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Knochenpfade

Knochenpfade

Titel: Knochenpfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Salsa, Schweinerippchen mit Ananasglasur. Allein vom Duft lief ihnen schon das Wasser im Mund zusammen.
    “Du kannst mir immer noch nicht über deinen Geheimauftrag berichten, oder?”, erkundigte sich Maggie bei Platt, nachdem sie eine der Frühlingsrollen verschlungen hatte.
    “Wahrscheinlich nicht. Aber es ist auch egal.” Er wischte sich etwas Ananasglasur vom Kinn. Dann lehnte er sich zurück und nippte an seinem Mai Tai. Das war der zweite, und der Rum tat bereits seine Wirkung. Er begann sich langsam zu entspannen, obwohl dieser abrupte Sinneswandel von Captain Ganz immer noch an ihm nagte. Er tippte mit dem Finger gegen das gelbe Papierschirmchen an seinem Drink und brachte damit die aufgespießte Limonenscheibe ins Schaukeln. “Ich habe denen gesagt, was ich denke. Das hat ihnen nicht gefallen, also haben sie mich wieder weggeschickt.”
    “Hmm.” Maggie nahm sich eine der Garnelen. “Klingt nach einem Regierungsauftrag. War das auf einer der Militärbasen hier?”
    “Wie machst du das immer?”, fragte er, bevor ihm klar wurde, dass er damit erst ihre Vermutung bestätigte.
    “Hör zu, du brauchst es mir wirklich nicht zu erzählen. Ist schon in Ordnung.”
    “Was ist mit deinem Fall?”
    “Die Küstenwache hat einen Fischkühler aus dem Golf gefischt.”
    “Mit einer Leiche drin?”
    Maggie nickte mit vollem Mund. Sie saßen sich am Tisch gegenüber. Der Abstand war aber klein genug, dass Platt nur den Arm ausstrecken musste, um ihr mit der Serviette den Mundwinkel abwischen zu können.
    “Tut mir leid”, sagte Maggie. Sie griff nach ihrer eigenen Serviette und wischte sich nun beide Mundwinkel. Sofort bereute Ben, diesem Impuls nachgegeben zu haben. “Körperteile. Der Torso eines Mannes, der während des Hurrikans Gaston verschwunden war.”
    “Gaston? Ich dachte, der wäre auf die Atlantikküste getroffen?”
    “Ist er auch.”
    “Du meinst, das könnte ein Killer sein, der sich Hurrikanopfer als Beute aussucht?”
    “Keine Ahnung. Es ist möglich. Da werden immer wieder Leute vermisst.”
    “Es entsteht jedenfalls eine Menge Chaos, und jetzt hängst du hier fest und kannst es hautnah miterleben.”
    Sie zuckte die Schultern. “Inzwischen müsste dir klar sein, dass du auch festsitzt.”
    “Mir wurde ein Platz in einer C-130 nach Jacksonville angeboten.”
    “Ein Militärtransportflugzeug? Wow! Wie großzügig von denen.”
    Jetzt zuckte Platt die Schultern. Es ärgerte ihn immer noch, wie Ganz ihn abserviert hatte.
    “Nur aus reiner Neugierde: Was waren da sonst noch für Teile?”
    “Der Torso, ein Fuß, drei Hände. Hast du keinen Hunger? Ich esse das hier gleich alles allein auf.”
    Ben lächelte und nahm sich eine Frühlingsrolle. Natürlich war er hungrig. Aber auch fast zu müde und ausgepowert, um zu essen. Er konnte sich gar nicht erinnern, wann er das letzte Mal richtig geschlafen hatte.
    “Drei Hände? Also mindestens zwei Opfer.”
    “Mindestens drei, aber es können genauso gut auch fünf sein. Ein Bluttest hat bereits ergeben, dass der Fuß eine andere Blutgruppe hat als die anderen Teile.”
    “Dann ist der Killer also entweder schlampig oder sehr schlau. Meinst du, er entsorgt seine Leichen im Meer?”
    Sie sah aus, als würde sie darüber nachdenken, dann schüttelte sie den Kopf.
    “Die Körperteile waren alle einzeln in dicke Plastikfolie verpackt. Eher als hätte er versucht, sie haltbar zu machen.” Sie leerte ihre zweite Pepsi Light. “Noch weniger können wir damit anfangen, dass im Fuß Metallstückchen tief unter der Haut steckten.”
    “Warum hat Kunze dich zu so einem Himmelfahrtskommando geschickt? Dazu noch ins Auge des Hurrikans.”
    “Lange Geschichte.” Sie winkte der Kellnerin und hob lächelnd ihr Glas, damit sie wieder nachschenkte. “Wo bist du denn untergebracht?”
    “Mein Seesack liegt im Polizeiquartier von Santa Rosa Island. Sie haben mir gesagt, dass man am Strand nicht mehr einchecken kann. Und woanders gibt es keine freien Zimmer mehr.”
    “Ich habe eine Suite im Hilton. Zumindest bis morgen.”
    “Hmmm.” Er fragte sich, ob das nun eine Einladung sein sollte. Sie scherzten so oft miteinander, dass er manchmal nicht wusste, wo er denn mit Maggie O’Dell eigentlich wirklich stand.
    “Zwei riesige Betten.”
    Aha, alles klar. Ein Angebot in aller Freundschaft. War er nun erleichtert? Oder war das Enttäuschung, die er da fühlte?
    “Minibar?”
    “Aber ja.”
    “Riesiger Fernsehbildschirm?”
    “Das ist ein

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