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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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werden.
    Darüber hinaus passte auch noch der Soundtrack perfekt zum Ambiente. Ich verzog das Gesicht, als ein angehender Klavierspieler einen furchtbar falschen Ton traf, während er durch ein Stück stolperte, das wohl Beethovens Neunte sein sollte. Klassisch. Ich kannte es noch aus meinen eigenen Klavierstunden. Und ich hatte es zweifellos genauso falsch gespielt.
    Auf der Veranda standen ein paar sehr schöne Liegestühle, also machte ich es mir in einem davon bequem. Warum sollte ich auch mitten in den Unterricht platzen? Ich war immerhin unangekündigt aufgetaucht und würde also warten.
    Es war ein wunderbarer Nachmittag. Perfekt, um sich zu entspannen, und ich lehnte mich zurück, schloss die Augen und konzentrierte mich auf das leise Brummen eines Rasenmähers und das entfernte Kreischen und Lachen herumtobender Kinder auf dem Spielplatz. Die Sonne schien und eine leichte Brise wehte. Fast wäre ich eingeschlafen.
    »Welchem Umstand verdanke ich denn dieses zweifelhafte Vergnügen?«
    Ich riss die Augen auf. Jack stand über mir. Seine Miene blieb zwar ausdruckslos, aber sein intensiver Blick jagte mir einen Schauer über den Rücken. Der Wind nahm ein wenig zu, spielte in seinem dunklen Haar und wehte mir seinen Duft in die Nase, woraufhin meine Hormone den Turbo einlegten. Dafür hätten sie diese Ermunterung allerdings sicher nicht gebraucht.
    Fest entschlossen versuchte ich, nicht auf die Beule in seinem Schritt zu starren, die sich aber leider gerade genau auf Augenhöhe befand. Verdammt. Zu spät. Was zum Teufel war nur los mit mir? Meine Libido geriet allmählich etwas außer Kontrolle.
    Wenig elegant hievte ich mich aus dem Liegestuhl und räusperte mich. Aber nicht etwa aus Nervosität. Ehrlich nicht. Er hatte mich nur, na ja, etwas unvorbereitet erwischt.
    »Äh … Hey, Jack. Wie geht’s?«
    Er hob eine Braue. Verdammt, ich hasse es, wenn andere das tun. Vor allem, weil ich es nicht kann. Egal wie sehr ich mich auch anstrenge, ich kriege einfach keine einzelne Braue hoch. Vielleicht ein genetischer Fehler oder so.
    »Ich muss mit dir sprechen.«
    Er zuckte die Schultern. »Gut. Mein nächster Schüler kommt erst in einer halben Stunde. Komm rein.« Er machte auf dem Absatz kehrt und marschierte durch die Vordertür ins Haus, wobei er die Fliegentür vor mir zufallen ließ. Anscheinend hatte man mit über neunhundert Jahren das Recht, unhöflich zu sein.
    Ich riss mich zusammen, um nichts Unwirsches zum Besten zu geben, und folgte ihm ins Wohnzimmer. Wieder war es ganz anders, als ich erwartet hatte. Großräumig, hell und luftig. Der Boden war aus schönem, poliertem Ahornholz und die Wände erstrahlten in einem cremigen, buttrigen Hellgelb. Es duftete nach Zimt.
    Er ließ sich auf ein schokoladenbraunes Chenillesofa fallen, das zu den beiden Sesseln passte, und streckte die mit Jeans bekleideten Beine aus. Die mädchenhaften Überwürfe und Kissen in Eierschalenblau, Mokka und Vanillegelb schienen ihm gar nicht aufzufallen. Ich fragte mich, wer dieses Haus wohl für ihn eingerichtet hatte. Irgendwie konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass sich ein uralter Tempelritter über Designerkissen und Stoffproben Gedanken machte. Aber man konnte ja nie wissen.
    Die Einrichtung war vielleicht mädchenhaft, der Mann vor mir war es aber definitiv nicht. Die muskulöse Brust unter dem hellblauen T-Shirt ließ meinen Herzschlag stottern und stolpern. Hatte er dieses Shirt etwa passend zum Dekor ausgesucht? Und musste es denn unbedingt so verdammt eng sein? Der war ja schlimmer als Inigo.
    Seine Jeans waren abgetragen und schmiegten sich um seine Oberschenkel. Worum sie sich sonst noch so schmiegten, erwähne ich lieber gar nicht erst.
    Ich trat zu dem Perserteppich in der Mitte des Raumes und seine Schönheit verschlug mir den Atem. Cremetöne und Blau mit vereinzelten Sprenkeln von Rot und Braun. Am liebsten hätte ich die Schuhe abgestreift, um den Stoff unter meinen bloßen Fußsohlen zu spüren. Herrlich, einfach herrlich. Und wahrscheinlich genauso alt wie Jack selbst. Ich verstand zwar nichts von Teppichen, aber dieser hier war so schön, der konnte nicht aus Polyester sein. Dazu kamen teure, vollgestopfte Bücherregale und das glänzende Klavier in der Ecke. Eigentlich sah es eher aus wie das Haus meiner reichen Tante (wenn ich denn eine reiche Tante gehabt hätte) als wie der Unterschlupf eines Tempelritters. Eines ehemaligen Tempelritters, korrigierte ich mich.
    Dann fiel mein Blick auf das

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