Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
Vom Netzwerk:
Selbstbewusstseins, alle möglichen Arten von Kommunikationstraining …«
    »Heidi kann auch Hypnose!«, springt Sepia mir unvermittelt bei.
    »Ja, aber das bildet keinen Schwerpunkt bei meiner Arbeit«, versuche ich schnell wieder davon abzuschweifen.
    »Hypnose? Tatsächlich?« Heinz sieht auf einmal schwer beeindruckt aus.
    Mist. War ja klar, dass er darauf anspringt!
    Wieso kann Sepia auch ihre Klappe nicht halten? Hypnose ist so ziemlich das schwächste Glied in meiner Angebotskette, und ich werde noch eine Menge Übung brauchen, bis ich das beherrsche, deswegen hätte ich es Heinz gegenüber auch gar nicht erwähnt.
    »Es gibt Fälle, bei denen es natürlich hilfreich sein kann …«, winde ich mich.
    »Dann könntest du mich jetzt also hypnotisieren?« Er scheint plötzlich ganz besessen von der Idee zu sein.
    »Klar könnte sie, Heidi ist ein Ass darin!«, behauptet Sepia an meiner statt und zwinkert mir dabei auch noch verschwörerisch zu.
    Vielen Dank auch, Sepia! Was denkt sie sich überhaupt, mir so einfach …
    »Okay, dann leg mal los!« Heinz hat sich zu mir nach vorn gebeugt und zwinkert mich aus seinen babyblauen Augen erwartungsvoll an.
    »Wie, loslegen?«, gebe ich bestürzt zurück. »Das geht nicht so einfach, dazu braucht man eine ruhige Umgebung …«
    »Ich könnte den Kellner bitten, die Schiebetür zu schließen«, schlägt Heinz vor.
    Ich sehe mich hektisch um. Wir haben einen Tisch im hinteren Teil des Lokals, den man theoretisch mit den großen Schiebetüren vom großen Saal abtrennen könnte.
    »… und sanfte Musik im Hintergrund wäre auch hilfreich …«, schiebe ich schnell nach.
    »Ich habe tonnenweise Musik auf meinem iPhone, wie wär’s mit Enya?«, bietet Sonja an, und im nächsten Moment dudelt auch schon Only Time los.
    »Ja, äh … und normalerweise verwende ich ein Pendel, das ich aber im Moment leider nicht bei mir habe!«, denke ich mir schnell noch eine Ausrede aus.
    »Wie müsste das denn aussehen?«, fragt Sepia.
    »Na ja, wie ein Pendel eben so aussieht … eine Schnur mit irgendwas dran«, erkläre ich mit zunehmender Hilflosigkeit.
    »Ginge meine Kette?«, fragt sie und nimmt ohne Umschweife ihren Amethyst ab, den sie an einer dünnen Lederschnur um den Hals getragen hat.
    Sie blicken mich alle drei erwartungsvoll an, und ich starre einige Sekunden lang wortlos zurück. Die lassen mich nicht mehr vom Haken, das kann ich ihnen ansehen. Fieberhaft brüte ich noch über einer Ausrede, aber dann sehe ich ein, dass es keinen Sinn hat.
    Also schön, von mir aus. Wenn sie darauf bestehen. Immerhin bin ich darin ausgebildet, und ich habe sogar ein Diplom, das das bestätigt. Ich und die anderen vierundzwanzig Kursteilnehmer, die auch allesamt bestanden haben …
    Egal. Macht ja nichts. Falls es nicht klappt, kann ich mich immer noch auf die fehlende Atmosphäre ausreden, oder behaupten, Österreicher wären hypnoseresistent oder so.
    »Also gut«, füge ich mich in mein Schicksal und ernte begeisterte Zustimmung dafür. »Dann seht mal zu, dass diese Tür geschlossen wird.«
    Ich hole tief Luft, während Heinz den Kellner zu sich heranwinkt. Er gibt ihm ein paar Anweisungen und steckt ihm einen Geldschein zu, woraufhin der wissend nickt, uns Frauen mit unverhohlener Anzüglichkeit zuzwinkert und dann die Tür schließt.
    Schlagartig wird es ruhiger, und die einschläfernde Musik sorgt für eine ganz eigentümliche Atmosphäre.
    Okay, Heidi, jetzt gilt es. Zeig ihnen, was du draufhast!
    »Also gut, Heinz«, beginne ich, während ich mit dem Stuhl näher an ihn heranrücke und Sepias Halsband unmittelbar vor seine Nase halte. »Achte jetzt auf das Pendel!« Ich räuspere mich und hebe das Pendel ein paar Zentimeter höher, damit er sich anstrengen muss, um ihm mit den Augen zu folgen. Dann rede ich in möglichst monotonem Tonfall weiter, wie wir es auf dem Hypnoseseminar gelernt haben. »Du achtest jetzt nur auf das Pendel, und auf meine Stimme, und auf die Musik …« Okay, das war jetzt nicht exakt der Text, den sie uns auf dem Seminar beigebracht haben, glaube ich, und auch das Pendel schwingt eine Spur zu hektisch über seiner Nase hin und her, während ich weiterrede: »Achte nur auf das Pendel … deine Augen bleiben dabei geöffnet, achte auf das Pendel, und auf meine Stimme … nichts anderes ist mehr von Bedeutung …« Das Pendel schwingt jetzt wirklich ziemlich stark. Heinz gibt sich sichtlich Mühe, ihm mit den Augen zu folgen, und erschrocken sehe ich,

Weitere Kostenlose Bücher