Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition)
wundervolles Leben, und er hat dein Leben wundervoll gemacht. Er hat dich bestimmt mehr über dich geleert, mehr als tausend Menschen. Ich will dir eine Geschichte erzählen, sie ist viele Jahre her, nach dem Tod von meiner kleinen Katze Lilli. Ich fragte meinen Doktor und Freund Vincenzo: »Findest du mich normal, wenn ich ein Tier sterben sehe, mehr leide, als wenn ein Mensch stirbt?« Und ich weiß noch, wie er mir antwortete und lächelte: »Nein, bist du nicht«, und dann sagte er noch: »Vielleicht … vielleicht …«, und seine Augen wurden traurig, bestimmt dachte er an seinen Hund, Argo, der oben auf einem Berg in den Madonien begraben liegt, wo heute bei seiner Asche auch Vincenzo schläft. Und oft bringt diese meine »Unnormalität« mir heute Leiden, Peter, und dein großer Schmerz ist meiner.
In Liebe, Wanda
Giovannas Worte standen auf demselben Blatt, unten hinzugefügt:
Ich habe gerade den Brief meiner Mama übersetzt, und glaub mir, es fällt so schwer zu schreiben, wenn man weint, über Nortons Tod. Für mich wird er auf ewig dieses ironische, unabhängige Geschöpf bleiben, das vor Jahren über unsere Restauranttische spazierte und tanzte. Für mich wird er immer in der sizilianischen Sonne lebendig bleiben, so lebendig wie unsere Freundschaft.
Dr. Jonathan Turetsky schickte mir einen wundervollen Brief, in dem es hieß:
»Ich war aufrichtig betrübt, als ich von Nortons Tod hörte, obwohl ich weiß, dass er mich nie sonderlich mochte. Ich habe mit den Jahren gelernt, die Abneigung einiger meiner Patienten nicht zu persönlich zu nehmen. Mir ist durchaus klar, dass sich viele schwer tun mit der Vorstellung, dass ihnen abscheuliche Dinge ›zu ihrem eigenen Besten‹ angetan werden, und ich gebe mich mit dem Wissen zufrieden, dass ich ihnen trotz alledem helfe.«
Beigelegt war ein anrührender Artikel, den er vor einigen Jahren über den Tod seines Hundes geschrieben hatte. Marty Goldstein rief an und sprach über Nortons Geist, der mich, wie er sagte, nie ganz verlassen würde. Und Dianne DeLorenzo schrieb mir:
»In der kurzen Zeit, in der ich ihn kannte, hat er mich zutiefst angerührt … Jeder sollte das Glück haben, in seinem Leben eine Liebe wie die Nortons zu erleben. Sie waren beide gesegnet, dass Sie einander hatten.«
Dr. Turetsky und Dr. Pepper sowie Dr. DeLorenzo und ihre Partnerin Dr. Lucas schickten Spenden in Nortons Namen (die von Turetsky und Pepper ging an Tuft’s University School of Veterinary Medicine, die von DeLorenzo und Lucas an die University of Pennsylvania School of Veterinary Medicine). Nicht wenige Menschen schickten in Nortons Namen Spenden an Tierkliniken und tierärztliche Fakultäten. Ich bekam langsam das Gefühl, ich könnte selbst einen Spendenmarathon am Labor Day leiten.
Ich bekam Anrufe und Briefe von Firmenchefs und Kellnern, die Norton in Restaurants bedient hatten, und von normalerweise zynischen, hartgesottenen Medienleuten, die im Lauf der Jahre Kontakt zu meiner Katze gehabt hatten. Am erstaunlichsten aber war, dass ich tonnenweise Post von völlig Fremden bekam, die einfach ihre Trauer bekunden wollten und die Tatsache, dass Norton ihr Leben berührt und sogar verändert hatte.
Viele dieser Briefe stammten von Menschen, die das Bedürfnis verspürten, ihre Trauer mit mir zu teilen und mir von ihren eigenen Verlusten zu erzählen. Die meisten waren lieb und mitfühlend, und ich war wirklich verblüfft, in welchem Ausmaß Norton ein Teil ihres Lebens war. Ebenso verblüfft war ich, dass so viele Menschen die Sache mit Norton so gut verstanden, wie nur ich sie zu verstehen glaubte. Die Leute schrieben mir Sachen wie
»Ich muss wohl nicht betonen, dass der heutige Nachruf in USA Today ein großer Schock für mich war und ich den ganzen Tag ununterbrochen geweint habe« und »Das Wissen, dass Norton dahingeschieden ist, erfüllt mich mit tiefster Traurigkeit« und »Obwohl ich ihm nie persönlich begegnet bin, hatte ich das Gefühl, ihn durch seine Bücher zu kennen und zu lieben« und » GOTT !!! Ich versuche mich immer noch von dem Schock zu erholen, als ich von Nortons Tod las, von dem ein Freund mir per E-Mail berichtet hat«.
Unglaublich viele Leute schrieben und erzählten mir von ihren eigenen Katzen und dem Schmerz, den sie erfuhren, als diese Katzen starben. Viele dieser Briefe begannen:
»Auch in meinem Leben gab es einen Norton« und berichteten dann vom Glück, das ihnen ihr Mincemeat oder Ju-Jube oder Snowball beschert
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