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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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dann.
    Mir fällt vor Überraschung fast das Glas aus der Hand. Das wird ja immer besser! Die kleine Heidi hockt auf einer Jacht in Monte Carlo und plaudert ganz locker mit einem Filmproduzenten! Da werden Sonja und Sepia erst Augen machen!
    Nur eines wundert mich.
    »Ein Filmproduzent, in Deutschland? Ich dachte, die gibt’s nur in Hollywood«, sage ich neugierig.
    Bodo nickt verlegen und nimmt einen Schluck aus seinem Glas.
    »Ja, das glauben viele«, meint er dann. »Aber es gibt ja nicht nur die großen Hollywoodschinken, sondern auch eine ganze Menge europäischer Filme, nicht zu vergessen die Sachen für das Fernsehen, die werden auch immer wichtiger«, erklärt er. Dann klopft er sich plötzlich übergangslos auf den Bauch. »Ich hab übrigens Riesenkohldampf, wie wär’s mit Mittagessen?
    Mittagessen? Jetzt schon? Ich gucke auf die Uhr und sehe, dass es schon nach zwölf ist. Eigentlich hätte ich gern noch mehr über seine Produzententätigkeit gehört, andererseits meldet sich auch bei mir schon wieder der kleine Hunger.
    »Gute Idee«, sage ich also. »Was schlägst du vor?«
    »Was isst du denn am liebsten?«, fragt er zurück.
    »Ach, genau genommen esse ich alles, solange es weniger als acht Beine hat und vernünftig zubereitet ist.«
    »Prima, dann gehen wir ins Le Shangri-La , da bin ich meistens mittags«, sagt er, trinkt sein Glas leer und steht auf.
    Le Shangri-La . Allein dieser Name. Die reinste Poesie. Wahrscheinlich ist das eines dieser superteuren Sternerestaurants, die es hier an jeder Ecke gibt. Normalerweise eigentlich gar nicht mein Ding, ich habe es lieber gemütlich und kann es nicht leiden, wenn mir beim Essen jemand über die Schulter guckt. Aber Monaco ist anders, und Reiche sind anders, also muss ich mich wohl oder übel anpassen. Und wenn Bodo mit diesen feinen Pinkeln zurechtkommt, dann werde ich das wohl auch, sage ich mir.
    Gäbe es da nicht ein Problem.
    »Komme ich da überhaupt rein mit meinen Klamotten?«, zeige ich an mir herab.
    Bodo starrt mich verständnislos an.
    »Wieso solltest du da nicht reinkommen?«, fragt er.
    Tja, warum eigentlich nicht? Plötzlich fällt mir wieder dieser haarige Bauch vom Casino ein, der vom Croupier sogar per Handschlag begrüßt worden war. Und auf einmal blicke ich durch. Die wirklich Reichen sind auf so etwas gar nicht angewiesen, auf Bekleidungsetikette und den ganzen Unsinn. Reiche Menschen sind in der Szene ohnehin bekannt, die müssen niemandem etwas beweisen, daher ist es bei denen auch egal, wie sie angezogen sind. Denn die wichtigste Voraussetzung bringen sie ja mit: Geld. Und wenn man mit so einem Society-Tiger aufkreuzt, dann ist es völlig schnuppe, wie man angezogen ist, dann ist man selbst in T -Shirt und Sneakers herzlich willkommen.
    Langsam ahne ich, was es bedeutet, reich zu sein, und ein wohliges Schaudern durchläuft meinen Körper, als Bodo mir seinen Arm anbietet und mir den Weg zu seinem Luxustempel zeigt.
     
    Es mag ja sein, dass Geld einem alle Türen öffnet, aber beim Le Shangri-La ist das eigentlich gar nicht nötig.
    Entlang des Hafenkais von Monte Carlo gibt es nämlich eine Reihe von Frittenbuden, die von Hotdogs angefangen bis hin zu Pizza alles Mögliche verkaufen, und das Le Shangri-La ist eine davon.
    Bloß gut, das keiner ein Foto von mir macht, als Bodo mit großer Geste auf einen der billigen Plastiksessel deutet und sagt: »So, da wären wir.«
    Als er längst sitzt, stehe ich immer noch mit offenem Mund vor dem protzigen Namensschild über dieser … Bretterbude .
    »Heidi, was hast du?«, fragt Bodo irritiert.
    »Oh, äh, nichts, ich habe nur mal geschaut, was es hier so alles gibt«, murmle ich hastig und hocke mich dann hin. Nun gut, wenigstens ist der Laden luxuriös genug, um über ein paar Sonnenschirme zu verfügen, denn jetzt zur Mittagszeit wird es langsam drückend heiß.
    »Indem du das Namensschild anstarrst?«, wundert sich Bodo.
    »Oft kann man vom Namen eines Lokals schon auf die Speisenauswahl schließen«, antworte ich gewichtig.
    »Tatsächlich? Ach so, genau, das gehört wahrscheinlich auch zu deinem Job, subversive Werbebotschaften und so was, stimmt’s?«
    Ich nehme an, dass er subtile Werbebotschaften gemeint hat.
    »Ja, genau.«
    »Kaum zu glauben, dass eine hübsche Frau wie du so viel in ihrem Köpfchen hat«, sagt Bodo beeindruckt, und obwohl er damit gerade die Frauenbewegung der letzten Jahrzehnte für gescheitert erklärt hat, finde ich das Kompliment wahnsinnig nett.

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