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Knigge fuer Individualisten

Knigge fuer Individualisten

Titel: Knigge fuer Individualisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Bonneau
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scheuen sich nicht, in den Vordergrund zu treten: »Hier bin ich, das kann
     ich, so heiße ich.« Fassen Sie sich bei Ihrer Selbstpräsentation kurz,
     selbst wenn die anderen wissen müssen, dass Sie wichtig sind. Knapp und
     knackig formulieren, das können Sie ja sonst auch. Und vielleicht ist da
     sogar jemand, der noch wichtiger ist als Sie. Und der ein bisschen mehr Zeit
     in Anspruch nehmen will oder soll oder darf … als Sie.
    AUS
     ÜBERZEUGUNG: SICH SELBSTBEWUSST
     VORSTELLEN
    Suchen Sie sich bitte eine Situation aus, in der Sie
     sich in Ihrem Alltag vorstellen dürfen oder müssen: einen Besuch bei
     Neukunden, eine Besprechung, ein Seminar, eine Party, ein Flirt an der
     Bar. Auf geht’s: Stimmung erzeugen, Ihre Funktion bzw. Ihren Nutzen
     für Ihr Gegenüber erklären, Vor- und Nachnamen nennen. Merken Sie, wie
     schwer es ist, seinen Namen so prominent in den Raum zu stellen? »Sag
     deinen Namen und halt den Mund.« Das ist so einfach. Und so schwer.
     Und so lohnend. Denn: Wenn Sie selbst schon nicht von sich überzeugt
     sind – wer sollte es dann sein?
Wer ist denn das schon wieder?
     Bekannt machen
    Wissen ist Macht. Vor anderen etwas erfahren heißt
     einen höheren Status haben bzw. zugewiesen bekommen. Deshalb lautet die
     Etikette-Grundregel zum Bekanntmachen: Die wichtigste Person wird zuerst
     informiert. Als Vermittler brauchen Sie nur
zu definieren, wem Sie die Priorität
     geben (wollen), und
die andere(n) Person(en) ebenfalls zu
     informieren.
    Bringen Sie Ihre Führungskraft, einen Mitarbeiter oder
     einen Kollegen mit einem Kunden zusammen? König Kunde wird auf jeden Fall
     zuerst informiert: »Schön, dass Sie sich kennenlernen. Unser
     Vorstandsvorsitzender, Herr Jakob Acker«. Danach erst erfährt Herr Acker,
     wer der Kunde ist: »Der Geschäftsführer der Kaiser GmbH, Herr Steffen Sass.«
     Wenn Sie Ihre Frau gewöhnlich auf Händen tragen, ist das toll. Bei einer
     Begegnung mit einem Ihrer Kunden, z. B. im Theaterfoyer, zieht sie aber –
     zeitweise – den Kürzeren; geben Sie dem Kunden Vorsprung: »Darf ich Ihnen
     meine Frau vorstellen?«
    Bringen Sie Kunden untereinander ins Gespräch?
     Sortieren Sie sie und informieren Sie
erst die anwesenden Personen, dann die
     hinzukommenden,
die (wesentlich) älteren Personen vor den
     jüngeren,
Damen vor Herren.
    Traditionelle mögen Struktur, Natürliche zeigen
     Respekt mit kleinen Gesten und wohldosiert. Dynamische analysieren schnell; ein kurzer Check, ob die
     Analyse stimmt, könnte aber nicht schaden. Lockere würden sich lieber aus der Affäre ziehen – mit einem
     lustigen: »Sich vorstellen können Sie doch selbst am besten.« Nichts da,
     hier bleiben! Handeln. Sagen Sie »bekannt machen« statt »vorstellen«, das
     stellt Augenhöhe her und klingt nicht so förmlich.
Anredeformen? Nicht nur
     eine Sache der Einstellung!
    Wenn Sie oft Kontakt mit hochrangigen Politikern,
     Geistlichen, Militärs oder Akademikern haben, kennen Sie die Anredeformen
     aus dem Effeff. Haben Sie selten mit ihnen zu tun, schlagen Sie die gängigen
     Titel und Grade nach ( > ). Weniger gängige
     leiten Sie aus den Beispielen ab. Im Bürgerlichen Gesetzbuch würden Sie die
     Anredeformen vergeblich suchen. Wir sprechen hier vom Gesetz der
     Höflichkeit. Und die ist bekanntlich freiwillig.
    Das lesen Traditionelle sicher nicht gern. Für Sie ist es
     selbstverständlich, Anreden korrekt zu wählen. Was Grad- und Titelträger zu
     schätzen wissen. Verzichten Sie aber bitte auf Formen, die Sie aus alten
     Filmen oder Operetten kennen: Der »Herr Graf« ist heute vielleicht der Vater
     der Tennislegende oder sonst ein Mensch mit dem Familiennamen Graf. Denn,
     für die Präzisen unter Ihnen: Adelstitel werden nicht (mehr) mit dem heute
     bürgerlichen Anredewort »Frau« oder »Herr« verknüpft. Und ein »Gnä’ Frau«
     zum Twen in Jeans und Lederjacke mag Ihrem persönlichen Stil entsprechen,
     gefallen wird die Anrede der jungen Frau eher nicht.
    ANDERE LÄNDER, ANDERE ANREDEN
    In anderen Sprachen wird der Umgang mit Vor- und
     Nachnamen oft anders gehandhabt als im Deutschen. So ist die Variante
     Vorname plus »Sie« z. B. in Frankreich gängig: »Marie, comment
     allezvous?« (Wie geht es Ihnen, Marie?). Redet ein türkischer Kunde
     Sie mit »Frau«/»Herr« plus Vorname an, ist das nicht respektlos,
     sondern ein Zeichen seiner Ehrerbietung. Sie können ruhig bei Ihrer
     üblichen Anredeform bleiben. Vorsicht im Englischen:

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