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Knochen-Poker

Knochen-Poker

Titel: Knochen-Poker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich damit vertraut machen.
    Sein Kumpan neben ihm rührte sich nicht. Blue Boy wollte auch nicht länger liegen bleiben und hier frieren. Er musste irgend etwas unternehmen. Wahrscheinlich hatte Moore den Schädel an sich genommen und war mit dem Wagen verschwunden. Er setzte sich hin. Plötzlich wurde ihm so schwindlig, dass er das Gefühl bekam, in einen Abgrund gerissen zu werden. Aber er zwang sich dazu, in der einmal eingenommenen Lage zu bleiben, und presste beide Handflächen gegen die Wangen. Seine Ellenbogen fanden auf den Kniescheiben Platz.
    Jetzt erst sah er die Wunde. Blue Boy Jackson kannte sich aus. Schon beim ersten Hinsehen fiel ihm auf, dass dieser Schnitt nur von einem Messer stammen konnte. Aber weshalb hatte ihm Moore die Wunde zugefügt? Ohne Grund tat er so etwas nicht.
    In Reichweite lag eine der brennenden Taschenlampen. Er nahm sie an sich und leuchtete in die Dunkelheit. Sehr schwerfällig bewegte er dabei seinen rechten Arm und wunderte sich, dass der Lichtkegel ein Ziel traf, mit dem er niemals gerechnet hatte. Es war der Geländewagen!
    Weshalb stand das Fahrzeug noch hier? Warum hatte es Moore bei seiner Flucht nicht mitgenommen? Oder war er gar nicht verschwunden?
    Das wäre natürlich der absolute Hammer gewesen, aber daran glauben konnte Jackson nicht.
    Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Es war eine Angst, die jetzt hochgespült wurde und mit seinen Nerven spielte. Jemand hatte ihn und Killing Star ausgetrickst und verfolgte nun seine eigenen, gefährlichen Pläne. Sie waren verraten worden. Und Killing Star lag noch immer in tiefer Bewusstlosigkeit. Das musste sich ändern.
    Er wollte seinen Freund schon anstoßen und auch durchrütteln, als er ein anderes Geräusch vernahm, das hinter ihm aufgeklungen war. Ein Schleifen, als würde etwas über den Boden gleiten, das aber noch sehr gedämpft klang. Schritte?
    Blue Boy Jackson gehörte nicht zu den ängstlichen Typen. Er hatte die harte New Yorker Schule durchgemacht, nun aber beschlich ihn doch ein Gefühl der Panik. Gleichzeitig aber flackerte der Überlebenswille in ihm hoch.
    Trotz seines Handikaps drehte er sich so rasch wie möglich im Sitzen um.
    Da sah er die Gestalt! Grau, schwarz, Mensch oder Schatten? Sie konnte alles auf einmal sein, es gelang Blue Boy Jackson nicht, sie beim ersten Hinsehen zu identifizieren. Zudem litt er noch unter den verfluchten Kopfschmerzen, aber er fühlte, dass ihm der Unheimliche Böses wollte.
    In London hatten sie sich mit neuen Messern eingedeckt. Jackson zog die Waffe, noch bevor er auf den Beinen stand. Die Klinge fuhr mit einem schnackenden Geräusch aus dem Griff. Dann stemmte er sich hoch. Jetzt war der traurige Ausdruck aus seinen Augen verschwunden. Spannung und Furcht nisteten in seinen Blicken. Als er atmete, drang aus seinem Mund ein pfeifendes Geräusch.
    Jackson hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben. Der Schwindel und die Schwäche waren einfach zu stark. Manchmal glaubte er, zwei Gestalten zu sehen. Dann wiederum drückte sie sich zu einer zusammen und nahm an Breite zu.
    Er wischte über seine Augen. Auch dort tuckerte der Schmerz, aber er wollte nicht aufgeben. Die rechte Hand mit dem Messer hatte er vorgeschoben. Wie ein Pfeil schaute die Klinge aus der Faust. Sie zielte auf die Mitte der sich nähernden Gestalt. War es Moore?
    Jackson schaute genauer hin. Der Kopf verschwamm. Er war zu einer dunklen Masse geworden, aber die Gestalt konnte durchaus Tommy gehören. Wie war es möglich, dass sich ein Mensch so veränderte?
    Er sprach ihn an. »He, bist du es, Moore?«
    Der andere blieb stehen. Er breitete die Arme aus und präsentierte Jackson die offenen Handflächen, bevor er eine Antwort gab. »Ja, ich bin es, mein Freund!«
    Jackson hatte das Gefühl, einen Schlag in den Magen bekommen zu haben. »Aber wie ist das möglich?« keuchte er. »Das kann doch nicht sein! Sich so zu verändern…«
    »Der Schädel, Blue Boy. Der Schädel hat es ermöglicht. Du wolltest ihn bekommen, aber er gehört mir.«
    »Und wo ist er?«
    Tommy schob sich näher. »Schau mich an, mein Freund. Dann wirst du ihn sehen.«
    Jackson sagte nichts mehr. Er starrte der sich nähernden Gestalt ins Gesicht und wusste plötzlich Bescheid. »Das kann doch nicht wahr sein«, hauchte er. »Nein, das ist… Du hast ihn auf dem Kopf? Gibt es so etwas denn? Du hast…«
    »Ja, er ist ein Teil von mir geworden.« Wieder kam Moore näher und riss sein Maul auf.
    Und Jackson sah die beiden Vampirzähne, die

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