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Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Knochengrube: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Masello
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rechten Ecke mit zwei oder drei Reklamanten versehen waren.
    »Aye, aye, Captain Kirk.« Elvis stopfte sich den Rest des Kekses in den Mund und begann, die entsprechenden Dateien zu den Ausdrucken, die Beth ihm reichte, auf den Bildschirm zu holen. Dann markierte er die Reklamanten und kopierte sie zusammen in eine neue Datei. »Du weißt, dass du hiervon nur die lateinische Version bekommst, oder? Wir haben weder das Lexikon noch die Graphemen-Datenbank fertig, so dass wir keine automatische Übersetzung erstellen können.«
    »Ist schon okay«, sagte Beth, ohne von ihrer Arbeit aufzublicken. »Ich werde mich da schon irgendwie durchwurschteln.«
    Elvis widmete sich wieder der Tastatur. »Das ist echt total cool«, murmelte er vor sich hin. »Du bist echt ’ne Süße, und du kannst uraltes Latein lesen.«
    Nicht einmal angesichts dieser möglicherweise kolossalen Entdeckung war die Bezeichnung »Süße« an Beth völlig verschwendet.

20. Kapitel
    Carter wusste nicht, wer es nötiger hatte, er oder Del, doch eine ordentliche Wanderung durch die Santa Monica Mountains schien jetzt genau das Richtige zu sein.
    Sie beide hatten es immer genossen, zu Grabungen an abgelegenen Orten irgendwo auf der Welt zu fahren, aber Del besonders aus dem Grund, weil er das Stadtleben nicht ertragen konnte. Wenn er nicht in einem Hörsaal eingesperrt war oder auf irgendeinem Symposium ein Referat hielt, war Del draußen in den Wäldern, jagte, fischte oder beobachtete Vögel. Oben in Tacoma hatte er mehrere Gefriertruhen, damit er das Fleisch des Wilds einfrieren konnte, das er auf seinen zahlreichen Streifzügen erlegte – manchmal mit Pfeil und Bogen.
    Heute waren die Bedingungen für eine Wanderung anders, als er es gewohnt war. Etwa neunundzwanzig Grad im Schatten, bedeckter Himmel und lediglich der Hauch einer Brise.
    »Bist du sicher, dass du bei diesem Wetter loswillst?«, hatte Carter gefragt, und Del hatte ohne Zögern geantwortet: »Und ob! Wenn ich nicht bald aus dieser Stadt rauskomme und etwas Wildnis schnuppere, verliere ich noch den Verstand.«
    Carter war nicht sicher, ob die Wanderwege oben im Temescal Canyon wirklich gut waren, aber es war das nächstgelegene Wandergebiet, das er anbieten konnte. Er holte Del an dem noblen Hochhaus am Wilshire Boulevard ab, in dem er bei seiner Schwester wohnte. Sein Schwager arbeitete als leitender Angestellter in einem Filmstudio. Als sie losfuhren, erschauderte Del sichtlich. »Wusstest du, dass sie da einen Typ haben, der das Auto für dich parkt? Und einen anderen, der dir deine Einkäufe nach oben bringt? Und einen Concierge – einen Concierge! – der die Lieferungen und die Sachen aus der Reinigung für dich entgegennimmt?«
    »Ich wette, das Haus hat sogar eine Klimaanlage«, grinste Carter.
    »Und ob«, erwiderte Del. »Trotzdem habe ich letzte Nacht draußen auf dem Balkon geschlafen.«
    Carter fragte sich, was Dels Schwager wohl von ihm hielt.
    Als sie auf dem Parkplatz des Canyons ankamen, war Carter froh, dass nur wenige andere Fahrzeuge hier parkten. Ein Pontiac, ein paar SUVS und ein Einsatzfahrzeug einer privaten Sicherheitsfirma. Del würde es gar nicht gefallen, wenn massenweise Leute die Pfade verstopften, und offen gesagt, störte es ihn selbst auch. Er war nicht sonderlich scharf darauf, beim Wandern in einen Stau zu geraten, so wie neulich, als er hinter einer Horde Teenager hergelaufen war, die zu ihren iPods herumsprangen und dosenweise Red Bull in sich hineinkippten. Er zahlte fünf Dollar für das Parkticket und legte es aufs Armaturenbrett. Del schüttelte betrübt den Kopf.
    »Du musst dafür zahlen, nur weil du dein Auto hier stehen lässt?«, sagte er. »Oben in Washington halten wir einfach an der Straße an und stiefeln los.« Er warf sich seinen Nylonrucksack über die Schulter. »Wie hältst du es hier nur aus, Bones?«
    »Man nennt es Zivilisation«, sagte Carter, »und ich habe schon vor langer Zeit meinen Frieden damit geschlossen.«
    Carter schnappte sich seinen eigenen Rucksack, der nichts weiter als etwas Mineralwasser, Sonnencreme, seine Geldbörse und die Schlüssel enthielt. Dann überquerten sie den Picknickplatz und schlugen den Trampelpfad ein. Carter ging voran und hörte, wie Del hinter ihm tief einatmete, die frische Luft und den leichten Duft trockenen Salbeis auskostete. Auf einer schmalen Holzbrücke überquerten sie einen kleinen Bach, und Del sagte: »Wofür braucht man hier denn eine Brücke?«
    »Wir sind hier in L. A.«,

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