Klebstoff
Catarrh das bei ihr gemacht hatte.
– Nein, ich steh auf keinen von denen. Wir sind Freunde, du, ich und die Jungs. Mehr ist da nicht, mehr kann es da nie geben, lächelte sie und sah sich um. – Ich muss mal gucken, wo der Waschraum ist, kündigte sie an, rappelte sich auf und entfernte sich mit ganz leichter Schlagseite in Richtung der Toiletten.
– Wie kommt es, dass diese Amis zum Klo immer Waschraum sagen? Man geht da ja nich hin, um sich zu waschen, lachte Rab Birrell.
– Da geht man nur zum Pissen und Drogennehmen hin, überlegte Johnny.
Terry wartete schweigend, bis sie hinter den Schwingtüren der Toilette verschwunden war, und wandte sich dann an Rab. – Magere, eingebildete, reiche Scheiß-Amifotze …
Rab Birrell grinste breit zwischen zwei Mund voll Hühnchen Jalfrezi. – Das sind ja ganz neue Töne. Was ist denn aus Kathryn hier und Kathryn da geworden?
– Pah, die miese Amifotze, murmelte Terry düster. Nur wenige Menschen steckten eine Abfuhr gut weg, und Terry schon gar nicht.
Birrells Augen leuchteten auf, als er es schnallte. – Sie hat dich auflaufen lassen. Du dachtest, du hättest ne Nummer sicher, und sie serviert dich ab!
– Die eingebildete Kuh denkt, sie könnte mit unsereins den Molli machen, wie’s ihr grade passt …
– Fang nich an, sie zu hassen, nur weil sie dich nicht ranlässt. Wenn du jeden hassen würdest, der nich mit dir ficken will, wär das ne verdammt lange Liste! Rab nahm einen genießerischen Schluck Kingfisher, leerte das Glas und winkte nach einer neuen Runde, während Catarrh mit grimmigem Enthusiasmus nickte.
– Das ist doch bloß, weil ich für Leute wie die ne Assel bin, das ist der Grund, sagte Terry, ein wenig aufgemuntert durch die Aussicht auf mehr Bier auf Kathryns Kosten.
– Damit hat das nichts zu tun, Terry, widersprach Rab, – das Mädchen steht einfach nich auf dich.
– Nee, nee, nee, sagte Juice Terry lustlos. – Erklär du mir nicht die Perlen, Birrell, ich versteh die verdammt gut. Keiner kann mir was über Torten beibringen. Jedenfalls keine von den Fotzen, die hier sitzen, sagte er herausfordernd und trommelte zur Unterstreichung auf den Tisch.
– Amerikanische Bräute sind anders, wagte Catarrh zu sagen und bereute es augenblicklich.
Juice Terrys Grinsen wurde so breit wie der River Almond, wo er in den Forth Estuary strömt. – Na schön, John Boy, du bist also der große Experte für amerikanische Schnallen. All die amerikanischen Schnallen, die du gefickt hast, im Vergleich zu den schottischen. Dann erklär uns mal den Unterschied! Terry brach in heiseres, atemloses Lachen aus, und Rab Birrell schüttelte es stumm.
Catarrh rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her, und seine Haltung und sein Tonfall nahmen eine verlegene, defensive Färbung an. – Ich sag ja gar nich, ich hätt mit massig amerikanischen Bräuten gefickt. Ich sag nur, dass amerikanische Perlen anders sind … wie im Fernsehn und so.
– Schwachsinn, schnappte Terry. – Muschi ist Muschi. Auf der ganzen Welt ein und dasselbe.
– Hör mal, sagte Rab und sprach ein anderes Thema an, um Johnny weitere Verlegenheit zu ersparen, – meinst du, die steckt sich grad aufm Pott den Finger in den Hals und kotzt das Curry wieder aus?
– Das soll sie mal besser lassen. Verdammte Verschwendung, erklärte Terry. – Da verhungern anderswo beschissene Blagen, im Fernsehn und so, und dann macht die Fotze so was!
– Aber so machen die’s, solche Perlen, Bulimie oder wie das heißt, überlegte Catarrh.
Kathryn kam von der Toilette zurück. Einen Moment lang hatte sie geglaubt, sie müsse sich übergeben, aber das war vorbeigegangen. Normalerweise erbrach sie das giftige Essen tatsächlich, bevor es in Fettzellen umgewandelt werden und ihren Körper schädigen und verunzieren konnte. Aber jetzt fühlte es sich beruhigend an, dieses schwere, warme, flüssige Zentrum, das sie einmal mit Krankheit gleichgesetzt hatte.
– Heut Abend ist so ne Clubveranstaltung in der Shooting Gallery, weißte, wegen dem Festival, schlug Rab Birrell vor.
– Klasse. Bock auf n bisschen Clubbing, Kath? Trip the light fantastic ? fragte Juice Terry.
– Ich bin nicht richtig dafür angezogen … aber ich will auch nicht zurück ins Hotel … aber … na gut, sagte sie. Es erschien ihr wichtig, weiter auszugehen, in Bewegung zu bleiben.
– Da brauchen wir aber n paar Drogen. Speed und n paar Eckys, sagte Rab. Dann wandte er sich an Catarrh. – Rufste Davie an?
Terry
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