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Kleine Sünden erhalten die Liebe

Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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wie ich glaube, beide das Gleiche dachten … Der Rest unseres Lebens würde vielleicht nur noch zehn oder fünfzehn Minuten betragen, abhängig davon, wie schnell uns hier unten die Luft ausging.
    »Es tut mir leid«, sagte ich. »Ich wollte nicht dermaßen ausrasten.«
    »Schon in Ordnung. Ich bin auch nicht gerade begeistert, schon wieder eine Botschaft zu sehen.« Er reichte mir seine Taschenlampe. »Halt sie für mich, bis ich zurückkomme.«
    »Wohin gehst du?«
    »Ich werde den Sprung ins Ungewisse wagen.«
    Und er stürzte sich in das schwarze Wasser und verschwand.
    »Nein!«, schrie ich. »Diesel!«

KAPITEL 21
    I ch umklammerte die Taschenlampe so fest, dass meine Knöchel weiß hervortraten, während ich die Wasseroberfläche absuchte. Eine Minute verging. Zwei Minuten. Ich lief am Rand des Beckens hin und her und suchte nach einem Zeichen von Diesel. Eine Träne lief mir über die Wange, und ich biss mir auf die Lippen, um mein Schluchzen zu unterdrücken.
    »Falls mich irgendjemand hört«, flüsterte ich. »Bitte lass ihn nicht ertrinken.«
    Dann glaubte ich ein Kräuseln auf der Wasseroberfläche zu sehen, und plötzlich spritzte eine Fontäne empor, und Diesels Kopf tauchte auf. Er schwamm zum Rand des Beckens und zog sich an der Kante nach oben.
    »In einer Tiefe von etwa drei Metern gibt es einen Unterwassertunnel«, berichtete er. »Er ist nicht sehr lang. Vielleicht sechs Meter. Und er führt in eine andere Höhle. Es gibt einen Durchgang, der aus der Grotte führt, aber ich konnte ihn mir nicht genauer anschauen. Du wirst die Taschenlampe hierlassen müssen. Sie ist nicht wasserfest und würde uns auf der anderen Seite nichts nützen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich lang genug den Atem anhalten kann.«
    »Natürlich kannst du das. Es ist nicht weit. Ich weiß genau, wo der Tunnel beginnt. Wir schwimmen dorthin, und dann schiebe ich dich von hinten an. Du darfst nicht um dich treten. Lass mich dich einfach schieben.«
    »Meine Güte.«
    »So schlimm ist das nicht. Es ist wie bei Indiana Jones. Erinnerst du dich an die Szene in Jäger des verlorenen Schatzes , in der der riesige Felsbrocken auf ihn zukam? Im Vergleich dazu ist das hier ein Kinderspiel.«
    Ich ließ mich mit Diesels Hilfe vorsichtig ins Wasser gleiten.
    »Es ist kalt«, beklagte ich mich.
    »Nur am Anfang. Du wirst dich schnell daran gewöhnen.«
    Wir tasteten uns am Rand des Tümpels entlang, bis Diesel die richtige Stelle gefunden hatte, um zu dem Tunnel hinunterzutauchen.
    Ich hielt die Luft an, und Diesel zog mich nach unten und schob meinen Kopf in die Öffnung. Dort streckte ich meine Arme nach vorne, und Diesel schob uns durch die Passage und brachte uns wieder an die Oberfläche.
    Wir kletterten heraus und rangen tropfnass nach Luft. Es war stockdunkel, ich sah rein gar nichts.
    »Kannst du etwas erkennen?«, fragte ich ihn.
    »Ja. Du nicht?«
    »Nein, gar nichts.«
    »Halt dich an mir fest. Ich werde uns hier herausbringen.«
    Der Tunnel war so hoch, dass ich mich nicht bücken musste, und so breit, dass meine Schultern nicht ständig an die Seitenwände stießen. Meine Schuhe quietschten vor Nässe, aber das war besser, als barfuß laufen zu müssen. Wir gingen um eine Kurve, und ich sah ein Licht vor uns. Nach ein paar Stufen wurde das Licht heller. Wir bogen noch einmal um die Ecke und betraten einen großen, gewölbten Raum. Und sahen Hatchet vor uns. Er saß auf dem Boden, hatte eine Beule und eine klaffende Wunde an der Stirn, war nass und niedergeschlagen und umringt von Ratten.
    Ich versteifte mich vor Zorn und starrte Hatchet wütend an. »Du kranker Mistkerl …«
    Diesel schlang seinen Arm um mich und führte mich ein paar Schritte in den Tunnel zurück.
    »Bleib ruhig«, bat er mich. »Wir müssen uns mit ihm irgendwie verständigen.«
    »Er hat Glo verletzt.«
    »Ich weiß, aber er soll uns doch einiges verraten.«
    Ich nickte.
    »Kannst du dich beherrschen?«
    »Ja.«
    »Bist du sicher?«
    »Ziemlich sicher.«
    Wir kehrten in den gewölbten Raum zurück.
    »Na, wie geht es dir?«, fragte Diesel.
    »Wir werden alle in diesem Drecksloch, in dieser elenden, stinkenden Höhle sterben«, erwiderte Hatchet.
    »Wo kommen all die Ratten her?«
    »Sie scheinen mich zu mögen.«
    Wir standen auf der gegenüberliegenden Seite der Höhle, und ich würde mich Hatchet keinen Schritt weiter nähern. Hätte Hatchet Hamster angelockt, wäre das kein Problem für mich gewesen, aber diese Ratten waren so groß wie

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