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Kinder des Mars

Kinder des Mars

Titel: Kinder des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skylar Hamill
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Knebel auch. In der Zelle kann er schreien, so viel er will. Habt ihr ihn durchsucht?«
    »Er wurde bereits verhaftet und eingesperrt, Viv. Er hat keine scharfen Gegenstände bei sich, seine Hosentaschen sind absolut leer, und er hat nicht einmal mehr Gürtel oder Schnürsenkel.« Max wies auf die Hose, die drohte, Barry jede Sekunde von den Hüften zu rutschen, und die Schuhe, die offen waren.
    Ashley öffnete die Handschellen. »Den Knebel kann er drinnen selbst abnehmen.« Damit stieß er Barry in den Raum. Dieser begann sofort, an seinem Knebel zu zerren.
    Vivian schloss die Tür. Kein Laut war zu hören. »Hundertprozentig dicht.« Sie fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen. »Hier bleibt er erstmal. Bringen wir das Auto weg.«
    Sie hatten Glück. Bisher war keiner gekommen, um die defekten Kameras zu überprüfen. Max lenkte den Dienstwagen aus der Tiefgarage.
    »Viv, wir haben nicht viel Zeit«, gab Max zu bedenken.
    »Ich weiß. An der Ecke Neunte und Vierundfünfzigste warten Taylor und Travis auf euch, bereit euch zu überfallen.« Bis zur Kreuzung Ninth Avenue / 54 th Street waren es von Vivians Bürohaus an der Upper Eastside keine zehn Minuten.
    »Zwei männliche Polizisten gegen einen Kerl und ein Mädchen? Wer soll uns das denn abnehmen?«
    »Vorsicht, Ash. Taylor mag ein Mädchen sein, aber ihre Rechte ist gefürchtet.«
    Ungläubig sah Ashley Max an.
    Der zuckte mit den Schultern. »Sie hält sogar einen Boxtitel. Welcher war das nochmal, Viv?«
    »Keine Ahnung.«
    »Was ist mit Logan und Jamie?« wollte Ashley wissen.
    »Sie erholen sich von dem Einsatz letzte Nacht und bekommen hoffentlich mehr Schlaf als ich. Außerdem ist die Statur unwichtig. Ihr dürft eure Angreifer ohnehin nicht naturgetreu beschreiben, sondern sollt eure Fantasie einsetzten. Und beten, dass es keine Augenzeugen gibt.« Vivian selbst bangte inständig darum. »Könnt ihr mich am Central Park absetzen?« Das lag ohnehin auf dem Weg.
    »Klar.«
    »Super. Jetzt verratet mir noch schnell, wie ihr Barry in die Finger bekommen habt.«
    »Genau genommen ist er bloß ein Einbrecher«, erklärte Max. »Der Wachmann, das einzige Opfer, der bisher vernehmungsfähig war, hat bestätigt, dass Tennant ihn angeschossen hat. Tennant muss auch Fuller erschossen haben, denn Barry hatte zwar eine Waffe bei sich, aus der wurde aber kein Schuss abgefeuert und er hat keine Schmauchspuren an den Händen. Laut dem Wachmann, einem gewissen Mitch Lewis, waren nur die zwei am Tatort. Sie haben ihn bei der Flucht über den Haufen gerannt. Zur Sicherheit warten wir auf das Ergebnis der Ballistik, da ist Tennants Waffe gerade, aber der Fall scheint klar zu sein.«
    »Hat Lewis die beiden zweifelsfrei identifiziert?«
    »Ja, anhand von Fotos. Eine Gegenüberstellung war nicht möglich, weil Lewis im Krankenhaus liegt und Barry in einer Zelle saß. Im Fall von Tennant ist sie ohnehin nicht mehr möglich, weil der inzwischen im Leichenschauhaus liegt. Aber das ist gegenstandslos. Lewis ist absolut sicher. Damit haben wir die Täter.«
    »Und Barry durftet ihr einfach mitnehmen?«
    »Einfach ist relativ. Es war ein Haufen Papierkram und es wird ein noch viel größerer Haufen, wenn wir seine Flucht erklären sollen. Aber er war in der Tat nicht schwer bewacht und keiner hat Fragen gestellt, als wir sagten, dass wir ihn ins Gefängnis überführen. Warum auch? Er ist kein wahnsinniger Killer. Was die Körperverletzung und den Mord angeht, ist er Zeuge, und man wird ihm unterlassene Hilfeleistung und vielleicht Mittäterschaft zur Last legen, doch wie die Anklage im Detail lautet, ist nicht einmal klar. Darüber darf sich der Staatsanwalt den Kopf zerbrechen. Nur der Mörder von George Fuller ist er nicht, so viel ist sicher.«
    »Leider ist er unsere einzige Spur«, sagte Vivian leise.
    »Klar, das verstehe ich. Tu, was immer nötig ist. Barry mag nicht Fullers Mörder sein, aber er hat genug Dreck am Stecken. Sein Vorstrafenregister ist lang. Die Behörden würden den Fall nur wieder verschleppen. Beschissenes System.«
    »Trotzdem bin ich froh, dass ich das Verhör an andere delegieren kann. Mir gefällt das nicht und ich wünschte, er würde einfach reden. Hätte er schon bei euch gestanden, wäre die ganze Aktion nicht nötig gewesen.«
    »Ich weiß. Ich will nicht mit dir tauschen. Gerade darum bin ich froh, dass du dich um alles weitere kümmerst. Und ich bin denjenigen dankbar, die ihn geständig machen werden. Einer muss es tun. Der Mord an

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