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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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wer war der Priester und wie passte er in diese Geschichte?
    Ich musste mit Jack reden. Ich musste herausfinden, ob das, was ich träumte, real war, und falls ja, was das alles mit mir zu tun hatte. Ich schlug die Decke zurück und erkannte, dass ich noch immer mein schwarzes T-Shirt trug. Dasselbe, das ich schon gestern Nacht angehabt hatte. Als mich Inigo geküsst hatte.
    Ich starrte auf meine nackten Beine hinab. Keine Jeans. Ich sah näher hin. Das Höschen war noch immer an Ort und Stelle, Gott sei Dank. Ich war allein in meinem Bett und es gab keinerlei Anzeichen, dass zuvor noch jemand anderes hier gewesen war. So ganz sicher konnte man das zugegebenermaßen aber nicht sagen. Ich winde mich im Schlaf wie ein Fisch hin und her und mein Bett sieht eigentlich immer so aus, als wäre ein Hurrikan hindurchgefegt.
    Zögerlich legte ich die Hand auf das zweite Kissen. Es war nicht warm, aber das musste ja nicht unbedingt etwas zu bedeuten haben. Ich beugte mich darüber und atmete tief ein. Ich roch nur mein eigenes Shampoo, sonst nichts.
    Was zum Teufel war passiert? Ich wrang mein Hirn aus, wusste aber einfach nichts mehr. Er hatte mich massiert und ich war plötzlich abgegangen wie eine Rakete. Hitze stieg mir in die Wangen. Yep, wie eine Rakete, und da war ich nicht die Einzige gewesen. Er hatte mich an sich gezogen und wir waren zweifellos ganz schön erregt gewesen. Dann hatte er mich geküsst und dann …
    Nichts. Danach wusste ich gar nichts mehr.
    Okay, ja, ich war heißer gewesen als ein Schmelzofen und zu allem bereit. Daran erinnerte ich mich schon noch. Allein bei dem Gedanken wurde mir schon wieder reichlich warm. Aber sonst wusste ich nichts mehr. Nach dem Kuss war alles wie weggewischt. Tatsächlich waren auch der Kuss und die vorangegangenen Szenen ein bisschen verschwommen. Und je mehr ich mich anstrengte, mich an Details zu erinnern, desto mehr verblich alles.
    Da war etwas mit seinen Augen gewesen. Aber was? Ich versuchte, die Erinnerungen wachzurufen, aber je mehr ich mich anstrengte, desto weiter zogen sie sich in mein Unterbewusstsein zurück.
    Ich schüttelte den Kopf. Es hatte keinen Sinn, sich etwas vorzumachen. Irgendetwas sehr Merkwürdiges war da geschehen. Ich war mir nur nicht sicher, was. Ich wusste ja nicht einmal genau, wie weit wir gegangen waren, auch wenn mir noch deutlich vor Augen stand, dass ich zu allem bereit gewesen war. Aber war es auch dazu gekommen? Jedenfalls erinnerte ich mich nicht mehr daran, wie ich aus meiner Jeans herausgekommen war.
    Scheiße. Kabita würde mich umbringen. Und wenn sie damit fertig war, würde ich Inigo umbringen. Natürlich erst nachdem er mir haarklein berichtet hatte, was zwischen uns passiert war. Blöd bin ich nicht. Erst die Fragen, dann Mord und Totschlag.
    Aber zuallererst hatte ich jetzt eine Verabredung mit Cordelia. Und danach würde ich mich mit dem Sunwalker treffen.
    Nur wusste er das noch nicht.

Kapitel zehn
    Dieses Mal musste ich nicht einmal warten, bis mir Cordelia die Tür aufsummte. Sobald ich die Schwelle erreicht hatte, hörte ich, wie sie entriegelte. Vage fragte ich mich, ob wohl auch andere Leute abartige Freunde hatten oder ob ich dank meines Jobs in dieser Hinsicht besonders gesegnet war.
    Anscheinend gewöhnte ich mich bereits an all die wackelig gestapelten Absonderlichkeiten in ihrer Wohnung, denn beinahe hätte ich die neue Sammlung Bücher über das alte Ägypten übersehen. Sie fiel mir nur auf, weil eine riesige Amethystdruse auf dem Stapel thronte. So eine wollte ich auch schon immer haben.
    »Cooler Amethyst.«
    Sie lächelte erfreut. »Danke. Bastet findet ihn auch toll.«
    Natürlich fand ihn Bastet toll. »Ähm … ja. Klar.« Wahrscheinlich kratzte sie sich gerne den Rücken daran oder so. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Katzen zu Edelsteindrusen irgendeine bestimmte Meinung haben. Für Cordy ist Bastet vielleicht mit menschengleicher Intelligenz gesegnet, aber ich habe sie noch nichts tun sehen, das ungewöhnlich für eine Katze ist. Also habe ich da so meine leisen Zweifel.
    Ich streckte die Hand aus, bis sie nur noch etwa zehn Zentimeter von dem Amethyst entfernt war. Ich konnte die Hitze spüren, die von ihm ausging, als wäre er ein lebendes Wesen.
    Dann erkannte ich, dass mich Cordelia eigenartig ansah. »Du kannst es fühlen.«
    Es war keine Frage und ich tat erst gar nicht so, als wüsste ich nicht, was sie meinte. »Ja, ich kann es fühlen.« Ich rieb die Finger gegeneinander. Sie

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