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Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
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Arme, die noch frei waren, über den Kopf, zogen die Ärmel nach vorn und die Köpfe so weit wie möglich ein – dennoch entwischte ihnen immer wieder ein leises, qualvolles Stöhnen.
    Sabine neigte ihren Kopf und suchte Selda. „Ob Ares das weiß?“, rief sie ihr zu.
    Die Türkin hatte die viel zu langen Ärmel von Ares’ Sweatshirt, das sie zum Glück noch übergestreift hatte, über die Hände gezogen und schützte ihr Gesicht, so gut sie konnte. „Ich schätze, eher nicht und ich mag mir nicht vorstellen, was passiert, wenn er es erfährt.“

44.
     
     
    „Hallo, jemand zu Hause?“ Angel trat etwas zögerlich in den Salon und wurde sofort voller Freude herangewunken. Vor allem Craigh hatte ihn seit vielen Jahren nicht mehr gesehen und freute sich, den heißblütigen Spanier endlich wiederzutreffen.
    „Schön, dich hier zu haben, Español.“
    Angel schüttelte jedem Einzelnen die Hand und war dann, ganz Kavalier alter Schule, erst einmal verschwunden, um auch Janan gebührend zu begrüßen. Erst nach fast einer halben Stunde, kehrte er zurück und setzte sich zu den Freunden. Zweifelnd sah er Luca in die Augen. „Na, noch immer sauer auf mich?“
    „Unfug. Dazu gibt es keinen Grund. Sabine selbst hat sich d avongeschlichen. Ich habe inzwischen begriffen, dass sie es dir wahrlich nicht leicht gemacht hat.“
    Angel wirkte erleichtert. „Danke, denn Vorwürfe habe ich mir natürlich gemacht. Was musste ich auch ausgerechnet da schlafen, als sie beschlossen hat, abzuhauen.“
    Luca legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. „Wie g esagt, das hättest du nur verhindern können, wenn du sie eingesperrt hättest.“
    „Und selbst dann hätte sie sich wahrscheinlich an Bettlaken zum Kanal abgeseilt“, knurrte Stefano, der gerade wieder den Laptop einer eingehenden Prüfung unterzog.
    Die Vorstellung einer an zusammengeknüpften Satinbettlaken über dem Kanal baumelnden Sabine fand dann selbst Luca amüsant. Massimo teilte gerade die Wachen für die nächsten Stunden ein, als der Bildschirm wieder zum Leben erwachte. Silvana sah bezaubernd aus. Sie hatte das lange Haar mit zwei chinesischen Essstäbchen zu einem dicken Dutt aufgesteckt. Was bei einer anderen wahrscheinlich lächerlich gewirkt hätte, unterstrich bei ihr die klare Schönheit ihres Gesichtes.
    „Servus, Jungs, ich darf vermelden: Es ist kurz nach Mitte rnacht und es tut sich wieder was. Wenn ich mich jetzt nicht total dämlich anstelle, dann sollten wir gleich wissen, wo der Kerl steckt. Ich muss nur noch warten, bis die Datei bei euch eintrifft. Sieht wieder nach einem Video aus – und zwar nach einem langen, ist eine ziemlich große Datenmenge, die sich da aufbaut. Hoffentlich bedeutet das nichts Schlimmes.“
    „Guten Abend, Sigñora Silvana. Welch eine Freude, dich zu sehen.“ Massimo lächelte, obwohl er wusste, dass die Kamera verklebt war.
    Silvana stutzte etwas. „Sekunde, die Stimme kenne ich doch! Fürst Massimo! Ich darf, im Namen von uns allen hier in Berlin, nochmals unser herzliches Beileid ausdrücken. Marlon wird mit Stefan nach Rom reisen, sobald wir hier endlich wieder den Rücken frei haben. Wenn Hilfe benötigt wird, sind wir natürlich gern zur Stelle.“
    „Vielen Dank, Silvana, das ist wirklich sehr freundlich, aber im Augenblick überwiegt gerade die Freude. Auf dem ersten Video habe ich meine Enkelin Carla entdeckt. Silvana, sie lebt!“
    Silvana strahlte wie die Morgensonne. „Das sind ja wirklich sehr gute Neuigkeiten. Wunderbar, sobald ich herausgefunden habe, wo der Möchtegern-Herrscher der Welt steckt, muss ich das sofort Marlon erzählen. Der hat gute Nachrichten derzeit auch bitter nötig. Achtung, es ist so weit, drückt die Daumen.“
    Tatsächlich war der Ladebalken auf dem Bildschirm ang esprungen und füllte sich nur langsam. „Schickt der Kerl uns jetzt ,Ben Hur‘ in voller Länge, oder wie?“ Raffaele fixierte angespannt den Bildschirm. Endlich war der Balken voll, schloss sich und ein neues Dateisymbol erschien in der Mitte des Bildschirms.
    „Yeah!! Ich habe ihn, und zwar so richtig! Das war lang genug, dass ich ihn fast genau lokalisieren konnte. Tja, mit mir hat seine Fast-Hoheit eben nicht gerechnet.“ Silvana wirkte sehr zufrieden und zu Recht stolz auf sich. „Achtung, speichert mal rasch das Video! Ich schick euch die Koordinaten rüber, dann seid ihr dran. Mehr kann ich leider nicht für euch tun. Holen müsst ihr ihn euch jetzt selbst.“
    „Mädel, du bist einfach

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