Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)
gesagt? Mit Ben hatte sie das noch nie gemacht, er bestand stets darauf, oben zu sein.
Er hielt inne.
S ie fühlte, wie er an Härte verlor.
»Äh, wie? Woher hast du denn diesen Unsinn?« Er machte weiter, und sie spürte, dass es nicht mehr lange bei ihm dauern würde. Bald sank er erschöpft neben ihr in die Laken.
Schon nach wenigen Sekunden wurde sein Keuchen zu einem regelmäßigen Atmen und ging schließlich in ein Schnarchen über.
Rebecca starrte in die dunkle Nacht, heiße Tränen füllten ihre Augen und flossen über ihre Wangen. Das war abscheulich gewesen, sie schämte sich und wusste nicht mal richtig, wofür. Sie hatte niemanden betrogen, außer die eigene Selbstachtung.
12.
Einer junger Kerl wie Markus, der wäre sicherlich bei Facebook, hatte Ellen gemeint. Da könnte sie doch mal nachsehen, was er so treibe, das sei immer aufschlussreich. Hm, Facebook ... Davon hatte sie keine Ahnung! Becky stand vorsichtig auf und blieb einige Sekunden neben dem Bett stehen. Ben schnarchte regelmäßig und laut, der würde nicht so schnell aufwachen.
Sie hüpfte in die Dusche, als das heiße Wasser auf sie niederprasselte, fühlte sie sich ein bisschen besser. Auf Zehenspitzen schlich sie ins Schlafzimmer zurück, schnappte sich ein T-Shirt und die Sporthose vom Sessel, dann huschte sie ins Wohnzimmer und schloss die Tür.
Rebecca googelte nach Facebook, öffnete die Seite und drückte auf Registrieren . Ellen hatte ihr geraten, anfangs wenig von sich preiszugeben und eine Webmail-Adresse zu verwenden. Sie hatte allerdings keine Ahnung, wie man zu einer solchen kam; für den Anfang musste ihre offizielle Adresse in der Kanzlei herhalten, später würde sie Jenny bitten, ihr mit dem Webdings zu helfen. Ihre junge Sekretärin kannte sich mit derlei modernem Zeug aus und hing ständig an sämtlichen elektronischen Geräten, an denen irgendwo ein Apfel abgebildet war.
Hm, das war mühsam ! Eine Menge Angaben wurden verlangt, ihr Handy piepste − eine Mail zur Authentifizierung. Sie tippte mit dem Finger auf den angegebenen Link. Ha! Jetzt sollte es funktionieren! Am Laptop gab sie E-Mail-Adresse und Passwort ein; schon war sie drin. Die Anwältin fühlte sich wie eine Nobelpreisträgerin, die soeben eine Riesenentdeckung gemachte hatte. Warum hatte ihr bisher noch nie jemand gesagt, dass das so einfach war?
Ellen hatte ihr die notwendigsten Dinge erklärt und ihre eigene Facebook-Seite am Smartphone gezeigt. Rebecca war erstaunt gewesen, mit wie vielen jungen Kerlen ihre beste Freundin befreundet war. Und noch mehr darüber, welche Art von Bildern ihr diese Typen geschickt hatten!
Sie tippte in das Suchfeld Mark Amrust , sofort erschienen zwei Personen mit diesem Namen, beide mit einem Bild, das eindeutig nicht Markus zeigte. Klar, sie musste »Markus« eingeben, das erbrachte sechs Personen, davon vier mit Bild, wieder ohne den Gesuchten. Sie klickte auf einen Eintrag ohne Bild, eine Seite erschien mit englischen Angaben, darunter Ort: Universität Heidelberg . Das war er nicht. Der zweite Markus Amrust ohne Bild stammte aus Polen, das war er auch nicht.
Rebecca versuchte es mit Markus Amrust München , kein Eintrag. Dann mit Markus Amrust Deutschland , vier Einträge, aber er war wieder nicht dabei. Verdammt, sie würde ihn niemals finden! Vielleicht war er gar nicht bei Facebook angemeldet? Ellen hatte behauptet, unter dreißig wäre jeder dabei. Jeder!
Markus Amrust Kindergarten , kein Eintrag. Sie löschte das Amrust und versuchte es noch einmal. Hundertdreiundsiebzig gefundene Einträge. Auf der ersten Seite war er nicht, lustlos blätterte sie weiter, zweite Seite, dritte, vierte. Stopp, was war das? Ein kleines Bild. Das war er! Rebeccas Herz schlug vor Aufregung schneller; sie klickte auf den langhaarigen und unrasierten Mann.
Frech sah ihr Markus entgegen, die blauen Augen offen und freundlich. Daneben stand Markus A ., unter Info fand sie die Angabe, dass er Kindergärtner in München war, viel mehr stand hier nicht. Freundschaftsanfrage , sie klickte darauf und stellte sich vor, wie diese Information um die Welt sauste, viele tausend Kilometer und schließlich auf dem Computer ihres Liebhabers landete. Wie lange würde es wohl dauern, bis er reagierte? Wahrscheinlich ein paar Tage, er hatte sicher anderes zu tun. Besseres, so wie Nacktbaden. Oder andere Frauen. Rebecca fühlte Eifersucht in sich aufbrausen, wie ein Unwetter.
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