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Kinder des Donners

Kinder des Donners

Titel: Kinder des Donners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Einsetzen der Pubertät beschwichtigt. Und doch ...
    Undeutliche Zweifel regten sich in ihm, ob der Weg,
den er eingeschlagen hatte, der richtige war; diese Emp- findung steckte so tief in seinem Unterbewußtsein wie
das, was immer es gewesen sein mochte, das sein Glied steif werden lassen und seinen Samen vergossen hatte. Theoretisch wußte er natürlich, was im wachen Zustand dazu führte, daß es steif wurde, doch seine Mutter war nur ein Arbeitsesel mit verbissenen Gesichtszügen ...
    Und überdies hatte er seinen Eltern schon immer beim An- und Ausziehen zugesehen, soweit er sich zu- rückerinnern konnte.
    Die Anstrengung, auf Miss Fisher und Mr. Youngman einen guten Eindruck zu machen, hatte ihn erschöpft. Mürrisch wiederholte er seinen Befehl, der sogleich be-
folgt wurde. Wie üblich.
    In dieser Nacht, als er im Bett lag, versuchte er sich in allen Einzelheiten zu erinnern, was ihn zu der Schluß-
folgerung geführt hatte, daß Roy nicht sein Vater war.
    Er konnte nicht.
    Er konnte nicht.
    Er konnte nicht...
    Hier ist der Sender TV-Plus. Wir bringen Nachrichten.
    Die Unruhen unter den Studenten in Tokio und anderen großen japanischen Städten dauern nun schon den dritten Tag an; die Proteste richten sich gegen die Gepflogenheit ihrer Eltern, den zukünftigen Verdienst ihrer Kinder als Sicherheit für Wohnungen und Häuser zu verpfänden. Der Preis für eine Dreizimmerwohnung im Stadtbereich von Tokio beträgt jetzt durchschnittlich eine Million Pfund jährlich. Mehr darüber in Kürze.
    General Thrower wurde heute nachmittag von begeisterten
Anhängern umjubelt, als er erklärte, der >stählerne Geist Britanniens< müßte im Feuer nachgehärtet werden, und selbst wenn sich dieses Feuer als atomar erweisen sollte. Oppositio- nelle Parlamentsmitglieder...
    Peter hatte den Anschluß verloren. Seit ihrem letzten
Kontakt war Jim Spurman zum ordentlichen Professor bestellt worden. Jetzt befand er sich ständig >außer Haus< — >in einer Sitzung< — >als Leiter bei einer Ta- gung< ... Peter verfluchte die ewig neuen Ausflüchte, die er als Antwort auf seine Nachricht, die er zweimal am Tag auf den Automaten des Kerls sprach, auf seinem Gerät vorfand. Schließlich, weil er sich langsam Sorgen machte, daß Claudias vage Andeutungen ihn von ernst-
hafter, bezahlter Arbeit abhielt, riskierte er eine allge- meine Anfrage an einen amerikanischen Info-Dienst, von dem er wußte, daß Claudia nicht an ihn angeschlos- sen war, dafür jedoch mehrere ihrer Kollegen, die dazu neigten, über ihre Theorie die Nase zu rümpfen.
    Um diese Zeit erwartete er weder eine schnelle noch eine inhaltsreiche Antwort, doch am selben Abend — zufällig war es der Tag, an dem unter dem Einfluß des islamischen Expansionismus Malaysia Singapur besetz-
te, ein Ereignis, das für Großbritanniens Wirtschaft ver-
hängnisvoll war, insofern, als es den Bruch einer weite- ren Commonwealth-Verbindung bedeutete —, als er von der Buchvorstellungs-Party, die sich zu einem
    Abendessen mit einigen früheren Kollegen entwickelt
hatte, zurückkehrte, fand er unter seiner Bildschirmpost eine aus einem einzigen Wort bestehende Nachricht,
vermutlich ein Schlüsselwort, das unter einem Code eingegangen war, den er — so hätte er schwören mögen — nur einer Handvoll engster Freunde verraten hatte. Es war eine warme Nacht. Während er die Fenster öff- nete und Kaffee machte, den er dringend brauchte, um den Kopf klar zu bekommen, fragte er sich laut, wer um alles in der Welt...?
    Im gleichen Augenblick fiel ihm die wahrscheinlichste
Möglichkeit ein. Er stieß einen schrillen Pfiff aus. Wäh-
rend der Konferenz in New York, bei der er Claudia kennengelernt hatte, war er auf einen dünnen, großen Mann mit angegrautem Haar gestoßen, der anschei-
nend von den Anwesenden keinen Menschen kannte und dessen einzige Legitimation in einem Namens- schildchen mit dem Aufdruck GAST bestand. Er lang- weilte sich offensichtlich und war — zum Glück für Pe-
ter — ziemlich betrunken. Als er Peters Namensschild- chen erspähte, das ihn als Vertreter von Continuum/ Quasar auswies, verwickelte er ihn in ein Gespräch.
    Danach ... Peter strengte sein Gehirn an, um sich an Einzelheiten zu erinnern. Der grauhaarige Kniich, der sich als Rechtsanwalt entpuppte, hatte ausführlich dar- gelegt, wie sehr er Leute verabscheute, die — seiner An- sicht nach — die amerikanische Verfassung untergru- ben, indem sie eine Staatsreligion anstrebten — oder vielleicht war

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