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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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Handgelenke mit Klebeband fesselt und dann ihre Knöchel.
    Er steht da und sieht auf sie beide herab. »Wie ich schon sagte: Es gibt einen neuen Plan. Sylvester hat eine Möglichkeit gefunden, wie wir mit der ganzen Kohle durchbrennen können. Neun Komma vier Millionen. Absolut unmöglich zurückzuverfolgen. Das heißt, dass du nicht mehr gebraucht wirst, Alison. Im Gegenteil, du bist nur ein Klotz am Bein. Okay, wir könnten dich laufen lassen und uns darauf verlassen, dass du die Klappe hältst …« Er lacht. »Eine Publicity-Hure wie du? Sobald die Leute anfangen, dich zu vergessen, sobald du nicht mehr auf dem Cover von Hello! bist, wirst du nicht mehr an dich halten können.« DAVID breitet die Arme aus. »›Meine Hölle in der Hand der Kidnapper!‹ Tapfere Alison McGregor enthüllt alles!«
    Er lässt die Arme sinken. »Dazu wird es nicht kommen. Wir drehen noch ein letztes Video mit Jenny, und dann … Na ja, ich werde dafür sorgen, dass es schnell geht, okay? Bin ja schließlich kein totaler Unmensch.«

48
    »Und was werdet ihr für uns singen?« Der Exmoderator des Kinderfernsehens ging in die Hocke, um mit dem kleinen blondgelockten Mädchen auf Augenhöhe zu sein.
    Jenny McGregor sah ihn mit ihren großen blauen Augen an. » Wir singen ein Lied über meinen Papa.«
    Logan lehnte sich auf der Couch zurück, die Fernbedienung auf dem Knie. Ganz hinten im Kühlschrank hatte er eine Dose Irn-Bru Light gefunden. So erging es einem, wenn man entführt wurde – dann kam die Grampian Police und plünderte einem die ganzen Lebensmittelvorräte.
    Nur retten taten sie einen ganz bestimmt nicht.
    Alison McGregor legte eine Hand auf die Schulter ihrer Tochter. » Es heißt Wind Beneath My Wings.« Sie trugen Partnerlook – Glitzerkostüme mit reichlich Pailletten.
    »Okay, dann also viel Glück!« Der Moderator richtete sein Lächeln in die Kamera. »Und vergessen Sie nicht: Wenn Sie für Alison und Jenny stimmen wollen – die Nummer wird am Ende der Sendung eingeblendet.«
    Die Musik wurde lauter, und die McGregors schritten Hand in Hand zur Rampe vor. Eine Seite der Bühne wurde von einer großen Leinwand eingenommen. Zwei Takte lang leuchteten dort die Worte » IN LIEBEVOLLEM GEDENKEN AN JAMES ›DODDY‹ MCGREGOR « auf, dann wurden sie durch das Foto ersetzt, das die Zeitungen gedruckt hatten, als sein Leichnam aus dem Irak überführt worden war.
    Während sie sangen, wechselte das Bild immer wieder: Doddy mit Jenny am Strand; Doddy in einem Panzerfahrzeug in irgendeiner heißen und staubigen Gegend; Doddy mit einem kleinen rosigen Baby auf dem Arm … Und dann kam die erste Instrumentalpassage, und Doddys Bild wurde durch einen Videoclip ersetzt, in dem zwei verwundete Soldaten erzählten, wie er ihnen das Leben gerettet hatte. Rechtzeitig zur nächsten Strophe wurde dann wieder auf die Fotosequenz umgeschaltet.
    Kein Wunder, dass Alison und Jenny die meisten Stimmen in der gesamten Staffel bekommen hatten. Die Leute liebten sie einfach.
    Logans Handy klingelte – die Danse Macabre in schrillem Kontrast zu dem kitschigen Song. Er drückte den Ausknopf an der Fernbedienung. »McRae.«
    »Wo bist du?« Es war DI Steel.
    Er rappelte sich von der Couch hoch und schlenderte hinaus in den Flur. »In Alison McGregors Haus.«
    »Was gefunden?«
    »Nein.« Er ging die Treppe hinauf, zurück in Alisons Schlafzimmer. »Wir sind am Arsch, stimmt’s?«
    »Hab gerade mit Tayside telefoniert.« Eine Pause. »Frank Baker ist aufgetaucht. Liegt im Ninewells Hospital. Ist gerade mal bis Dundee gekommen, ehe er von einer Rotte jugendlicher Schläger erkannt wurde. «
    Logan zog die Spitzengardinen einen Spalt weit auf und spähte hinaus. Die beiden alten Damen kampierten immer noch auf dem Gehsteig, mit ihren Klappstühlen und ihrer Thermoskanne Tee. Bald würde man von hier aus in ein Meer von Gesichtern und Kameraobjektiven blicken, alle versammelt, um gemeinsam den Moment zu erleben, wenn das Ultimatum auslief.
    »Ist er okay?«
    »Was denkst du denn? Kann froh sein, wenn er den morgigen Tag noch erlebt.«
    Logan ließ die Gardine los. »Auch das noch …«
    Von unten kam ein dumpfes Klacken.
    »Und übernimmt Stupidintendent Green vielleicht die Verantwortung für den Schlamassel, den er angerichtet hat? Von wegen – angeblich ist alles meine Schuld, weil ich Baker nicht von Anfang an habe überwachen lassen. «
    Wieder ein Klacken.
    »Moment mal.« Logan drückte die Stummtaste.
    Nichts. Vielleicht war es nur das

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