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Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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erteilt. Ich möchte ihm gern Bericht erstatten.«
    »Es wäre mir lieber, Sie würden es lassen.«
    »Ich arbeite aber nicht für Sie, sondern für ihn.«
    »Sie steckt schon wieder in Schwierigkeiten, stimmt’s?«
    »Kann man so sagen.«
    »Sie begreifen einfach nicht, wie sehr ihm das zu schaffen macht. Sein Leben lang hat er sie immer wieder retten müssen. Reba bringt ihn andauernd in dieselbe Lage. Sie manövriert sich in Situationen, in denen sie hoffnungslos verloren ist, wenn er nicht eingreift – oder zumindest möchte sie, dass er das glaubt. Bestimmt würde sie es abstreiten, aber im Grunde ist sie noch ein Kind, das alles tut, um die Aufmerksamkeit seines Vaters zu erregen. Wenn ihr irgendetwas zustieße, würde er sich auf ewig Vorwürfe machen.«
    »Er ist ihr Vater. Er kann ihr helfen, wenn er will.«
    »Tja, das habe ich möglicherweise verhindert.«
    »Wie das?«
    »Ich habe Priscilla Holloway angerufen, Rebas Bewährungshelferin. Meiner Meinung nach musste sie erfahren, was los ist. Bestimmt hat Reba getrunken und wahrscheinlich auch gespielt. Ich habe Ms. Holloway erzählt, dass Reba Kalifornien verlassen hat, und sie war empört.«
    »Damit schicken Sie sie ins Gefängnis zurück.«
    »Genau das hoffe ich. Dann wären wir alle besser dran, sie selbst eingeschlossen.«
    »Großartig. Wirklich toll. Bei wem haben Sie sonst noch gepetzt?« Ich hatte die Frage sarkastisch gemeint, doch das nun folgende Schweigen sagte mir, dass ich unerwartet ins Schwarze getroffen hatte. Ich starrte sie an. »Hat Beck dadurch erfahren, wo sie ist?«
    Sie senkte den Blick. »Wir haben über das Thema gesprochen.«
    »Sie haben es ihm gesagt?«
    »Allerdings. Und ich würde es wieder tun.«
    »Wann war das?«
    »Am Donnerstag. Er ist hierher gekommen. Nord hat geschlafen, und so habe ich selbst mit ihm gesprochen. Er war auf der Suche nach ihr und hat sich große Sorgen gemacht. Er hat gemeint, er wolle keinen großen Aufstand machen, aber er fürchte, sie hätte etwas mitgenommen. Es war ihm sichtlich unangenehm, und ich hatte meine liebe Not, ihn dazu zu überreden, sich mir anzuvertrauen. Schließlich hat er zugegeben, dass sie fünfundzwanzigtausend Dollar gestohlen hat. Er hat erklärt, er will keinen Ärger machen, aber in meinen Augen war das Unsinn, und deshalb habe ich ihm gesagt, wo sie ist.«
    »Woher hatten Sie Mistys Adresse?«
    »Die hatte ich gar nicht, aber ich hatte Ihre. Nord hat sich an dem Abend, als Sie angerufen haben, einen Merkzettel geschrieben. Das Paradise Motel. Ich habe es auf dem Block gesehen, den er am Bett liegen hat.«
    »Lucinda, Beck hat Sie manipuliert. Begreifen Sie das nicht?«
    »Kaum. Er ist ein reizender Mann. Nach allem, was Reba ihm angetan hat, hätte ich es ihm auch verraten, wenn er gar nicht gefragt hätte.«
    »Ahnen Sie auch nur im Geringsten, was Sie angerichtet haben? Ihretwegen ist ein Mann gekidnappt worden.«
    Sie lachte und klemmte sich ihre Handtasche unter den Arm, während sie mit der anderen Hand die Reisetasche nahm. »Niemand ist gekidnappt worden«, erklärte sie, als wäre schon die Vorstellung absurd. »Wirklich, Sie sind genau wie Reba und machen ein Drama aus einer Lappalie. Alles ist gleich eine Krise. Alles ist gleich das Ende der Welt. Und es liegt nie an dem, was sie getan hat. Sie ist immer das Opfer und erwartet, dass andere hinter ihr aufräumen. Tja, diesmal muss sie selbst die Verantwortung übernehmen. Wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen, ich möchte jetzt gern in die Klinik fahren und Nord die Sachen hier bringen.«
    Sie zog die Tür auf und ließ sie hinter sich wieder ins Schloss fallen. Da sie dermaßen von sich überzeugt war, hatte ich es nicht geschafft, ihre Ansichten infrage zu stellen oder auch nur den leisesten Hauch von Protest anzubringen. In ihren Aussagen hatte durchaus ein Körnchen Wahrheit gesteckt, doch es war nicht die ganze Wahrheit.
    »Miss Millhone?«
    Als ich mich umwandte, stand Freddy hinter mir im Flur. »Haben Sie das gehört? Die Frau ist ein Albtraum«, sagte ich.
    »Jetzt, wo sie weg ist, wollte ich Ihnen noch etwas sagen. Reba war hier. Und zwar kurz bevor Miss Cunningham gekommen ist, um Mr. Laffertys Sachen zu holen.«
    »Und wo ist sie dann hingefahren?«
    »Das weiß ich nicht. Sie ist mit dem Taxi gekommen und war gerade lange genug da, um ihren Wagen und Kleider zum Wechseln zu holen. Sie hat gesagt, sie würde ins Krankenhaus fahren und ihren Vater besuchen, wollte aber auf keinen Fall Miss

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