Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman
sah er aus wie ein Comic-Dämon. Von dem strengen Geruch musste ich würgen. Hallow wand seine nassen Finger in mein Haar, packte eine Handvoll davon und zog meinen Kopf fest an sein klebriges Bein. Dabei zerrte er so grob an mir, dass ich das Gefühl hatte, er würde mir die Haare ausreißen. »Autsch, verdammt! Das tut weh! Lass mich los!«
»Halt den Mund! Wir sind noch nicht fertig.«
Er wandte sich zu Basil, der eben neben mir erschien, und noch ehe der riesige Vampir begriff, wie ihm geschah, hatte Hallow
ihm die Brust aufgeschlitzt, sein Herz gepackt und es in seiner Faust zerquetscht. Basil sackte zusammen wie ein Wolkenkratzer
bei einem Erdbeben.
Devereux kam wieder, während Basils Leiche zu Asche zerfiel. Er riss sich die Fetzen seines blutigen Hemds herunter und machte knurrend einen Schritt auf Hallow zu, als er mich ansah und erstarrte. Die anderen Vampire gruppierten sich um uns.
Lachend griff Hallow noch fester in mein Haar. »Ja, ich dachte mir, dass meine Geisel deine Aufmerksamkeit erregt.« Ohne den Blick von Devereux abzuwenden, rammte Hallow seine andere Hand unter meine Achsel und zog mich ein Stück zurück. Ich glitt durch eine Pfütze aus Basils Blut. »So entzückend dieses kleine Zwischenspiel auch war, fürchte ich, dass meine neue Sklavin und ich unser Ritual beenden und uns auf den Weg machen müssen. Natürlich könnte ich einfach warten, bis die Sonne aufgeht, zusehen, wie du und deine Lakaien in Todesschlummer fallen, und euch töten. Ihr würdet nichts fühlen. Aber das wäre unsagbar freundlich und …
human
… von mir, also möchte ich es nicht. Nein, lieber erlaube ich dir, zuzuschauen, wie ich mein Vorhaben mit deiner vormaligen besseren Hälfte zu Ende bringe und euch dann alle vernichte.«
Er zerrte mich auf die Füße, legte einen Arm um meine Taille und drückte mich an sich. Sobald wir Haut an Haut dastanden, fühlte ich, wie sein Glied zum Leben erwachte.
Ich sah auf und stellte fest, dass Devereux mir ins Gesicht schaute. Unsere Blicke begegneten sich, worauf ein Energieschwall über meine Stirn floss, und ich hörte: »Komm zu mir!«
Das klang für mich wie ein super Plan, deshalb wollte ich auf ihn zugehen.
Ja, Dracula, Süßer!
Hallow riss mich beiseite, so dass mein Blickkontakt zu Devereux unterbrochen wurde. »Netter Versuch, Bürschchen! Aber du hast schlicht nicht das Zeug, um meine Kontrolle über die reizende Frau Doktor zu übertrumpfen. Und wenn du es weiter versuchst, wird sie höchstens den Verstand verlieren. Nun, das ist deine Entscheidung. Mich schert es nicht, ob sie nur noch Gemüse ist. Auch in diesem Zustand kann sie Emotionen anziehen wie ein Magnet, und das ist alles, was ich will.«
Hallow drückte mich fester an sich und sprach mir ins Ohr. Seine Stimme kribbelte auf meiner Haut, ehe der ekstatische Ton meine Knochen aufweichte und meinen Herzschlag verlangsamte. »Wählst du mich, Kismet?«
Ich wollte ja sagen, konnte das Wort jedoch nicht formen. Meine Lippen versagten. Ich war außerstande, irgendeinen meiner Muskeln zu bewegen.
Er schüttelte mich grob. »Verfluchter, empfindlicher Mensch! Sogar meine Stimme ist zu viel für dich. Rede, Sklavin! Wählst du mich aus freiem Willen?«
Ich hustete, um meinen Hals freizubekommen.
Gleichzeitig legte sich eine Hand an mein Bein, deren Berührung sich wie ein elektrischer Schlag anfühlte.
»Aspicio!«
, schrie Victoria.
Das fremde Wort traf mich wie ein Blitzschlag, der mich von Kopf bis Fuß durchfuhr. Ich sah zu ihr hinab, als sie noch einmal lauter rief:
»Aspicio!«
Ach du Schande!
Kraftlos glitt ich aus Hallows Arm auf die Knie und starrte in Victorias große grüne Augen.
»Erkenne die Wahrheit, Kismet! Nimm meine Hand und sieh, was ich sehe!« Sie reichte mir ihre Hand.
»Still, Hexe!«, befahl Hallow. »Ich sorge dafür, dass du gehorsam bist, und diesmal wird sich keine verräterische Sklavin einmischen.« Er packte ihre goldenen Locken.
Devereux flog über mich hinweg in Hallow hinein. Beide krachten gegen noch mehr hohe Kerzenständer, während sie zu knurren und zu fauchen begannen. Der Geruch von frischem Blut füllte die rauchige Luft.
Maxie, die bisher stumm alles von Victorias anderer Seite aus beobachtet hatte, stand plötzlich auf. Einer von Devereux’ Vampiren kam, um sie festzuhalten. So wie er ihren Arm umkrallte, musste es ihr weh getan haben. »Der Meister wies uns an, nicht in seinen Kampf mit Hallow einzugreifen.« Als er lächelte, zeigte er
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