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Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)

Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)

Titel: Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Wagner
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...«
    »Ach, hör auf damit!«, winkte Theo ab. »Ich weiß, dass du nicht am Vermögen der Familie interessiert bist. Ich spreche von ihrem Herz! Weißt du, was das ist?«
    »Ja ...«, flüsterte Markus und nippte an seiner Flasche.
    Er dachte an Lori. Ja, er wusste, was das ist. Er wusste, wie es ist, wenn das Herz entzwei bricht. Jeden Tag. Immer wieder.
    »Die Familie wird dir gehörig auf den Sack gehen, aber damit musst du leben!«, kicherte Theo.
    »Dich lassen sie das auch spüren, nicht wahr?«, stellte Markus fest. »Sie haben dich aus Deutschland nachgeholt , und deine Tochter Lilly sagt dir jeden Tag, dass sie und Hans die Erfolgreichen sind. Dass sie die Kohle gescheffelt haben. Ist doch so, oder?«
    »Ja, klar ...« Theo lachte leise vor sich hin.
    Der Alte war schwer zu durchschauen. Und er amüsierte sich eindeutig über ihn. Plötzlich fuhr es wie ein Blitz durch Markus: »Verdammte Scheiße! Das Geld ist von dir! Du hast die Firma aufgebaut, sie ruhen sich auf deinem Erfolg aus. Habe ich recht?«
    Theo blickte auf den See und schmunzelte.
    »Ich habe doch recht, oder?«
    Lange sagte der alte Mann nichts. Er trank seine Bierflasche leer, nickte und starrte weiterhin auf die ruhige Wasserfläche vor ihnen. Schwarz und unergründlich.
    »Du bist nicht dämlich! Wie ich vorhin schon sagte.« Sein Gesicht wurde wieder ernst. »Vergiss das alles! Mir geht’s nur um Becky, sonst nichts. Behandle sie gut, und trage sie auf Händen! Das ist alles, was ich von dir verlange!«
    Er beugte sich zu der Kühlbox , nahm zwei neue Flaschen heraus und reichte eine an Markus, ohne weitere Worte. Danach kramte er in einer Tasche und fingerte zwei dicke Stäbchen hervor. Zwischen seinen Knien fummelte er damit herum, danach reichte er eines davon an Markus weiter.
    »Hier, ich hab sie für dich geschnitten!«
    Eine Zigarre.
    »Danke, aber ich rauch e nicht.«
    »Steck sie dir an! Du wirst sie mögen.« Eine große Flamme erschien in der Dunkelheit vor dem Gesicht des Alten; bald leuchtete eine kleine, runde Fläche auf.
    Markus zündete seine Zigarre ebenfalls an, er machte einen vorsichtigen Zug. Sie schmeckte würzig, nach Wald und Erde, nach Holz und feinen Gewürzen. Der Duft von Tabak stieg in seine Nase. »Hm, gar nicht so übel!«
    »Sage ich ja«, kicherte Rebeccas Großvater. »Einer der Vorteile, wenn man ein bisschen Kohle hat ...«
    Das war natürlich die Untertreibung des Jahrhunderts, aber Markus bewunderte den alten Herrn dafür, wie er die Welt betrachtete. Er nahm ihm die Bescheidenheit und Zufriedenheit mit den kleinen Dingen des Lebens sogar ab.
    »Die Narbe unter deinem Auge?«
    »Motorradunfall.«
    »Red keinen Scheiß! Ich bin zwar alt, aber was eine Messerstecherei ist, weiß ich immer noch!«
    »Erwischt!«, meinte Markus kleinlaut. Er überlegte, was er nun erklären sollte, dabei schmauchte er die Zigarre. Blauer Rauch kräuselte sich durch die Dunkelheit.
    »Ich war nicht immer ein lieber Junge, das gebe ich zu!« Er zögerte einige Sekunden, dann fuhr er fort. »Aber damit ist Schluss ! Jetzt bin ich Erzieher und habe eine Tochter. Damit bin ich mehr als zufrieden.«
    »Und Rebecca.«
    »Wie bitte?«
    »Vergiss die nicht!«
    »Stimmt! Aber ich weiß nicht, was aus uns werden wird. Es ist kompliziert ...«
    »Jungchen, es ist immer kompliziert!« Der Alte hustete leise.
    Noch mehr als zehn Minuten saßen sie schweigend nebeneinander, starrten in die Dunkelheit vor ihnen, nippten am Bier, zogen an den Zigarren.
    Theo warf die halb gerauchte Zigarre in die Feuerstelle und stand auf. Er klopfte Markus bedächtig auf die Schulter, räusperte sich, als ob er etwas sagen wollte, doch hatte er es sich wohl anders überlegt. Langsam schlurfte er zur Hütte zurück.

54.   
     
    Markus’ Atem wärmte ihren Nacken, als Rebecca erwachte. Er hatte seine Arme von hinten um sie geschlungen, sie fühlte sich geborgen. So wollte sie immer aufwachen, für den Rest ihres Lebens.
    Emma war berei ts aus ihrem Bett verschwunden.
    Vorsichtig löste sich Becky von ihrem Liebsten und schlich auf Zehenspitzen zur Tür hinaus. Noch einmal sah sie zu ihm zurück.
    Markus drehte sich seufzend um; gleich schnarchte er wieder, tief und brummend.
    Im Flanellpyjama und mit verstrubbeltem Haar lief sie barfuß über die Treppe nach unten und betrat die Küche.
    Emma kauerte in der Ecke auf der Bank, sie amüsierte sich prächtig mit Hans und Theo. Der Großvater saß neben der Kleinen, schlürfte Kaffee und beobachtete,

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