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Kismet in Kairo

Kismet in Kairo

Titel: Kismet in Kairo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lag so gut wie nackt da.
    Ich wollte sie fassen, denn die Frau beugte sich mir entgegen. Die weichen Gesichtszüge, das helle, silbriggrüne Haar, das mit seinen Locken den Kopf umschmeichelte, dazu der sinnliche Mund. Die Augen wirkten wie klare Gebirgsseen.
    Ihr Blick erfaßte mich, brannte sich fest. Ich konnte mich in ihren Augen sehen. Sie waren für mich zu Spiegeln geworden, in die ich eintauchen sollte, um für immer zu verschwinden.
    Aus meinem Mund drang ein leises Stöhnen. Es war ein Geräusch der Lust, die ich nicht unterdrücken konnte. Die Gefühle hatten den Verstand längst ins zweite Glied gedrückt.
    Fatima bewegte sich. Mit einer geschmeidigen Bewegung wollte sie auf mich steigen, wie auf einen Sattel, und ich wehrte mich nicht. Ich war einfach nicht in der Lage, es zu tun.
    Es ging glatt – wie geprobt, aber darin hatte diese Person ja Routine. Als sie meine behaarte Brust massierte, da hörte ich, daß Fatima nicht nur sprechen, sondern auch schreien konnte.
    Sie fauchte und brüllte zugleich, bevor sie mit einem heftigen Ruck in die Höhe fuhr…
    Es war so, als hätte man einen Film weggerissen, um ihn gegen einen anderen auszutauschen. Dabei entsprach beides der Wirklichkeit, in diesem Fall jedoch hatte der Zustand zu radikal gewechselt.
    Das Schreien und Fauchen gellte in meinen Ohren. Die Laute zitterten wie Blitze durch mein Trommelfell. Ich hielt die Augen trotz allem weit geöffnet. Es geschah wie unter einem Zwang, denn ich wollte sehen, was geschah.
    Sie war nicht davongeflogen, auch wenn es im ersten Augenblick so ausgesehen hatte. Irgendwo zwischen Bett und Decke schwebte sie auf halber Höhe, diesmal nicht mehr als Schönheit, denn das andere Wesen war bei ihr auf eine erschreckende Art und Weise durchgebrochen.
    Das Gesicht hatte sich zu einer schiefen Fratze verzogen. Der Mund stand weit offen. Aus ihm hervor leckte zuckend eine lange Zunge, die um den Mund herum wie eine Peitsche schlug. Aus dem Mund drang das harte Röcheln. In den Augen lag ein Ausdruck des Bösen.
    Spiegelwelten einer anderen Dimension oder einer anderen Zeit glotzten auf mich nieder, aber nicht nur auf mich, sondern auf mein Kreuz, in das zahlreiche Zeichen eingraviert waren, von denen nur eines reagierte.
    Es war das ägyptische Zeichen, das Ankh. Das Symbol für das Leben in der Ewigkeit.
    Das Zeichen war alt, uralt. Möglicherweise älter, als ich es überhaupt ahnte. Noch immer lag ich wie gefesselt auf dem Bett. Es gelang mir nicht mehr, mich zu bewegen. Ich glotzte in die Höhe, wo sich unter der Decke ein zitternder und sich windender Schatten abzeichnete, der nicht den Anschein erweckte, als wollte er zur Ruhe kommen. Er steckte voll in der Bewegung.
    Sie lief unkontrolliert über die Decke hinweg. Sie war ein amorphes Etwas, und ich sah nicht mehr, daß es sich um das Gesicht und den Körper einer bildschönen Frau handelte.
    Aber ich schaffte es wieder, mich zu bewegen. Ich richtete mich auf, zog die Hose hoch und wälzte mich anschließend nach rechts, um das Bett zu verlassen.
    Vor ihm blieb ich stehen. Den Blick erhoben. So konnte ich das tanzende Gebilde an der Decke sehen, das aussah, als wollte es sich in die Glätte hineinfressen.
    Ihre Stimme war verstummt. Kein Sprechen mehr. Auch kein Schreien oder Fauchen. Statt dessen löste sich das Wesen auf und war so plötzlich verschwunden wie bei unserer ersten Begegnung im Garten.
    Neben dem Bett blieb ich stehen. Meine Knie zitterten. Das Gefühl wurde so stark, daß ich es kaum noch schaffte, mich auf den Beinen zu halten.
    So mußte ich mich erst einmal setzen, atmete tief durch und war froh, daß dieser Kelch zunächst einmal an mir vorbeigegangen war. Die erste Begegnung war überstanden, mehr nicht. Ich wußte, daß es zu einer zweiten kommen würde, doch diesmal war ich besser vorbereitet. Ich schaute nach unten. Vor der Brust hing mein Kreuz. Das Schimmern des Ankhs war nicht mehr da, aber das war auch nicht wichtig, denn ich sah etwas anderes.
    Nur mehr als Punkt zu erkennen, schwebte das starke Licht in dem Allsehenden Auge, das Auge der Vorsehung, umgeben von einem Strahlenkranz und sich in einem Dreieck, dem Delta, befindend. Es war eine Erinnerung des Menschen an die vielen Rätsel und Geheimnisse, die noch im Ozean der Zeiten verborgen lagen.
    Es war durchaus möglich, daß mich das Auge vor einem schlimmen Schaden bewahrt hatte, und nicht nur das Henkelkreuz.
    Was immer es jedoch gewesen war, eines stand fest: Fatima, die

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