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Klickpfiff

Klickpfiff

Titel: Klickpfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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bewegt zu haben. Er schien zu rutschen.

 
15
     
    Pearson wartete darauf, daß sich das Zimmer wieder bewegen würde. Er blieb still. Er zitterte und schwitzte zur gleichen Zeit. Er stand langsam auf. Er verspürte einen Impuls hinunterzugehen, wußte aber nicht mehr so recht, weshalb. Er hatte Hunger, und in dem Eisschrank unten im Labor war vielleicht etwas zu essen, mindestens eine Cola, vielleicht sogar etwas kaltes Fleisch. Das würde ihn jedenfalls vom Träumen abhalten; wenn er Glück hatte, sogar vom Denken.
    Im Labor tastete er nach dem Lichtschalter und ging dann durch den Raum zum Kühlschrank und öffnete ihn. Ein paar Flaschen Cola, nichts zu essen. „War dumm von mir, daß ich das erwartet hatte“, dachte er. Er holte sich eine Cola und drückte beim Umdrehen die Tür hinter sich zu.
    Mitten im Zimmer stand ein großer Plexiglasbehälter ohne Deckel. Ein Abfluß am einen Ende ermöglichte es, darin eine Strömung zu erzeugen. Er konnte sich noch daran erinnern, als der Behälter vor langer Zeit gebaut worden war. Er sorgte dafür, daß das Gewicht der Delphine nicht auf ihre Lungen drückte und sie erstickte, wenn eine Operation an ihnen durchgeführt wurde, aber er schützte sie nicht vor den strohhalmdünnen Rohren, die er ihnen als Führung für die Elektroden ins Gehirn trieb. Auf der anderen Seite hatte er sie lokal betäubt, und er war sich sicher, daß sie kaum Schmerz spüren würden.
    Jedesmal, wenn er eines der Rohre hineintrieb, stellte er sich vor, er sei der Gefangene einer fremden Rasse und ihm würden die gleichen Metallrohre in sein Gehirn gejagt, um den gleichen Zweck zu erreichen. Er stellte es sich immer wieder vor, wie neugierige fremde Wesen eine Elektrode nach der anderen durch die Führung herabstießen und nach den verschiedenen Zentren im Gehirn suchten, bis sie das Lust-Zentrum trafen und er ohne Überlegung seine Reaktion herausstöhnte.
    Plötzlich lag er in dem Tank auf der Seite, ein Auge aus dem Wasser und eines darin, und sah den Männern zu, die um ihn herumliefen. Er wußte, was sie gleich mit ihm machen würden, aber er nahm es ihnen nicht übel. Sie waren das, was sie waren, und er konnte sie dafür nicht verantwortlich machen. Er hatte außerdem seine Zustimmung gegeben.
    Er spürte, wie sich der kleine Kreis des Rohrs gegen die empfindliche Oberfläche seiner Haut drückte. Der Mann ließ es mit einer leichten Berührung auf ihm ruhen und drehte es ganz leicht zwischen Zeigefinger und Daumen, bevor er mit dem Hammer daraufschlug. Das Ende war scharf, und obwohl es seine Haut noch nicht durchbrach, bekam er davon ein seltsames Gefühl, als würde ein kleiner Kreis aus seiner Haut herausgeschnitten.
    Und dann senkte es sich in ihn hinein, von dem Hammer tief hineingetrieben, und der Laserstrahl seines Schmerzes schoß aus ihm heraus in Klickpfiffs Bewußtsein und von da aus zum Rest des Selbst, das ein paar Meilen vor der Küste wartete. Der Speer seines Schmerzes ließ sie alle zusammenzucken, aber keiner von ihnen hätte seinen Teil dieses Gefühls abgegeben und es zu dem Delphin zurückgeschickt, der von dem Schlag nur leicht zusammenzuckte, weil das gemeinsame Bewußtsein ihm den größten Teil des Schmerzes abnahm.
    Das Auge, das aus dem Wasser sah, blinzelte, und der Glanz darin ließ einen Augenblick lang nach. Das Auge im Wasser starrte durch den Plexiglasboden des Behälters auf die Fliesen. Es blinzelte ebenfalls, als der zweite dünne Metallspeer durch sein Fleisch in sein Gehirn schoß. Er schüttelte sich kurz in seinem Tank, und die anderen zuckten zusammen. Er spritzte dabei mit seinen Flossen über den Rand des Beckens etwas Wasser auf den Hammer.
    Der nasse Hammer rutschte beim Zuschlagen von dem Rohr ab, und es wurde nur zur Hälfte in ihn hineingetrieben. Ein zweiter Schlag war nötig. Dieser zweite Schlag wurde hastig ausgeführt, wie bei einem Stierkämpfer, dessen Degen das Schulterblatt getroffen hatte und abgeglitten war. Der Mann war ängstlich bemüht, das Rohr beim zweiten Mal ganz korrekt zu treffen, und er schwang hastig den Hammer.
    Durch seine Hast traf er nicht richtig, sondern erwischte das Rohr nur schief. Es ging zwar hinein, veränderte aber seine Stoßrichtung auf das Gehirn und traf eine Arterie. Pearson spürte, wie die Hände die Elektrode drehten, um den Sitz zu prüfen.
    Fast tausend Köpfe spürten das, was er nicht spüren konnte. Die Arterie zerriß langsam, und das Blut rann sanft in die Höhlung, die sein Gehirn

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