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King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

Titel: King City: Stadt des Verbrechens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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fegten das Glas zusammen, ohne ein Wort miteinander zu sprechen. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als das zerschossene Fenster bis zum nächsten Morgen mit Brettern zu vernageln.
    Nachdem sie ein paar Schokoladenriegel gegessen und etwas Kaffee getrunken hatten, begaben sie sich wieder auf Streife. Schweigend fuhren sie durch das Viertel und stießen bis zum Morgengrauen, als sie zur Wache zurückkehrten, auch auf keine weiteren Probleme.
    Wade stieg in seinen Explorer und fuhr zu einem Holzlager. Er kaufte mehrere Spanplatten, verzurrte sie auf dem Dach des Wagens und kehrte zur Wache zurück, wo Charlotte gerade mit einem Messer die Kugeln aus dem Tresen stemmte und jede in einen Beweissicherungsbeutel fallen ließ. Es war zwar sinnlos, aber trotzdem das einzig Richtige.
    Wade nagelte die Spanplatten von innen gegen die Fensteröffnung, während Charlotte in der neuesten Ausgabe von American Police Beat blätterte. Sie war sauer und sie verbarg es nicht besonders gut. Er war fast fertig, als Mandy mit zwei Bechern Kaffee herüberkam und den Schaden begutachtete.
    »Sieht nicht so aus, als ob ihr euch hier besonders viele Freunde machen würdet«, meinte sie.
    »Zumindest habe ich eine gewonnen«, sagte er und nahm ihr die Becher ab.
    »Ja, aber du kannst nicht mit jedem schlafen.«
    Wade warf einen Blick über die Schulter, um zu sehen, ob Charlotte die Bemerkung gehört hatte, doch falls es so war, ließ sie sich nichts anmerken.
    »Danke für den Kaffee«, sagte er.
    »Ich schreib ihn für dich an«, erwiderte sie und ging davon.
    Wade stellte einen der Becher als Friedensangebot vor Charlotte und ging dann zu seinem eigenen Schreibtisch.
    Sie nippte immer noch schweigend an ihrem Kaffee, als Billy angefahren kam. Langsam rollte er an der Wache vorbei und parkte dann hinten auf dem Hof. Voller Energie und Enthusiasmus und schon in Uniform kam er kurz darauf hereingestürmt. Wade wurde dadurch erst recht bewusst, wie viel Schlaf ihm fehlte. Er brauchte einfach mehr Ruhe, doch das musste warten, bis er mit den Ermittlungen, was Glorys Tod anging, weitergekommen war. Aus Erfahrung wusste er, dass während der ersten achtundvierzig Stunden die Wahrscheinlichkeit am höchsten war, einen Mord aufzuklären. Danach verschlechterten sich die Chancen rapide. Er konnte es sich jetzt einfach nicht leisten zu schlafen.
    »Scheiße, Mensch«, sagte Billy. »Was ist denn hier passiert?«
    »Wir hatten letzte Nacht einen kleinen Überfall«, sagte Wade.
    »Ich wünschte, ich wäre da gewesen, um euch zu unterstützen«, meinte Billy. »Ich bin noch nie bei einer Schießerei dabei gewesen.«
    »Es hat keine gegeben«, sagte Charlotte. »Wir waren auch nicht hier, als es passiert ist.«
    »Es war eine Warnung«, erklärte Wade.
    Charlotte stand auf und ließ ihren Kaffeebecher in den Müll fallen. »Ich verschwinde.«
    »So viel Angst hast du?«, fragte Billy.
    »Nein, so müde bin ich«, erwiderte Charlotte. »Meine Schicht ist vorbei, schon vergessen? Ich fahre nach Hause.«
    »Es wäre gut, wenn Sie auf dem Weg noch in der Nahverkehrszentrale vorbeifahren und alle Bänder der Sicherheitskameras aus den Bussen der Blauen Linie besorgen könnten, die am Montag nach Havenhurst gefahren sind.«
    »Meinen Sie, Sie entdecken Glory auf einem der Bänder?«, fragte Charlotte.
    Wade zuckte die Achseln. »So oder so, wir werden einiges darauf erkennen.«
    »Wer ist Glory?«, wollte Billy wissen.
    Wade warf Billy ein Schlüsselbund zu. »Das tote Mädchen. Ich erzähle Ihnen alles, während Sie fahren.«
    »Wo wollen wir hin?«
    »Nach Havenhurst«, antwortete Wade.
    »Das gehört aber nicht zu unserem Revier«, wandte Billy ein.
    »Heute schon«, sagte Wade.

    Gesellschaftlich gesehen war Havenhurst noch eine bessere Wahl als Meston Heights. Zum einen gab es dort tatsächlich einige Hügel, von denen man einen spektakulären Ausblick auf den Chewelah hatte. Aber die besten Grundstücke lagen am Fluss selbst oder an mehreren künstlich angelegten Nebenarmen. Auf allen standen große Anwesen mit riesigen Gärten, Pools, Gästehäusern und Tennisplätzen.
    Das Haus der Burdetts im Tudorstil stand auf einem Hügel, der sanft zum Fluss hin abfiel, wo sich ein großes Bootshaus samt Anlegesteg befand, das architektonisch der Villa nachempfunden war.
    Wade parkte den Streifenwagen auf dem mit Kopfsteinpflaster ausgelegten Hof neben einem glänzenden Bentley und einem brandneuen roten Ferrari.
    Die beiden Polizisten stiegen aus. Wade wandte

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