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Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer

Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer

Titel: Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele-Marie Bruedgam
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Sitze zur Verfügung, bei anderen müssen die Fluggäste selbst Kindersitze mitbringen (siehe hierzu auch »Alle ANSCHNALLGURTE funktionieren gleich«).
    Wer einen Aufprall auf dem Land oder im Wasser überlebt, hat – zumindest statistisch – höhere Chancen, bis zum Ende des Dramas mit dem Leben davonzukommen, je näher er an einem Notausgang sitzt. Personen, die direkt am Notausgang Platz nehmen, sollten sich jedoch ihrer Verantwortung bewusst sein: Im Notfall müssen sie den Ausgang öffnen, als Erste aussteigen und das Flugzeug über die Notrutsche verlassen. Dies ist auch der Grund dafür, dass Kinder, Schwangere, körperlich oder geistig eingeschränkte sowie stark übergewichtige Fluggäste nicht am Notausgang sitzen dürfen.
    Außer der Notausgangs-Nähe empfehlen Experten folgende Vorbeugungsmaßnahmen, damit eine Evakuierung glimpflich verläuft:
    1. Schalten Sie bei Start und Landung die Leselampe aus. Bei Flügen in der Dunkelheit dimmt der Pilot das Kabinenlicht während der Start- und Landephase (also in den Abschnitten des Fluges, in denen die meisten Unfälle passieren). So können sich die Augen der Passagiere und des Kabinenpersonals an die Dunkelheit gewöhnen und sind im Notfall bereits scharf gestellt. Wer die Leselampe nutzt, schwächt diesen Effekt.
    2. Tragen Sie flache, bequeme Schuhe bei Start und Landung. Damit sind Sie beweglich und ihre Füße sind geschützt. Spitze oder scharfe Absätze könnten Löcher in die aufblasbare Notrutsche reißen.
    3. Seien Sie bereit, das Flugzeug ohne Handgepäck zu verlassen.
    4. Verfolgen und verinnerlichen Sie die Sicherheitshinweise vor dem Start. Machen Sie sich bewusst: Wie werden die Sicherheitsgurte geöffnet? Wo befinden sich die Schwimmwesten (die nicht an Bord aufgeblasen werden dürfen)? Wo sind die Notausgänge? Wer die Anzahl der Sitzreihen zwischen dem eigenen Platz und dem nächsten Notausgang kennt, kann den Weg dorthin bei schlechter Sicht (etwa durch starke Rauchentwicklung) ertasten.
    Während einer Evakuierung sind unter anderem folgende Verhaltensweisen hilfreich:
    1. Begeben Sie sich auf schnellstem Weg zum Ausgang. Falls Sie zusammen mit anderen Personen reisen und diese aus den Augen verlieren, kehren Sie nicht zu Ihrem Platz zurück. Sie würden den Fluchtweg verstopfen und dadurch sich und andere Passagiere – auch Ihre Reisebegleiter – gefährden.
    2. Wenn möglich assistieren Sie hilfsbedürftigen Personen, die sich in Ihrer direkten Nähe befinden. Wenn nötig nehmen Sie Hilfe fremder Menschen an.
    3. Nachdem Sie das Ende der Rutsche am Ausgang erreicht haben, stehen Sie sofort auf und entfernen sich vom Flugzeug. 22
    Wenn Sie sich die Zahlen aus dem vorigen Abschnitt (» Fliegen ist gefährlich«) noch einmal vergegenwärtigen, wissen Sie ja: Von äußerst selten vorkommenden Notfällen abgesehen können Sie sich beim Fliegen entspannt zurücklehnen, sich nicht nur in Sicherheit wiegen, sondern auch in Sicherheit wissen. Falls Sie mit dem Wagen zum Flughafen gefahren sind: Freuen Sie sich über Ihre geglückte Ankunft und genießen Sie das gute Gefühl, in den folgenden Minuten oder Stunden mit einem sehr viel sichereren Verkehrsmittel zu reisen als dem Auto.

FOLKLORISTISCHE AUFFÜHRUNGEN FÜR TOURISTEN SIND EINFACH NUR PEINLICH
    Bunte Kostüme, bemalte Körper, fremdartige Gesänge, Gesten und Tänze: Folklore-Shows sind in etlichen Hotels, Restaurants und Museen ein wichtiger Programmpunkt – vor dem es vielen Reisenden graut. Sie meinen, touristische Folklore-Präsentationen seien peinliche, wertlose Spektakel, denn sie hätten nichts mit dem Alltag im Reiseland zu tun.
    Oberflächlich betrachtet ist das die Wahrheit. Maori-Männer, die in Touristen-Shows den Kriegstanz Haka aufführen, tänzeln normalerweise nicht mit furchterregendem Gesichtsausdruck – Augen und Mund weit aufgerissen, Zunge herausgestreckt – durch die Gegend. Verliebte Andalusierinnen stecken sich in Wirklichkeit weder Kunststoffrosen ins Haar noch vollführen sie Stampf- und Trippelschritte wie in Flamenco- Shows, um ihre Angebeteten zu umgarnen. Und zur Kommunikation in den Alpen dienen heute Handys anstelle von Alphörnern.
    Andererseits spielen sowohl der Haka bei den Maori als auch der Flamenco in Südspanien als auch das Alphorn in der Schweiz bis heute eine Rolle. Sie sind Bestandteile des Brauchtums, der Kulturgeschichte – und wer, bitte schön, möchte behaupten, diese habe keinen Wert? Überall auf der Welt investieren Menschen

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