Kleines Herz in Not
einschüchtern. Nicht mehr. Wütend funkelte sie ihn an. „Du willst gar keine Skulptur kaufen. Ich habe dich durchschaut. Du bist nur eifersüchtig auf Fern. Sie hat dich sitzen lassen. Ich soll jetzt für dich die Kastanien aus dem Feuer holen und die Hochzeit platzen lassen. Den Gefallen werde ich dir aber nicht tun."
„Ich bin nicht eifersüchtig und auch nicht Ferns Exfreund."
„Wo ist überhaupt das Problem?" fragte sie spöttisch. „Dein Großvater ist doch schon alt. Warte einfach, bis er tot ist, dann kannst du Fern heiraten und mit ihr in Saus und Braus leben."
Seine Reaktion überrumpelte Greeley völlig. Quint packte sie und zog sie an sich. Sie verlor das Gleichgewicht und klammerte sich instinktiv an ihn.
„Ich habe nicht vor, deine Mutter zu heiraten", sagte er kalt. „Und zwar aus vielen Gründen. Allein die Vorstellung, dass meine Kinder Kelly-Blut in den Adern haben könnten, macht mich krank."
Er war ihr viel zu nah, doch sie zuckte nicht zurück. Quint Damian hatte kein Recht, sie so zu behandeln. „Vielleicht solltest du deine Angestellten darüber informieren. Häng einen Zettel ans schwarze Brett."
Er warf ihr einen verächtlichen Blick zu. „Wozu soll das gut sein?"
„Alle denken, wir hätten etwas miteinander. Meinst du nicht, es wäre an der Zeit, sie aufzuklären? Immerhin fließt in meinen Adern auch Ferns Blut."
„Quatsch. Ich habe nicht vor, mit dir zu schlafen. Was meine Angestellten denken, ist mir egal."
Greeley lachte höhnisch. „Schon klar. Ich bin nur das Werkzeug deiner Rache. Fern hat dich sitzen lassen, und du willst es ihr heimzahlen. Mit meiner Hilfe."
„Das ist absoluter Unsinn."
„Ach ja? Es ist bestimmt kein schönes Gefühl, wenn die Geliebte den eigenen Großvater vorzieht! Das Gespött der Leute muss unerträglich sein ... Und dann das Getuschel deiner Angestellten..."
„Gleich haben sie einen richtigen Grund zum Klatschen." Ehe sie sich's versah, neigte Quint den Kopf und presste die Lippen auf ihre.
Regungslos stand sie da und ließ es geschehen. Sie wollte ihn nicht küssen. Er sah in ihr doch nur einen Ersatz für Fern.
„Du machst mich noch verrückt", flüsterte er, als er sich schließlich von ihr löste. „Schon vom ersten Augenblick an, als ich dich im St. Christopher Hotel sah, hatte ich nur eins im Sinn: dich ins Bett zu bekommen. Du bringst meine schlechtesten Seiten ans Licht. Ich kann nur noch an dich denken. Was hast du getan? Mich verhext?"
Seine Worte ließen sie erschauern. Sie empfand genauso, wollte es aber nicht zugeben. „Lass mich los."
Er lachte. „Erst wenn ich dir gezeigt habe, was ein richtiger Kuss ist."
Seine Lippen waren einfach unwiderstehlich. Unwillkürlich öffnete sie den Mund und genoss das Spiel seiner Zunge. Hingebungsvoll schloss sie die Augen, als er ihr Gesicht liebkoste. Es gab nur noch ihn, diesen Mann, und die langsam aufflackernde Leidenschaft. Sie wünschte, er würde nie aufhören.
Schließlich sah Quint sie an und fragte: „Nun?"
„Was nun?" Er konnte doch nicht ernsthaft glauben, sie wäre nach so einem Kuss noch zu einem klaren Gedanken fähig!
„War das besser?"
Greeley blickte in seine faszinierenden grünen Augen und sah ganz deutlich die Begierde, die sich in ihnen spiegelte.
Schnell drehte sie den Kopf zu Seite. Sie war sich ihrer Gefühle nicht sicher. Ihr gesunder Menschenverstand mahnte sie, sich loszureißen und wegzulaufen, aber eine innere Stimme forderte sie auf, alle Bedenken über Bord zu werfen und einfach nur zu genießen.
Am Ende siegte die Vernunft. Es ging Quint nur um Sex, Liebe war nicht mit im Spiel. Obwohl sie es eigentlich bedauerte ... „Erwartest du auf diese Frage wirklich eine Antwort?"
Zärtlich strich Quint ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Du bist eine tolle Frau. Leider ..."
Greeley wusste genau, was er sagen wollte. „... bist du Ferns Tochter", beendete sie den Satz für ihn. „Daran hättest du denken sollen, bevor du mich in aller Öffentlichkeit geküsst hast."
„Du hast es genossen, gib es zu."
Das kam der Wahrheit bedrohlich nahe. Schnell wechselte sie das Thema. „Warum hast du keinem von der Skulptur erzählt?"
„Du hast doch hoffentlich nichts verraten?" erkundigte er sich erschrocken. Also hatte ich Recht, dachte sie aufgebracht. Er hatte sie hereinlegen wollen. „Nein. Ich kann mir allerdings denken, warum es keiner wissen soll. Du hast das mit dem Auftrag nicht ernst gemeint. Es war nur ein gemeiner
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