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King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

King City: Stadt des Verbrechens (German Edition)

Titel: King City: Stadt des Verbrechens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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ging hinaus. Charlotte folgte ihm. Sie stiegen in den Streifenwagen und saßen einen Moment schweigend da, Wade am Steuer, während sie über das gerade Erlebte nachdachten.
    Darwin Gardens hatte sich zur städtischen Müllhalde für unerwünschte Personen entwickelt – ob sie nun unter Wahnvorstellungen litten, obdachlos, kriminell oder, wie in seinem Fall, in Ungnade gefallen waren.
    Wade machte sich keine Illusionen darüber, dass auch er aus diesem Grund dort war, und Charlotte war klug genug, um zu wissen, dass dieser Grundsatz ebenfalls für sie galt. In Chief Reardons Polizeidirektion war kein Platz für eine intelligente, liberal eingestellte Afroamerikanerin. Billy war wahrscheinlich der Einzige, der keine Ahnung hatte, warum er ausgerechnet auf dieser Wache Dienst tat.
    Für Wade und Charlotte und selbst Billy ergab sich daraus eine gewisse Zusammengehörigkeit mit den Menschen in Darwin Gardens. Man hatte sie alle ausgemustert.
    »Meine Mom ist Anwältin«, sagte Charlotte. »Ich werde sie bitten, sich um die alte Dame zu kümmern.«
    »Das würde sie tun?«
    »Für mich schon«, erwiderte Charlotte.
    »Sie können es aber nicht jedes Mal, wenn Sie auf jemanden stoßen, der Hilfe braucht, zu Ihrer persönlichen Sache machen«, sagte Wade.
    »Nur dieses eine Mal«, entgegnete sie.
    »Es ist erst Ihr zweiter Tag«, gab Wade zu bedenken. »Sie werden noch ganz andere Dinge zu sehen bekommen, und zwar sehr viel schlimmere.«
    »Ich dachte, Sie seien Optimist«, erwiderte sie.
    »Ich will damit nur sagen, dass man die Dinge in diesem Job manchmal zu nah an sich heranlässt.«
    »Das ist immer noch besser, als sie überhaupt nicht an sich heranzulassen«, entgegnete sie und warf einen Blick hinüber zum Eingang der Notaufnahme.
    Auf der Fahrt zurück nach Darwin Gardens hielten sie an einem Baumarkt, wo Wade mehrere Flutlichtscheinwerfer mit Bewegungsmeldern für den Außenbereich kaufte.
    Während er im Markt war, rief Charlotte ihre Mutter an, die sich damit einverstanden erklärte, »Jane Doe« zu vertreten, und sie sprach auch mit ihrem Vater, dem Psychiater, der zusagte, ein psychiatrisches Gutachten über die alte Frau anzufertigen und sie zur Behandlung in eine Fachklinik einweisen zu lassen, falls das nötig sein würde.
    Als Wade zurück zum Wagen kam, erzählte Charlotte ihm davon.
Wie praktisch
, dachte er.
Die gesamte Versorgung der Bedürftigen, Obdachlosen und Senilen aus einer Hand.
Er fragte sich, wie oft in den kommenden Wochen sie solche Anrufe noch tätigen würde und wie lange es wohl dauerte, bis ihre Eltern nicht mehr ans Telefon gehen würden.
    Sie deutete auf die Lampen, die er gekauft hatte.
    »Wofür sind die?«, wollte sie wissen.
    »Für Mrs Copeland«, erwiderte er und erzählte ihr, wie er Terrill in der Seitenstraße festgenommen hatte. »Ich werde die Flutlichter gegen das Megafon eintauschen und die Lampen so anbringen, dass sie die Seitenstraße ausleuchten. Das wird die Junkies fernhalten.«
    »Sind Sie derselbe Mann, der mir gerade gesagt hat, man sollte es nicht jedes Mal zu seiner persönlichen Sache machen, wenn man auf jemanden stößt, der Hilfe braucht?«
    »Es sind nur ein paar Lampen.«
    »Da haben Sie recht. Es ist nichts Besonderes«, sagte sie. »Schließlich ziehen Sie ja nicht gleich selbst in diese Gegend.«
    Schweigend fuhren sie zurück zur Wache, während Charlotte still in sich hineinlächelte. Sie wusste, dass sie diese Runde gewonnen hatte und dass auch Wade es wusste.

SIEBZEHN
    Wade sah, dass etwas nicht stimmte, noch bevor sie an der Wache hielten. Der ganze Bürgersteig glitzerte, weil Tausende von Glassplittern das Licht der Straßenlaterne reflektierten.
    Er stieg aus dem Wagen und sah sich um. Die Pancake Galaxy war geschlossen, die Beleuchtung ausgeschaltet. Kein Mensch war auf der Straße zu sehen.
    Er ging zur Wache, wobei das Glas unter seinen Schuhen knirschte, und besah sich den Schaden.
    Das vordere Fenster war zersplittert bis auf ein paar gezackte Scherben, die noch im Rahmen hingen oder zwischen den Gittern aus Gusseisen hängen geblieben waren.
    Der Tresen hatte die größte Wucht des Angriffs abgefangen und die Computer auf den Schreibtischen und andere Ausrüstungsgegenstände vor größerem Schaden bewahrt. Aber überall waren Einschusslöcher zu erkennen.
    Charlotte trat neben ihn, die Hand auf ihrer Waffe, bereit, sich zu verteidigen.
    Ohne ein Wort schloss er die Tür auf und ging direkt zum Waffenschrank, öffnete ihn und nahm

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