Kismet Knight
ich das dämliche Lächeln noch loswerden würde, bevor ich in meiner Praxis eintraf. Andererseits, vielleicht würde es den Patienten gar nicht schaden, wenn ihre Ansichten über mich ein bisschen ins Wanken gebracht wurden – wenn sie mit eigenen Augen zu sehen bekamen, dass Veränderung möglich war. Sogar bei mir.
Die kurze Strecke ins Bad erinnerte mich schon wieder daran, was mit Muskeln passierte, die man nicht regelmäßig einsetzte.Die Gegend zwischen meinen Beinen fühlte sich wund und empfindlich an, was nicht weiter überraschend war angesichts der Größe des Dings, das dort eingedrungen war.
Ich drehte die Dusche auf, stellte die richtige Temperatur ein und stieg in die Wanne. Das Wasser strömte an mir herunter, beruhigend und entspannend, und wirkte Wunder dabei, sämtliche verkrampften Muskeln zu lockern. Ich wusch mir die Haare und seifte dann meinen übrigen Körper ein; dabei hielt ich mitten in der Bewegung inne, als ich die Gegend zwischen den Beinen erreicht hatte. Sie war nicht nur empfindlich. Die Seife verursachte einen plötzlichen kurzen brennenden Schmerz.
»Au, verdammt noch mal! Wann ist denn das passiert?«
Ich war mir selbst nicht sicher, wen ich das eigentlich gefragt hatte, als ich die Seife weglegte und die wunde Stelle mit den Fingern abtastete. Außer mir zu bestätigen, dass es dort unten in der Tat weh tat, lieferte die Untersuchung keine neuen Erkenntnisse.
Verletzungen an meinem Körper zu finden, die dort eigentlich nichts verloren hatten, begann, zu einer häufigeren Erfahrung zu werden. Man brauchte nicht gerade Hellseher zu sein, um das Gefühl eines Déjà-vu-Erlebnisses darauf zurückzuführen, dass ich erst vor ein paar Tagen genau das Gleiche mitgemacht hatte, was damals Bryce zu danken gewesen war.
Ich brachte meine Dusche zu Ende, trocknete mich ab und griff nach dem Handspiegel, der oben auf dem Kosmetikschränkchen lag.
Ich richtete ihn so, dass ich meinen Intimbereich sehen konnte, und strich vorsichtig mit dem Finger dort entlang, aber es war immer noch nichts Ungewöhnliches zu sehen.
Hatten wir das arme kleine Ding mit unseren gymnastischen Übungen einfach wund gerieben?
Als ich die Schamlippe auf einer Seite zurückzog, entdeckte ich dann allerdings zwei deutlich sichtbare Einstichstellen und ringsum rot angelaufene Haut.
»Was zum Teufel …«
Ich streckte einen Arm aus, öffnete das Medizinschränkchen über dem Waschbecken und holte die antiseptische Salbe heraus, die ich schon bei der letzten solchen Gelegenheit verwendet hatte.
Während ich die schmerzende Stelle vorsichtig damit betupfte, versuchte ich, mich zu erinnern, zu welchem Zeitpunkt in der vergangenen Nacht Devereux mich irgendwohin außer in den Hals gebissen hatte.
Ich hob instinktiv die Hand auf der Suche nach den Spuren und fand nichts als unversehrte Haut. Ich hob den Spiegel, betrachtete meine Kehle von allen Seiten und schüttelte den Kopf.
Nichts. Keinerlei Anzeichen für die sinnliche Halsknabberei. Nicht einmal ein roter Fleck.
Entweder hatte ich einen Blackout gehabt und somit ein sehr erotisches Kapitel im Buch unseres fleischlichen Kennenlernprozesses verpasst, oder es war noch etwas anderes passiert.
Und dann, als hätte jemand einen Film anlaufen lassen, fiel mir die letzte Szene meines Berggipfeltraums wieder ein: das Schamlippenfest.
»Das war kein Traum«, trieb es in einer vertrauten Stimme durch meine Gedanken.
Ich stürzte in mein Schlafzimmer. »Devereux?«
»Wir befanden uns in einer anderen Dimension, und ich war unachtsam. Ich bitte um Verzeihung, Geliebte. Ich werde die Verletzung heute Abend heilen.«
»Dever…« Ich hatte den Namen fast ausgesprochen, als mir aufging, dass die Stimme aus meinem eigenen Kopf kam. Zumindestwar ich mir ziemlich sicher, dass niemand außer mir sie hätte hören können.
Oder jedenfalls niemand, den ich sehen konnte.
Daran werde ich mich nie gewöhnen
.
Ich wartete einen Moment, nur für den Fall weiterer Astralerläuterungen, aber die Stimme schwieg.
Einfach fantastisch! Jetzt hinterlassen schon die Träume Narben
.
Ich wusste nicht, ob ich im Moment aufgeschlossen oder einfach albern war, aber einer Sache war ich mir jedenfalls sicher.
Nichts würde mich mehr überraschen.
Okay, fast nichts.
Sobald ich auf meinem Stockwerk des Bürogebäudes aus dem Aufzug trat, wusste ich, dass irgendetwas nicht stimmte. Nicht nur sprang mein intuitives Radar an, auch meine normalen fünf Sinne schienen
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