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Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer

Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer

Titel: Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele-Marie Bruedgam
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lautet: »viel Design für wenig Geld«, doch beim Stichwort Design ist Vorsicht geboten. »Designhotel« kann bedeuten, dass viel Geld und Herzblut in die Gestaltung floss, damit der Gast sich wohlfühlt. Es kann aber auch heißen, dass Innenarchitekten oder andere Kreative sich hemmungslos selbst verwirklicht haben. In solchen Hotels fühlen Gäste sich wie störende Eindringlinge in Kunstinstallationen.
    Ein weiterer verbreiteter Irrtum: Alle Hotels einer Kette seien gleich. Die Häuser der Hilton-Hotelkette beispielsweise rangieren meist in der gehobenen Mittelklasse, es gibt aber auch einfachere und luxuriöse Hilton Hotels, zudem unterscheiden Stadthotels sich stark von Ferienanlagen (»Resorts«) desselben Unternehmens. Gleiches gilt zum Beispiel auch für die Kette Holiday Inn, deren Produktpalette sowohl die traumhafte Strandanlage auf den Malediven umfasst als auch das zweckmäßige Mittelklassehotel in New York City. Und die Häuser des US-amerikanischen Unternehmens Marriott (das übrigens bis heute ein Herr Marriott leitet) haben zwar meist ein klassisch-britisches, etwas plüschiges Design, sind manchmal aber auch moderner gestaltet und orientieren sich in Details am lokalen Stil.

EINSAME INSELN GIBT ES NICHT MEHR
    Eine übersichtliche Liste der bis heute verbliebenen einsamen Inseln mit Informationen zu Anreise und Unterkunft: Das hätten Sie sicher gern! Gibt es aber nicht, weder in diesem Buch noch sonst wo, denn die Folge wäre ja, dass selbst die letzte einsame Insel bald eine bekannte Insel und dann schnell nicht mehr einsam wäre.
    Kein Geheimnis ist jedoch: Inseln mit nur einem Ferienhaus oder nur einem Hotel existieren fast überall auf der Welt, vom Mittelmeer bis zur Südsee, in US-amerikanischen wie in spanischen oder australischen Gewässern. Spezialisiert auf die Vermittlung edler Ferienunterkünfte auf Privatinseln ist das Hamburger Unternehmen Vladi Private Islands. Man kann dort beispielsweise eine komplette bretonische Felseninsel inklusive Schlossgebäude, Parkanlagen und zwei Sandstränden mieten – für 12000 Euro pro Woche, was völlig irrsinnig klingt, aber nur ein bisschen irrsinnig ist, da dort zehn Personen unterkommen. Zur Auswahl stehen auch: eine sieben Quadratkilometer große Privatinsel nahe Wellington, Neuseeland (mit 240 Quadratmeter großer Lodge, in der bis zu acht Gäste komfortabel wohnen können, ab 1000 Euro pro Tag inklusive Vollpension), ein Hotel auf einer ansonsten unbewohnten Privatinsel im südamerikanischen Titicaca-See (Doppelzimmer ab 250 Euro pro Nacht) und zig weitere Inselträume. Außerdem sind Privatinseln über den Hamburger Inselmakler auch zu kaufen, mehr als 2000 hat Farhad Vladi in den vergangenen vier Jahrzehnten vermittelt. Zu seinen Kunden gehören die Hollywood-Schauspieler Johnny Depp, Nicholas Cage (beide legten sich Karibik-Inseln zu) und Leonardo DiCaprio (kaufte eine Insel vor Belize) sowie die deutschen Fernsehgrößen Jörg Pilawa (dessen kanadische Insel man über Vladi mieten kann) und Didi Hallervorden (Inhaber der erwähnten bretonischen Insel).
    Wer vom einsamen Inselurlaub träumt, aber gerade nicht flüssig genug ist, um sich eine Miet- oder Kaufinsel aus Herrn Vladis Sortiment leisten zu können, sollte einmal Richtung Norden schauen. Auf Landkarten von Dänemark, Norwegen oder Schwedisch-Lappland kann man kleine bis winzige Inselchen entdecken und sich dann im Internet kundig machen, ob und wie dort Häuser zu mieten sind (meist reicht es, den Namen der Insel bei Google einzugeben). Auf diese Art habe ich schon traumhafte Ferienunterkünfte gefunden, von komfortablen Steinhäusern am Rande kleiner Inseldörfchen bis hin zu windschiefen Anglerhütten auf unbewohnten Inseln – sehr preiswert selbstverständlich. Außerdem gibt es überall in Nordeuropa Fremdenverkehrsbüros, die über Inseln und Ferienhäuser informieren, sie oft auch vermieten oder den Kontakt zu Vermietern herstellen. Man kann sich an solche Büros nicht nur übers Internet wenden, sondern sie auch anrufen, überall wird hervorragend Englisch gesprochen.
    Ganz spezielle Inselträume erfüllen Leuchtturmwohnungen vor der kroatischen Küste, die als Ferienappartements verfügbar sind. 31 Einige von ihnen stehen auf so kleinem Terrain, dass man kaum noch von Inseln sprechen kann, sondern sie korrekterweise Felsen nennt. Wer Robinson-Crusoe-Gefühle kennenlernen will, hat hier Gelegenheit dazu – wobei man auf den meisten der angebotenen Inseln nicht immer

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