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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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der Hoffnung, den Mann zu beruhigen.
    Geronimo warf seinen schwarzen Zopf über die Schulter zurück und hob trotzig das Kinn. »Verschwinden Sie. Alle. Sofort.«
    »Das kommt gar nicht in Frage«, sagte Carter.
    »O doch«, sagte Geronimo, und erst jetzt sah Carter, dass er ein Jagdmesser mit glänzender Klinge in der Hand hielt.
    Miranda musste es ebenfalls gesehen haben, denn sie begann zu schreien.
    »Carter, pass auf!«, rief Claude. »Er ist bewaffnet!«
    Noch schlimmer, Carter konnte sehen, dass er vollkommen verstört war. Die schwarzen Augen wirkten bösartig und jenseits aller Vernunft, die Halsmuskeln unter der Kette aus Türkisen zuckten.
    »Okay«, sagte Carter und hob beschwichtigend die Hände, »warum legen wir nicht alle eine Pause ein und gehen wieder nach oben? Wir brauchen doch nicht hier unten zu reden.«
    Geronimo kam noch einen Schritt näher und beschrieb einen weiten Bogen mit dem blitzenden Messer.
    Carter wich zurück und stieß dabei gegen Miranda. »Geh auf die andere Seite«, sagte er über die Schulter gewandt zu ihr, »und hoch zur Beobachtungsplattform.« Normalerweise nahmen sie ohnehin den Weg über die schmale Holztreppe und nicht die kleine Leiter. Aus dem Augenwinkel sah Carter, wie Claude sich nach einem Eimer bückte, und sagte: »Nein, lass das. Geht einfach – alle. Auf der Stelle.«
    Rosalie wandte sich als Erste um und eilte auf die Treppe zu, doch Claude wartete noch.
    »Tu, was ich sage«, sagte Carter.
    Bis jetzt bekam Geronimo, was er wollte. Ein paar von ihnen verschwanden. Er stand auf den Laufplanken, einen Fuß auf jeder Seite eines Saugschlauchs. Die Brust hob und senkte sich, und er ließ Carter nicht aus den Augen.
    »Miranda«, sagte Carter leise, »geh auf die andere Seite. Raus hier.«
    »Ich rufe die Cops«, sagte sie.
    Gute Idee, aber was sollte er bis dahin machen?
    Miranda trat hinter Carter hervor und zog Geronimos Blick auf sich. Vielleicht lag es an ihrem blonden Haar, an dem engen T-Shirt und den Shorts, doch ihr Anblick löste irgendetwas bei ihm aus. Er verzog die Lippen zu einem wütenden Zähnefletschen.
    »Ich habe dich im Fernsehen gesehen – du bist die Schlampe, die damit angefangen hat.«
    Er machte Anstalten, ihr den Weg zu versperren, und Carter hatte keine Wahl. Er stürzte nach vorn, packte den Schlauch zwischen Geronimos Füßen und riss ihn hoch. Geronimo wich taumelnd zurück, fand jedoch sofort sein Gleichgewicht wieder. Sofort griff er Carter mit dem Messer an und erwischte ihn am Unterarm.
    Der Anblick von Blut, der von Carters Arm in den schwarzen Teer tropfte, schien einen Moment lang seine Aufmerksamkeit zu fesseln. Carter sah die Schnittwunde, doch er spürte nichts. Die Klinge war zu flink und scharf gewesen und sein Adrenalinpegel zu hoch.
    Aber er wusste, dass er schnell hier rausmusste. Rosalie und Claude waren bereits draußen, und Miranda polterte gerade in ihren schweren Arbeitsstiefeln die Treppe hinauf.
    Er schaute hinauf zur Beobachtungsplattform in der Hoffnung, einen Cop oder jemanden vom Sicherheitspersonal zu sehen.
    Doch alles, was er sah, war Rosalies aschfahles Gesicht, die etwas rief, das er nicht verstand.
    Er brauchte einfach nur wegzulaufen. Er täuschte eine Bewegung an, die ausreichte, damit Geronimo auf der anderen Seite des Grubenabschnitts, der sie trennte, ein paar Schritte in die entsprechende Richtung machte, dann flüchtete er in Richtung Leiter an der hinteren Wand. Wenn er nur schnell genug hochkäme …
    Doch Geronimo war schneller. Carter hatte nicht mehr als ein paar Schritte geschafft, als der Angreifer ihn eingeholt hatte. Carter musste anhalten und wirbelte herum. Er fing die Hand mit dem Messer ab und drückte sie gewaltsam zurück.
    »Sie haben meine Vorfahren geschändet!«
    Carter schob ihn zurück, der Laufsteg bebte unter ihren Füßen
    »Du musst sterben!«, schrie Geronimo. Sein Speichel flog Carter ins Gesicht.
    Beide bemühten sich, auf den schmalen Bohlen über dem Teer das Gleichgewicht zu halten. Carter wagte es nicht, die Arme des Mannes loszulassen; der Wahnsinn glühte in seinen Augen wie Feuer.
    Abrupt gelang es Geronimo, Carter die Hand mit dem Messer zu entwinden. Geronimo lächelte – und Carter schlug ihn so heftig, dass er rückwärts schwankte. Die Mokassins scharrten über das Holz. Einen Moment lang sah es so aus, als würde er es schaffen, stehen zu bleiben, doch dann kippte er nach hinten und stürzte mit einem satten, nassen Platsch in die

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