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Kinsey Millhone 02- In aller Stille

Kinsey Millhone 02- In aller Stille

Titel: Kinsey Millhone 02- In aller Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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nach Hause kommen. Er ist unterwegs, um ein paar Besorgungen zu machen. Sie können warten, wenn Sie möchten, oder später noch mal wiederkommen.«
    »Wahrscheinlich können Sie mir genausogut helfen«, meinte ich.
    »Nun, ich werde tun, was ich kann«, sagte sie unsicher. »Ich bin keine Expertin, aber ich habe ihm unsere ganze Ehe hindurch assistiert. Er hat oft gesagt, ich könnte bestimmt genausogut wie er einen Zahn füllen, aber ich kann dieses Novocain ja nicht leiden. Mit den Spritzen ist nicht zu spaßen. Da werden meine Hände zu Eis, und auf den Armen krieg ich überall ’ne Gänsehaut.« Sie rieb sich die Arme und ahmte einen Schauder nach, um zu illustrieren, wie aufregend das war. »Ist ja auch egal, jetzt machen Sie mal weiter und fragen, was Sie möchten. Ich wollte Sie nicht unterbrechen.«
    »Ich habe gehört, daß Dr. Pickett eine Patientin namens Elaine Boldt hatte«, begann ich. »Könnten Sie in Ihren Unterlagen nachsehen und mir sagen, wann sie das letzte Mal hier war?«
    »Der Name kommt mir bekannt vor, aber aus dem Stegreif könnte ich nicht sagen, daß ich sie kenne. Sie wird keine von den Regelmäßigen gewesen sein, würde ich behaupten; ich würde sie kennen, wenn sie mehr als einmal hier gewesen wäre.« Sie beugte sich zu mir. »Ich nehme an, daß Sie mir nicht sagen dürfen, was es da für Zusammenhänge gibt«, sagte sie in vertraulichem Ton.
    »Nein«, bestätigte ich, »aber sie waren Freundinnen. Mrs. Boldt lebte gleich gegenüber von Marty Grice.«
    Mrs. Pickett nickte leicht und zog die Augenbrauen hoch, als hätte sie verstanden, worum es ging, und würde kein Wort davon weitersagen. Sie ging zu den Karteischränken hinüber und zog die oberste Schublade auf. Ich stand direkt neben ihr. Ich überlegte, ob sie etwas dagegen hätte, wenn ich ihr so über die Schulter sah, aber sie schien keinen Einwand zu haben. Die Schublade war so dicht vollgepackt, daß sie ihren Finger kaum dazwischen bekam. Sie begann, die Namen auf den Schildchen vorzulesen.
    »Mal sehen. Bassage, Berlin, Bewley, Bevis... Oh, na, schauen Sie sich das an. Die sind durcheinander«, meinte sie. Sie vertauschte die beiden Karten und machte da weiter, wo sie aufgehört hatte. »Birch, Blackmer, Blount. Ich habe Boles. War das der Name, den Sie suchten?«
    »Nein, Boldt«, erwiderte ich. »B-o-l-d-t. Ich weiß, daß Sie ihr einmal eine Rechnung ausgestellt haben, und ich habe eben erst die Nachricht für die halbjährliche Vorbeugeuntersuchung gesehen.«
    »Ich glaube, Sie haben recht. Ich habe diese Erinnerungskarte selbst geschrieben, und jetzt fällt es mir wieder ein. Via Madrina, nicht wahr?« Sie schaute wieder in den Karteikasten und suchte ein paar Umschläge vor und zurück. »Ich wette, er hat sie aus irgendeinem Grund auf seinem Schreibtisch«, meinte sie. »Kommen Sie mal mit hierher, wir werden uns das ansehen.«
    Ich ging mit ihr den kurzen Flur hinunter und in ein kleines Büro auf der linken Seite, das wahrscheinlich mal eine Damentoilette gewesen war. Dr. Picketts Schreibtisch war mit Karteikarten vollgestopft, und seine Frau stützte die Hände in die Hüften, als hätte sie so etwas noch nie gesehen.
    »Ach, herrje. Na, wenn das kein Durcheinander ist.« Sie machte sich daran, den nächsten Stapel durchzusehen.
    »Warum sollte er sie auf dem Schreibtisch haben?« fragte ich.
    »Ich kann mir nur vorstellen, daß wir eine Anfrage nach dem zahnärztlichen Bericht hatten«, antwortete sie. »Manchmal ziehen Patienten in einen anderen Staat.«
    »Soll ich Ihnen helfen?«
    »Sehr gern, Kleines. Unter diesen Umständen könnte das den ganzen Tag dauern.«
    Ich legte los und blätterte den Stapel, der mir am nächsten lag, durch. Dann untersuchte ich den Packen, den sie gemacht hatte, noch mal, um sicherzugehen, daß sie nichts übersehen hatte. Keine Elaine Boldt.
    »Es gibt noch eine Möglichkeit«, sagte sie. Sie hielt einen Finger hoch und marschierte mit mir zurück zu dem Schreibtisch am Eingang, wo sie die oberste Schublade öffnete und nach einem kleinen grauen Karteikasten griff. »Hier sind die Erinnerungskarten. Wenn Sie eine Benachrichtigung bekommen hat, müßte sie in diesem Kasten sein. Ich nehme an, sie hat keinen Hinweis darauf gegeben, wann sie hier gewesen sein könnte?«
    »Nee«, meinte ich. »Aber vermutlich im Dezember, wenn sie gerade eine Halbjahresbenachrichtigung bekommen hat.«
    Mrs. Pickett schenkte mir einen anerkennenden Blick. »Gute Idee. Deshalb sind Sie wohl auch

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