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Kleine Luegen erhalten die Liebe

Kleine Luegen erhalten die Liebe

Titel: Kleine Luegen erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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dich wie ein Irrer aufzuführen.«
    »Ja, aber dann kamst du mich in London besuchen und warst zu beschäftigt mit deiner ›Jäger-und-Sammler-Diät‹ und deinem Sixpack, um auch nur einen Schluck zu trinken, du Irrer!«
    »Dann eben heute«, sagt Norm, der nicht wirklich versteht. »Das ist es, Frase. Heute ist die Nacht der Nächte. Komm schon, Mann! Wann kommen wir je dazu, zusammen auszugehen, wir zwei? Wann können die Jungs sich noch mal richtig austoben? Wie früher in den guten alten Zeiten? Wann hatte ich zum letzten Mal meinen besten Freund der Welt, in Form und ganz für mich?«
    »Gestern Nacht?«
    »Ach, komm, das war doch bloß ein Aperitif, verglichen mit heute Nacht.«
    Sie hatten sich nach der Arbeit im Angel getroffen und bis zur Polizeistunde getrunken.
    »Ich bin müde, Norm.«
    »Eher langweilig, wenn du mich fragst.«
    »Und mir tut der Hals weh.«
    Norm schlägt in gespielter Verzweiflung die Hände vors Gesicht. »Dir wird gleich noch was ganz anderes wehtun, wenn du nicht aufhörst, so ein Miesmacher zu sein.«
    Und dann fängt Norm an zu lachen, und Fraser kann gar nicht anders, als mitzulachen, und geht, das winzige Päckchen in der Tasche, zur Herrentoilette.
    ♥
    Fraser kniet gebückt vor der Toilette und erschaudert über das, was er draußen hören kann, weil ihm nur zu gut bewusst ist, dass er, sollte er heute Abend ausflippen, was er NICHT beabsichtigt, in einer Weile ganz ähnliches, koksgesteuertes Gefasel von sich geben könnte.
    Ein Mann … Ach was, denkt Fraser, der Kerl sieht höchstens wie zweiundzwanzig aus: Pete-Docherty-Filzhut, dazu irgendein lächerlicher Jumpsuit, ein blasses Milchgesicht, schweißbedeckt von zu viel Dope … fragt alle nach ihren Toiletten-Gewohnheiten aus.
    »Klein oder groß, Sir?«, will er mit der feierlichen Handbewegung eines Zirkusdirektors wissen, sobald jemand eintritt.
    »Das kann ich Ihnen nicht verraten«, ist die übliche Antwort leicht angesäuselter Leute, um den völlig durchgeknallten Typen bei Laune zu halten. Oh Gott, denkt Fraser, kann es überhaupt noch schlimmer werden? »Warum fragen Sie?«
    »Weil ich einen Kreuzzug beginne!«, verkündet der Typ. »Schluss mit dem Puh-Tabu! Warum gibt nie irgendwer zu, dass er ein großes Geschäft machen wird?«
    Ein halb belustigtes, halb verlegenes Gemurmel entsteht in der Warteschlange auf der Herrentoilette. »Ist aufs Klo zu gehen nicht eine der kleinen Freuden des Lebens? Was meinen Sie, Sir? Warum weichen Sie meinem Blick aus?« Fraser hört das Murmeln eines peinlich berührten Mannes, der nur zum Urinieren hereingekommen ist und es jetzt wahrscheinlich tief bereut. »Wenn Sie darauf verzichten könnten, je wieder ein großes Geschäft zu machen, würden Sie es tun? Oder würden Sie es vermissen? Finden Sie nicht, dass es eines der befriedigendsten Dinge auf der Welt ist?«
    Gott, was für ein dämlicher Monolog eines Beachtung suchenden Mannes, der völlig ausgetickt ist und alle Hemmungen verloren hat! Selbst während Fraser sich die Line hineinzieht, schaudert es ihn noch.
    Er verlässt die Kabine, um sich die Hände zu waschen, und versucht dann, sich unbemerkt hinauszuschleichen.
    Aber vergeblich.
    »Und was ist mit Ihnen, Sir? Groß oder klein?«
    Fraser blickt verstohlen in den Spiegel, um nach verräterischen Spuren weißen Pulvers in seinen Nasenlöchern zu suchen. »Das werde ich Ihnen nicht verraten«, antwortet er, bevor er die Nase hochzieht und hinausgeht, um Norm zu suchen.
    ♥
    Fünf Minuten später, und alles ist schon besser. Sehr viel besser nach dem kleinen Stärkungsmittel, das Doktor Norm verordnet hat.
    »Siehst du, Normanton weiß immer Rat!«
    Fraser und Norm gratulieren sich zu ihrem fantastischen, genialen Plan, als sie mit hölzernen Bewegungen zu You Sexy Thing von Hot Chocolate tanzen.
    »Es ist die Norm. Alles bloß die Norm!« Fraser grinst und nickt seinem Freund weise zu – es ist einer ihrer urkomischen kleinen Scherze aus früheren Jahren. Und irgendwie erinnert all das Tanzen, Grinsen und Hände-in-die-Luft-Werfen tatsächlich sehr an alte Zeiten, wie damals in der Paradise Factory , Manchester 1991, Wigan Pier, Ibiza … bevor … na ja, bevor die Dinge schwierig wurden. Und plötzlich ist Fashion Fern, die jetzt Fern, fern, fern ist, gar nicht mehr so lästig, und auch ihre Freundin ist eigentlich nicht übel, ein dunkelhaariges Mädchen namens Holly. Natürlich haben sie auch mit diesem Namen eine Menge Spaß; wie heißen ihre anderen

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