbe: »Passeport!«
    Jetzt werden ihre ohnehin winzigen Augen noch schmaler, als sie das sagt, und ich glaube zu erkennen, dass sie eine kleine Speichelwolke ausstößt. Oder ist das Drachenrauch? Schön langsam hege ich den Verdacht, dass sie bloß neidisch ist, weil sie glaubt, ich wäre reich, und sie überdies total flachbrüstig ist. Sogar im Sitzen sieht sie aus wie ein zorniger kleiner Knabe – der allerdings über die Macht verfügt, mich hier dünsten zu lassen bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag ohne meinen dämlichen Pass.
    Jedenfalls steht fest, dass mit

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