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Knochenlese: 5. Fall mit Tempe Brennan

Knochenlese: 5. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Knochenlese: 5. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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hinzu.
    »De la Alda war achtzehn. Kein Eintrag ins Polizeiregister, keine Drogengeschichten, keine typische Ausreißerin. Sie arbeitete viel mit behinderten Kindern und half in ihrer Kirche aus. Sie verließ ihre Familie am vierzehnten Juli, um zur Arbeit zu gehen, und wurde seitdem nicht mehr gesehen.«
    »Freund?«, fragte ich.
    »Der hat ein Alibi. Kein Verdächtiger.«
    Er steckte eine blaue Nadel in die Karte.
    »Claudia arbeitete im Museo Ixchel.«
    Das Ixchel war ein privates Museum, das sich der Maya-Kultur widmete. Ich war schon einmal dort gewesen und erinnerte mich, dass es ein bisschen aussah wie ein Maya-Tempel.
    »Nummer zwei. Lucy Gerardi, siebzehn, war Studentin an der San Carlos Universität.«
    Er steckte eine zweite blaue Nadel in die Karte.
    »Auch Gerardi wurde nie verhaftet, lebte noch bei ihrer Familie. Gute Studentin. Abgesehen von einem ziemlich lausigen Sozialleben scheint sie ein normales College-Mädchen gewesen zu sein.«
    »Warum keine Freunde?«
    »Der Vater hatte sie ziemlich an der Kandare.«
    Sein Finger wanderte zu einer kleinen Straße auf halbem Weg zwischen dem Ixchel und der Amerikanischen Botschaft.
    »Lucy wohnte hier.«
    Er fügte eine zweite rote Nadel hinzu.
    »Sie wurde zum letzten Mal im Botanischen Garten gesehen –«, er steckte eine gelbe Nadel in eine grüne Fläche an der Kreuzung von Ruta 6 und Avenida de la Reforma, »– und zwar am fünften Januar.«
    Galianos Finger sprang zur Kreuzung Calle 10 und Avenida de la Reforma 3.
    »Kennen Sie die Zona Viva?«
    Ein Stich. Molly und ich hatten in einem Café in der Zona Viva gegessen, bevor ich nach Chupan Ya aufbrach.
    Konzentrier dich, Brennan.
    »Das ist eine kleine Enklave aus besseren Hotels, Restaurants und Nightclubs.«
    »Genau. Nummer drei. Patricia Eduardo, neunzehn, wohnte nur ein paar Blocks entfernt.«
    Die dritte rote Stecknadel.
    »Eduardo verließ Freunde im Café San Felipe am Abend des neunundzwanzigsten Oktober und kam nie zu Hause an.«
    Gelbe Nadel.
    »Sie arbeitete im Hospital Centro Médico.«
    Eine blaue Nadel kam an die Kreuzung Avenida 6 und Calle 9, nur ein paar Blocks vom Ixchel-Museum entfernt.
    »Die gleiche Geschichte, völlig sauber, fester Freund, Kandidatin für die Heiligsprechung. Verbrachte fast ihre ganze Freizeit mit Pferden. War eine ziemlich gute Reiterin.«
    Galiano deutete auf einen Punkt, der von den Wohnungen von Lucy Gerardi und Patricia Eduardo etwa gleich weit entfernt war.
    »Vermisste Person Nummer vier, Chantale Specter, wohnte hier.«
    Rote Nadel.
    »Chantale ging auf eine private Mädchenschule –«
    Blaue Nadel.
    »– aber sie war eben von einem längeren Aufenthalt in Kanada zurückgekehrt.«
    »Was hat sie da gemacht?«
    Er zögerte einen Augenblick. »Irgendeinen speziellen Kurs. Chantale wurde das letzte Mal zu Hause gesehen.«
    »Von wem?«
    »Der Mutter.«
    »Beide Elternteile scheiden als Verdächtige aus?«
    Er atmete tief durch die Nase ein und ließ die Luft langsam wieder aus.
    »Es ist schwer, gegen einen ausländischen Diplomaten zu ermitteln.«
    »Irgendeinen Grund für einen Verdacht?«
    »Wir haben keinen gefunden. Also: Wir wissen, wo jede der jungen Frauen lebte.«
    Galiano zeigte auf die roten Nadeln.
    »Wir wissen, wo jede arbeitete oder zur Schule ging.«
    Blaue Nadeln.
    »Wir wissen, wo jede zum letzten Mal gesehen wurde.«
    Gelbe Nadeln.
    Ich starrte das Muster an und wusste die Antwort auf zumindest eine Frage. Ich kannte Guatemala City gut genug, um zu wissen, dass Claudia de la Alda, Lucy Gerardi, Patricia Eduardo und Chantale Specter aus gehobenen Kreisen kamen. Ihre Welt war eine der ruhigen Straßen und gepflegten Rasenflächen, keine der Drogen und des käuflichen Fleisches. Im Gegensatz zu den Armen und drogensüchtigen Waisen im Parque Concordia waren diese Frauen nicht ohne Macht. Sie wurden vermisst von Familien, die eine Stimme hatten, und alles Erdenkliche wurde getan, um sie zu finden.
    Aber warum dieses Interesse an Überresten, die bei einer Pension in den Slums gefunden wurden?
    »Warum das Paraíso?«, fragte ich.
    Wieder ein kurzes Zögern. Dann: »Wir drehen jeden Stein um.«
    Ich drehte mich von der Karte zu Galiano um. Sein Gesicht war ausdruckslos. Ich wartete. Er schwieg.
    »Reden Sie offen mit mir, oder müssen wir erst einen komplizierten Pas de deux aufführen?«
    »Was soll das heißen?«
    »Machen Sie doch, was Sie wollen, Bat.« Ich wandte mich zum Gehen.
    Galiano sah mich scharf an, sagte aber nichts. Dann

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