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Kind des Glücks

Kind des Glücks

Titel: Kind des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norman Spinrad
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Rapid-Station sehr, mein Selbstvertrauen zu stärken, denn ich hatte durch praktische Anwendung bewiesen, daß die Erklärungen meines Vaters über die tantrische Macht des Rings kaum übertrieben waren; ich mußte nur noch eine Hand auf ihn legen, und die Wissenschaft würde selbst einen solchen Mann in meine Macht geben.
    Man erzählte, daß Pater Pan sich bei diesen Besuchen gewöhnlich wusch; diese Anstalt war ziemlich überlaufen, die zehn Duschkabinen am hinteren Ende des Raums waren normalerweise belegt, und man mußte Schlange stehen, doch zweifellos würden die niedrigeren Wesen mit Freuden dem Monarchen Platz machen.
    Nun, das Schicksal, die Vorsehung oder einfach der Zufall schenkte mir abermals ein kleines wohlwollendes Lächeln. Ich musterte die nackten Beine, die unter den Duschkabinen hervorlugten, und sah, daß zwei nebeneinanderliegende Kabinen frei waren.
    Ich ergriff sofort die Gelegenheit und betrat die rechte, legte alle Kleider ab, hängte sie auf die Haken, drehte die Dusche an, nahm die Seife aus der Schale und wartete. Wenn mein Glück mich nicht verließ und meine Beute nicht so arrogant war, einen Benutzer aus einer Kabine zu jagen, nur um seinen Status zu demonstrieren, während eine andere frei war, dann würde Pater Pan bald nackt in der Kabine neben mir stehen. Die Trennwände zwischen den Kabinen begannen in Kniehöhe; es wäre recht leicht, meine Seife fallen und in die benachbarte Kabine gleiten zu lassen, und wenn ich dann ganz unschuldig nach ihr tastete…
    So steht es geschrieben, und so ist es geschehen. Kaum zehn Minuten später ging die Tür der Nachbarkabine auf, dann klappte sie zu, und als ich die Patchworkbeine unter der Trennwand sah, wußte ich, daß er es war. Einen Augenblick später sah ich mit einem feinen, goldenen Flaum überzogene, schlanke Waden, wenn auch die Füße, in denen sie ausliefen, nicht vollgeformter waren als die jedes anderen Mannes, den ich kannte oder kennen werde.
    Ich wartete, bis ich hören konnte, daß er sich wusch, und bekam den wortlosen, schiefen Gesang eines badenden Mannes zu hören, der glaubt, es sei kein kritisches Ohr in der Nähe. Dann aktivierte ich den Fühler, rieb meine Seife, bis sie angenehm glitschig war, langte zur Trennwand hinunter, rief »Merde!« und ließ die Seife mit einem Druck meiner Hand in sein Abteil schießen.
    Dann hockte ich mich nieder, um mein Ziel deutlich aufs Korn zu nehmen, tastete jedoch mit gestrecktem Arm herum wie jemand, der nur mit dem Tastsinn seine abhandengekommene Seife wiederfinden will.
    Nun ist weder der Fuß noch die Wade eine erogene Zone, die besonders reich ist an Verbindungen zum Kundalini-Nervensystem, doch hinter der Achillessehne verläuft ein Nerv das Bein hinauf und in die Leiste, und diese Bahn drückte ich »zufällig« ziemlich kräftig, während ich vorgab, meine Seife zu finden.
    Ich spürte, wie eine Welle sein Bein hinauflief und hörte ein überraschtes Grunzen mit gewissen feinen Untertönen, die mir verrieten, daß der Reiz tatsächlich in den Zielbereich vorgedrungen war.
    »Pardon«, sagte ich, ohne die Hand wegzunehmen, »ich suche meine Seife.«
    »Das ist aber keine Seife, muchacha«, erwiderte eine volle, männliche Stimme mit beträchtlichem savoir faire, um unter den Umständen einen gewissen humorvollen Tonfall vorzuspiegeln, doch ich hörte sehr wohl ein kehliges Zittern. Und er zog den Fuß nicht weg.
    »Vraiment?« sagte ich schelmisch, während ich die Hand tastend über die Innenseite seiner Wade führte, am Knie vorbei und ein paar Zentimeter den Oberschenkel hinauf, so weit mein Arm reichen wollte. »Ich weiß aber, daß sie irgendwo da drin ist.«
    Darauf gab er ein offenes, erregtes Stöhnen von sich und beugte die Knie, bückte sich und schob sich vor, meinem Fühler entgegen, bis meine Hand weiter den Schenkel hinaufglitt und seine Hoden und sein Lingam berührte.
    »Quelle chose!« quietschte ich in gespielter Entrüstung, während ich das entzückend harte Ding betastete, als glaubte ich meiner Wahrnehmung nicht. »Das ist aber auch kein Stück Seife!«
    Darauf stieß er einen erregten Schrei aus, und ich löste meinen Griff und zog den Arm zurück, denn ich fürchtete, weitere derartige Liebkosungen könnten die Angelegenheit zu einem voreiligen Abschluß bringen.
    Ein langes Schweigen trat ein, während wir mit der Trennwand zwischen uns da standen und nur unsere Waden und Füße sehen konnten.
    »Freche Göre!« sagte die Männerstimme endlich in

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