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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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sandte einen Freudentaumel durch meinen Körper, bis ich am liebsten geschrien hätte vor Glück.
    Und dann beugte ich mich über Kaldan, das Knie gegen seine Brust gedrückt und meine Klinge an seiner Kehle. Sein Lachen klang wahnsinnig.
    »Dummes Mädchen«, fauchte er und ignorierte das Blutrinnsal, das bereits an seiner Kehle hinablief. »Denkst du denn, dass ich es bin? Glaubst du, ich bin der derjenige?« Seine Stimme klang harsch in der plötzlichen Stille der Lagerhalle. »Glaubst du, ich hätte die Macht, die Vampire dieser Stadt zu kontrollieren? Du dummes Ding. Du erkennst nicht mal, was sich direkt vor deinen Augen abspielt.« Eine Mischung aus Schmerz und Siegesgewissheit verzerrte seine Züge.
    Ich hatte bereits gewusst, dass Kaldan nicht mehr der Anführer war. Aber wer war es dann? Ich wusste es nicht. Und es interessierte mich auch nicht. Es spielte keine Rolle.
    Oder doch?
    »Das ist mir scheißegal, Kaldan. Ich will diese Stadt nur von euch Vampiren befreien, und wenn ich dich töte, bringt mich das einen großen Schritt weiter.«
    »Bring mich ruhig um, Morgan Bailey, es wird nur nichts ändern. Am Ende wird er dich kriegen und er wird dich zerstören. Dich und alle deiner Art.« Das Rot seiner Augen glomm auf.
    Es kostete mich einige Mühe, trotz des Widerstands der Dunkelheit zu sprechen, die mir zuschrie, ich solle seiner jämmerlichen Existenz endlich ein Ende setzen. Aber ich musste wissen, was er meinte. »Wovon redest du? Meine Art? Was soll das heißen? Meinst du die Jäger?«
    Dann ging mir ein Licht auf. Ich wollte es nicht, aber ich musste einfach fragen. »Oder meinst du die Sunwalker?«
    Er knurrte nur und ich schüttelte ihn. Hart. »Sag es mir! Ist das hier irgendeine Verschwörung? Wer kontrolliert die Vampire?« Ich hatte keine Ahnung, was das alles für mich bedeutete. Oder für die ganze Stadt.
    Er lachte mich aus. »Du kennst die Antworten auf deine Fragen bereits. Du bist nur zu beschränkt, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ihr lächerlichen, nutzlosen Menschen. Schon bald werdet ihr uns so dienen wie wir ihm.«
    »Ach ja? Tja, nur wirst du das leider nicht mehr erleben.« Meine Klinge durchtrennte seine Kehle, Blut sprudelte heraus und bildete eine dickflüssige, sirupartige Lache auf dem Boden. Dann rollte sein Kopf zur Seite. Als er unter mir zu Staub zerbarst, jagte Zorn durch meinen Körper. Kaldan hatte zugegeben, dass nicht er es war, der die Vampire kontrollierte.
    Es war jemand anderes. Jemand, den ich kannte. Direkt vor meinen Augen, hatte er gesagt. Und wer wollte uns Menschen zu so etwas wie Sklaven machen?
    Könnte es Darroch sein? Ich wüsste nicht, wie das möglich sein sollte. Er war kein Vampir und ich hatte noch nie von einem Menschen gehört, der Macht über die Untoten hatte.
    Das Amulett. Vielleicht hatte es ja etwas damit zu tun. Aber wie? Warum?
    Verdammt, die Dunkelheit machte mir das Denken schwer. Die Dunkelheit interessierte es nicht, wer die Vampire kontrollierte oder warum dieser Jemand die menschliche Rasse derart erniedrigen wollte. Die Dunkelheit wollte nichts als töten. Ich wollte töten. Aber hier war niemand mehr außer Kabita und Inigo, die mich beide anstarrten, als hätten sie eine Verrückte vor sich und wüssten nicht recht, ob die Show schon vorbei wäre. Und da war wohl etwas dran.
    Ich schloss die Augen, atmete tief durch und schickte die Dunkelheit fort. Einen Augenblick lang war ich mir nicht sicher, ob sie gehen würde, doch dann zog sie sich langsam zurück wie eine abfließende Welle auf dem Sand. Schließlich verschmolz sie wieder mit der Nacht und den Schatten um mich herum. Sie hinterließ eine so tiefe Erschöpfung, dass ich schon glaubte, ohnmächtig zu werden. Ich sank in mich zusammen und hatte nicht einmal genug Kraft, den Kopf zu heben. Dieses Mal blieb ich jedoch zum Glück bei Bewusstsein. Anscheinend gewann ich allmählich eine gewisse Kontrolle darüber.
    Inigo hob mich von dem verdreckten Boden auf und drückte mich an seine ach so breite Brust. Ich ließ den Kopf gegen ihn sinken und schmiegte die Nase an jene zarte Stelle zwischen Hals und Schulter. Er roch nach Schweiß und Mann und, merkwürdigerweise, nach Rauch. Holzrauch. Wie von einem Lagerfeuer.
    Und er war sehr warm. Zu warm, sogar für einen Mann, der gerade gegen eine Meute von Vampiren gekämpft hatte. Das kam mir merkwürdig vor, aber ich war zu müde, um nachzufragen. Ich wollte mich nur noch in meinem Bett zusammenrollen – am liebsten direkt

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