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King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

Titel: King City: Stadt des Verbrechens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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folgenden Stunden damit, alle Löcher in der Wand, bis auf das von dem Feuerverursachte, zu verputzen. Um es zu flicken, war größerer Aufwand nötig, und er hatte im Moment keine Lust, als Zimmermann tätig zu werden.
    Billy schlug die Zeit tot, indem er jede Ecke der Wache nach vergessenen Porno-DVDs absuchte. Zu Wades Überraschung und Billys großer Freude fand er eine. Billy war daraufhin so aus dem Häuschen wie ein Kind nach dem Ostereiersuchen.
    Gegen 18 Uhr wurde es dunkel und der Wagen, der Terrill abholen sollte, war immer noch nicht aufgetaucht. Wade bezweifelte, dass er jemals kommen würde.
    »Hören Sie, Billy. Nehmen Sie doch einen der Streifenwagen, bringen Sie Mr Curtis ins Gefängnis, checken Sie ihn ein und fahren Sie dann nach Hause.«
    »Und was ist mit meinem Auto?«
    »Sie können es über Nacht hier lassen«, erwiderte Wade.
    »In dieser Gegend?«
    »Es steht auf dem Gelände einer Polizeiwache«, erwiderte Wade. »Wo sollte es sicherer sein?«
    Auf diese Frage gab es nur eine angemessene Antwort, und Billy kannte sie. Und selbst wenn er sie nicht gewusst hätte, konnte er sie in Wades ärgerlichem Blick lesen.
    »Klar, natürlich«, erwiderte Billy und nahm seine DVD und die Poster. »Wir sind ja die Polizei von King City. Was für ein blöder Gedanke.«
    Vielleicht hätte er etwas hartnäckiger widersprochen, wenn er gewusst hätte, was mit Wades Mustang passiert war. Aber das ahnte er ja nicht. Und Wade würde es ihm bestimmt nicht erzählen.
    »Es war ein guter erster Tag, Billy.«
    »Ohne Frage«, erwiderte Billy mit einem Grinsen. »Ich bin angeschossen worden und jetzt kann ich noch umsonst einen Pornofilm mit nach Hause nehmen. Besser kann es eigentlich kaum noch werden.«
    In seinen Worten schwang nicht die geringste Spur von Bitterkeit oder Sarkasmus mit. Als Wade Billy ins Gesicht blickte, erkannte er dort auch nur aufrichtige Freude.
    Zumindest einen Menschen schien es glücklich zu machen, in Darwin Gardens zu sein – oder er war einfach zu naiv, um sich im Klaren darüber zu sein, in welcher Gefahr er schwebte.

    Wade hatte noch zwei Stunden Zeit, bevor seine nächste Zwölf-Stunden-Schicht begann, deswegen ging er hinüber in die Pancake Galaxy, um etwas zu essen und möglichst viel Kaffee zu trinken.
    Doch wenn er ehrlich war, und meistens war er das, ging es ihm nicht um das Essen oder die Bequemlichkeit, die ihn über die Straße führten. Er wollte Amanda Guthrie wiedersehen.
    Ungefähr ein Dutzend Gäste befanden sich im Restaurant, die meisten von ihnen waren mittleren Alters. Mandy arbeitete an der Theke, während eine andere Kellnerin, die mindestens zwanzig Jahre älter war als sie, sich um die Tische kümmerte. Der alte Guthrie saß mit seiner Sauerstoffflasche, seinen Zigaretten und der Schrotflinte hinter der Kasse.
    »Sie leben ja immer noch«, meinte Guthrie.
    »Sie ja auch«, erwiderte Wade.
    »Meine Chancen standen auch besser.«
    Wade setzte sich auf einen Hocker am Tresen. Mandy kam herüber und goss ihm einen Becher Kaffee ein.
    »Wie war Ihr erster Tag?«, erkundigte sie sich mit einem Lächeln.
    »Fragen Sie mich morgen noch mal«, entgegnete er. »Er ist noch nicht vorbei.«
    »Wann haben Sie Dienst?«
    »Heute sind es vierundzwanzig Stunden, aber ab morgen immer zwischen 21 Uhr und 9 Uhr morgens.«
    »Du lieber Himmel. Ich werde Ihnen eine Kanne Kaffee machen, die Sie mitnehmen können.«
    »Das wäre sehr nett«, sagte er.
    »Alle reden über Sie«, erzählte Mandy. »Über Ihre Auseinandersetzung mit Timo. Dass Sie hier eingezogen sind. Über ihr Gespräch mit Duke. Über die Verhaftung von diesem Junkie.«
    »Die Dinge sprechen sich schnell herum«, meinte er.
    »Lag das nicht in Ihrer Absicht?«
    Das tat es durchaus und es gefiel ihm, dass sie es erkannt hatte.
    »Und wie ist die allgemeine Meinung?«, fragte er.
    »Duke hat Sie gekauft, sonst wären Sie längst tot.«
    »Und was denken Sie?«
    »Ich denke, wenn man Sie kaufen könnte, wären Sie immer noch bei der MCU und nicht hier.«
    »Sie haben mich durchschaut«, stellte er fest.
    »Das habe ich«, erwiderte Mandy. »Was möchten Sie gern essen?«
    »Das Übliche.«
    »Sie sind doch erst einmal hier gewesen.«
    »Dann wissen Sie ja, wie gut es mir geschmeckt hat.«
    Sie gab die Bestellung an die Köchin weiter und bediente dann mehrere andere Gäste, die ebenfalls am Tresen saßen.
    Während Mandy damit beschäftigt war, kamen zwei der Männer herein, die Wades Auto zerlegt hatten, und

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