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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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hat!
    »Heidi, du kannst das ja wirklich!«, meint Sonja ganz erstaunt.
    »Ja, natürlich, was dachtest du denn?«, gebe ich mit gespielter Entrüstung zurück, dabei kann ich selbst noch nicht begreifen, was hier gerade geschehen ist.
    »Und was machen wir jetzt mit ihm?«, fragt Sepia. Sie sieht aus, als hätte sie bei einem Spiel hundert Punkte erreicht und wüsste jetzt nicht, was sie damit anfangen soll.
    »Keine Ahnung«, zucke ich die Schultern. Ah ja, genau, das sollte man eigentlich vor einer Hypnose mit dem Probanden besprechen. »Ich könnte ihm zum Beispiel eine Suggestion setzen«, biete ich an.
    »Lass ihn doch eine Zitrone essen und rede ihm ein, sie wäre süß«, schlägt Sepia kichernd vor.
    »Nein, so etwas mache ich nicht«, winke ich schnell ab. »Wir haben ja gar keine Ahnung, ob er Zitrusfrüchte überhaupt verträgt.«
    »Stimmt, das lassen wir besser sein, sonst bekommt er noch einen allergischen Schock«, pflichtet Sonja mir bei.
    Wir denken nach, und dann habe ich eine Idee: »Wisst ihr was, ich setze ihm einfach eine posthypnotische Suggestion.«
    »Was genau ist das?«, will Sonja wissen.
    »Das ist …« Ich zögere, dann sage ich: »Ach was, lasst euch einfach überraschen!«
    Damit rücke ich ganz nahe an das Ohr von Heinz heran und beginne, ihm etwas zu flüstern.

 
    17

     
    »Ich kann es immer noch nicht glauben!« Sonja schüttelt aufgeregt den Kopf und schleckt gleichzeitig an ihrem Eis, das wir uns beim Häagen-Dazs-Shop gleich über dem Place de Casino geholt haben.
    »Es war unglaublich, ich hätte nie gedacht, dass das so gut funktioniert«, pflichtet auch Sepia ihr begeistert bei.
    Wir marschieren zu dritt Richtung Larvotto, um einen Abstecher ins Jimmy’z zu machen. Diesen Klub wollen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen, und die Gelegenheit ist günstig, weil Heinz unbedingt noch ins Casino wollte und auch Bodo nicht dabei ist, der ja bekanntlich nichts von solchen Szenelokalen hält.
    Mir fällt im Moment gar nichts dazu ein, weil ich immer noch ganz weg bin. Ich muss das erst einmal verdauen. Nicht genug damit, dass es mir völlig überraschend gelungen ist, Heinz zu hypnotisieren, ich habe ihm auch noch die posthypnotische Suggestion gesetzt, dass er, sobald der Kellner die Rechnung bringt, lauthals die österreichische Bundeshymne singen soll. Als es dann soweit war – ich hatte Heinz wieder aus der Hypnose aufgeweckt; er konnte sich an nichts erinnern, wie ich es ihm suggeriert hatte, und die Schiebetüren standen längst wieder offen – hat Heinz auf einmal losgeschmettert wie ein klassischer Heldentenor, und allen Anwesenden einschließlich Sepia und Sonja wären fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Heinz hat sich davon jedoch nicht stören lassen und voller Begeisterung weitergesungen, und die Textstellen, die er nicht kannte, einfach mit inbrünstigem »Lalala« überbrückt. Als er dann fertig war, haben ein paar der Gäste verlegen geklatscht, und danach haben natürlich alle die Köpfe zusammengesteckt und getuschelt und uns mit scheuen Blicken bedacht. Am meisten überrascht aber war Heinz selbst gewesen, dem wir erklären mussten, warum er so unversehens in Placido Domingos Fußstapfen getreten ist, und am Ende waren alle schwer beeindruckt von meinen magischen Künsten.
    »Aber eines haben wir gelernt«, lacht Sonja, »auch unter Hypnose wird aus einem schlechten Sänger kein guter. Habt ihr gesehen, einige der Gäste haben sich sogar die Ohren zugehalten!«
    »Ja, ich dachte schon, die schmeißen uns raus«, grinst Sepia. »Wie bist du überhaupt auf die Idee mit der Hymne gekommen, Heidi?«
    »Keine Ahnung«, zucke ich die Schultern. »Ich dachte mir einfach, das wäre harmlos und lustig … was es ja auch war.«
    »Und eines muss man Heinz hoch anrechnen: Er hat dir das kein bisschen übel genommen«, meint sie.
    »Ja, genau, der ist kein Spielverderber, im Gegenteil, er schien sogar ziemlich begeistert zu sein«, nicke ich, und darüber bin ich ehrlich gesagt auch ziemlich erleichtert.
    »Seht mal, da vorne ist es schon!« Sonja zeigt auf eine Leuchtreklame ein paar Hundert Meter vor uns.
    » JIMMY’Z , Monte Carlo«, steht da, und unwillkürlich beschleunigen wir unsere Schritte. Das Jimmy’z ist einer der coolsten Klubs auf der ganzen Welt, und will man in Monaco Prominente treffen, soll das der beste Ort überhaupt sein.
    »Ob die uns überhaupt reinlassen?«, meint Sonja skeptisch.
    »Sicher, warum denn nicht?«, gibt Sepia zurück.

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