Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition)

Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition)

Titel: Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Gethers
Vom Netzwerk:
gewachsen. Dann stellte sie die entscheidende Frage: Würde ich dem geplanten Abenteuer gewachsen sein?
    Ich sagte, da sei ich mir nicht sicher. Aber ich würde es zumindest versuchen.
    Meine Idee war ganz simpel: Norton und ich hatten einen Großteil unseres gemeinsamen Lebens auf Reisen verbracht. Wir waren überall in Europa gewesen. Wir waren in fast ganz Amerika herumgeflogen. Wir hatten einen Großteil unseres Daseins gemeinsam in Hotels und Motels und Fantasiehäusern in mittelalterlichen Dörfern verbracht, in Autos und Flugzeugen und Bussen und Schiffen. Wir hatten zusammen an exotischen Orten diniert, Mahlzeiten und einzigartige Erlebnisse miteinander geteilt. Wir hatten zusammen große Sportereignisse und Nachtclubs und Büros und Verkaufsverhandlungen besucht, und wir hatten interessante, seltsame, brillante, bisweilen verrückte Leute kennengelernt. Ganz schlicht, den meisten Spaß hatten wir beide in den letzten etwas mehr als sechzehn Jahren, wenn wir unterwegs waren und taten, was wir beide am liebsten mochten: neue Dinge erleben, Dinge riskieren und unser Bestes tun, damit das Leben niemals langweilig und vorhersehbar wurde.
    Das also wollte ich machen: Ich wollte mit Norton noch einmal auf Reisen gehen.
    Ich wollte einige seiner letzten Momente auf Erden mit ihm teilen, wie wir so viele der wichtigen Momente geteilt hatten, die unser beider Leben ausmachten. Zusammen. Nur wir beide. Ich wollte etwas machen, zu dem so viele Menschen niemals die Gelegenheit bekamen.
    Ich wollte eine letzte Reise mit meinem Kater machen, um von ihm Abschied zu nehmen.

    Ich entschied mich schnell, beschloss, dass wir ein paar neue Sachen ansehen würden, ein paar neue Abenteuer erleben, aber vor allem würden wir an einige von Nortons Lieblingsorte zurückkehren.
    Ich plante alles so gründlich, kümmerte mich um jedes kleinste Detail, vergewisserte mich, dass ich an absolut alles gedacht und absolut jede Möglichkeit in Betracht gezogen hatte, dass ich mich ein ganz kleines bisschen so fühlte, als führe ich auf Hochzeitsreise.
    »Ich glaube, ich bin vielleicht zu weit gegangen und habe völlig den Verstand verloren«, sagte ich am Morgen unserer Abreise zu Janis.
    »Du glaubst ?«, sagte sie. Und als ich zusammenzuckte, gab sie Norton einen sanften, zärtlichen Klaps, mir einen nicht so sanften, aber ebenso zärtlichen Kuss und sagte zu uns: »Fahrt einfach. Fahrt einfach, ihr beiden, und habt es sehr, sehr schön.«
    Ich hatte alles eingepackt, das wir vielleicht brauchen könnten: mehrere Katzenklos (eines für den Boden vor dem Beifahrersitz, eines für hinten, damit er nie weiter als einen Schritt davon entfernt war), mehrere Säcke Katzenstreu, Handtücher (falls es Norton nicht bis zum Katzenklo schaffen sollte, entweder im Wagen oder dort, wo wir wohnten), Infusionsbeutel, Injektionsnadeln, Medikamente, Wasser in Flaschen, Futter (ich nahm sogar frisch gekochte Shrimps in einer kleinen Styropor-Isolierbox mit Eiswürfeln mit, falls ich unterwegs nichts finden sollte, was Norton mochte). Ich hatte spezielle Reisenäpfe für Futter und Wasser, damit Norton während der Fahrt haben konnte, was immer er wollte. Und ich nahm einen ganzen Bund Katzenminze mit (ich betrachtete es als eine Art medizinisches Marihuana. Es gibt nichts, was meine Katze auf der ganzen weiten Welt lieber mag als ein kleines Stückchen Katzenminze, also dachte ich, warum soll er nicht in dem Stoff baden). Mein kleines rotes Auto sah aus wie ein wandelndes Militärkrankenhaus, als es schließlich voll war.
    Als ich sicher war, dass es absolut nichts mehr mitzunehmen gab, das er möglicherweise brauchen könnte, setzte ich ihn in seine Schultertasche – er wog jetzt so wenig, und diese Erkenntnis traf mich so hart, als wir zum Wagen gingen, dass es mir fast Tränen in die Augen getrieben hätte, ihn auf meiner Schulter zu tragen –, und dann fuhren wir los.
    Ich wusste, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte, sobald die Fahrt losging.
    Ich habe ein kleines 1989er BMW -Cabrio. Mein Vater hatte es kurz vor seinem Tod gekauft, und er liebte diesen Wagen. Meine Mutter liebte ihn ebenso sehr, aber als sie nach New York zog, brauchte oder wollte sie ihn nicht mehr. Also durfte ich ihn ihr billig abkaufen ( sehr billig: für einen Dollar). Und ich war so verrückt nach diesem Wagen, wie meine Eltern es gewesen waren. Aber nicht so verrückt wie Norton.
    Verstehen Sie, Norton hatte an diesem Wagen etwas entdeckt, als ich ihn den ersten

Weitere Kostenlose Bücher