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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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gerade auf dem Markt war, und dass sie fand, »eigentlich müsste jemand aus L. A. ihn kaufen.« Beth wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Gespräch mit den anderen Gästen zu.
    »Dies ist Captain Greer«, sagte al-Kalli unterdessen zu Carter, als er die beiden Männer beiseitenahm. »Vormals Armeeangehöriger der Einsatztruppen der Vereinigten Staaten im Irak. Jetzt arbeitet er für mich und ist für die Sicherheit zuständig.«
    Carter wollte sich schon vorstellen, doch der Soldat unterbrach ihn. »Ich kenne Sie, Sie sind der Paläontologe.«
    Selbst al-Kalli wirkte überrascht. Und auch ein wenig beeindruckt.
    »Ich habe Sie im Fernsehen gesehen«, erklärte Greer. »Sie haben über indianische Funde diskutiert, mit jemandem namens Running Horse.«
    »Ich hatte gehofft, niemand hätte die Sendung gesehen.«
    »Tut mir leid, zu spät. Aber an Ihren Namen kann ich mich nicht erinnern.«
    »Carter Cox.«
    »Yeah, das war’s.«
    Al-Kalli lächelte. »Nun, nachdem das geklärt ist, lasse ich Sie beide für einen Moment allein. Entschuldigen Sie mich bitte.«
    Warum, wunderte Carter sich, ließ er sie allein? Beth steckte mittendrin im Trubel, und er hing hier bei diesem Ex-Soldaten fest. Ein Blick genügte, und Carter wusste, dass der Typ übel dran war. Sein Gesicht hatte eine ungesunde Hautfarbe, und in seinem Blick lag ein dumpfer Glanz, den Carter zuvor schon gesehen hatte, meistens bei Freunden an der Uni, die ausgebrannt und süchtig nach Drogen oder Medikamenten geworden waren.
    Als Captain Greer sich zu einem vorbeieilenden Kellner umdrehte, um sein leeres Glas auf ein Tablett zu stellen und sich ein neues zu nehmen, stellte Carter fest, dass er, sobald er einen Schwenk machte, das linke Bein merkwürdig nachzog. Carter nahm an, dass es sich um eine Kriegsverletzung handelte, und wenn das der Fall war, wenn er tatsächlich ein Veteran war und al-Kalli ihn angeheuert hatte, dann war das ein Punkt zu al-Kallis Gunsten. Sosehr Carter auch gegen den Krieg gewesen war, er hatte nichts gegen die Veteranen. Das war nur einer der unzähligen billigen und zynischen Taschenspielertricks der Regierung, dass sie Kritik am Krieg mit Kritik an den Männern und Frauen in einen Topf warf, die gezwungen waren, ihn zu führen. Carter empfand nichts als Respekt und Anteilnahme für diejenigen, die an vorderster Front kämpfen mussten.
    »Wie lange arbeiten Sie schon für Mr al-Kalli?«, fragte Carter.
    Greer warf einen Blick auf die Uhr. »Seit etwa achtundzwanzig Stunden, Pi mal Daumen.«
    Carter musste lachen. »Dann wissen Sie also über dieses Anwesen auch nicht sehr viel mehr als ich.« Er sah sich in alle Richtungen um, musterte die Rückfront des riesigen Hauses, die blühenden Baumreihe, den Swimmingpool mit dem schwarzen Boden, den offenen Gartenpavillon. »Wie groß ist das Grundstück?«
    Greer zuckte die Achseln. »Ich habe eine Führung bekommen, und ja, es gibt noch wesentlich mehr, als Sie von hier aus sehen können.« Er spülte den Champagner herunter, so wie man normalerweise eine Coke trinken würde. »Wesentlich mehr.« Dann taxierte er Carter und sagte: »Und was machen Sie hier? Kennen Sie al-Kalli?«
    »Meine Frau kennt ihn. Sie arbeitet momentan für ihn.«
    »Was denn?«
    Carter war solche unverblümte Offenheit nicht gewohnt, und er war nicht sicher, wie ausführlich er antworten sollte. »Ach, nur ein Forschungsprojekt.«
    Greer wirkte nicht zufrieden, und Carter dachte bei sich, dass er seinen neuen Job als Sicherheitschef vielleicht ein wenig zu weit fasste. Außerdem schüttete er seine Drinks viel zu schnell in sich hinein.
    Außer in Filmen hatte Carter noch nie einen Butler in schwarzem Frack gesehen, doch jetzt schritt einer über die Steinplatten auf al-Kalli zu und ging dann zwischen den Gästen umher. »Das Dinner ist angerichtet«, sagte er leise zu Greer und Carter, als handele es sich um eine streng geheime Information, und wies mit einer Hand auf zwei Terrassentüren, die jetzt offen standen. Im Inneren konnte Carter einen langen rechteckigen Tisch erkennen, eingedeckt mit glänzendem Silber und Porzellan, beleuchtet von flackernden Kronleuchtern.
    »Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden«, sagte Carter, »ich würde gerne meine Frau einsammeln.« Doch als er sich umdrehte, sah er, dass Beth gerade von al-Kalli persönlich in den Speisesaal geführt wurde. Sie warf Carter einen verstohlenen Blick zu, als sie vorbeiging, ein Blick, der sagte: Ich bin genauso verwirrt wie du, aber

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