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Knochenzeichen

Knochenzeichen

Titel: Knochenzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Brant
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sie wurde. Und besonders wütend war sie auf Lydia.
    Sie werden der Kleinen doch sicher Hilfe besorgen? Nach alldem, was sie mitgemacht hat? Sie braucht eine Therapie, um darüber hinwegzukommen. Sie können nicht so tun, als sei es überhaupt nicht passiert. Sie können nicht …
    Das Telefon der Dame klingelte. Klingelte und klingelte und klingelte und übertönte ihre strengen Worte, während es unaufhörlich weiterklingelte …
    Cait schlug die Augen auf und blickte an die Decke über dem Bett. Ein schwindelndes Gefühl der Erleichterung legte sich über sie. Es war nur ein Traum gewesen. Ein Traum, den sie schon seit Monaten nicht mehr gehabt hatte.
    Im nächsten Augenblick drehte sie den Kopf zur Seite und musste leidvoll feststellen, dass er noch immer hämmerte. Ihr Handy gab ein letztes Quäken von sich, ehe es verstummte.
    Guter Gott. Vorsichtig setzte sie sich im Bett auf und griff nach dem Telefon. Auf dem Display war Barnes’ Nummer zu sehen, und so rief sie ihn zurück. Der Wecker auf dem Nachttisch zeigte Viertel nach fünf.
    »Ja, ich hab mir schon gedacht, dass ich Sie wecken würde«, klang die Stimme des Deputys in ihr Ohr.
    »Dafür muss ich Ihnen regelrecht dankbar sein«, murmelte sie und strich sich mit einer Hand die Haare aus dem Gesicht. »Hat es gestern irgendwelche neuen Entwicklungen gegeben? Ich habe den ganzen Tag weder Sie noch Sheriff Andrews erreicht.«
    »Ja, es war echt die Hölle los. Hatte aber nichts mit dem Fall zu tun.«
    Jetzt, wo Cait allmählich wacher wurde, nahm sie die Erschöpfung in Barnes’ Stimme wahr.
    »Wir hatten einen Familienstreit, der sich zur Geiselnahme gesteigert hat. Schließlich hat der Typ seine Frau erschossen, ehe er sich ein paar Stunden später ergeben hat.«
    »Oh Gott.« Sie rieb sich die Augen. »Kinder?«
    »Nein. Aber das ist auch so ziemlich das einzig Positive an dem ganzen Drama. Jedenfalls fahre ich gerade erst nach Hause, um noch ein wenig Schlaf zu bekommen. Sind Sie gestern irgendwie fündig geworden?«
    »Nein. In einer knappen Stunde treffe ich mich wieder mit Sharper, um von neuem anzufangen.«
    »Okay, halten Sie uns auf dem Laufenden. Ach, und fast hätte ich es vergessen«, sagte er und konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. »Das staatliche Labor hat die Ergebnisse für unsere Müllsäcke geliefert. An einem davon ist ein deutlicher Fingerabdruck. Sie haben ihn durch die IAFIS-Datenbank gejagt, aber nichts gefunden. Wir müssen von jedem, der mit den Säcken in Kontakt gekommen ist, Fingerabdrücke nehmen, um ihn oder sie auszuschließen … von Ihnen und Ihrer Mitarbeiterin auch.«
    Sie konnte sich nur mit Mühe verkneifen, ihn anzufauchen. Sie und Kristy waren viel zu gut ausgebildet, um ohne Handschuhe Beweismittel anzufassen. Aber vermutlich würde er das Gleiche für sich und seine Kollegen in Anspruch nehmen. »In Ordnung.«
    »Und besorgen Sie heute auch Abdrücke von Sharper.«
    Sie zog die Brauen hoch. Wäre sie die Erste am Fundort gewesen, als man die Knochen aus der Höhle geholt hatte, hätte sie auf der Stelle von allen, die an den Bergungsarbeiten beteiligt gewesen waren, Fingerabdrücke genommen. Vor allem von dem Führer, der zugegeben hatte, als Erster in die Kammer eingestiegen zu sein. Doch es würde nichts bringen, darauf hinzuweisen, also sagte sie nur: »Okay. Und Sie machen das Gleiche mit denen von Ihren Kollegen, die am Fundort der Knochen tätig waren?«
    Schweigen am anderen Ende. Und dann: »Natürlich.«
    Sie gähnte ebenfalls. Bereits das verschlimmerte das Hämmern in ihrem Kopf. »Noch irgendetwas über die Säcke selbst?«
    »Nur dass sie biologisch abbaubar sind, was ein Vorteil für uns sein könnte. Wie viele Firmen gibt es wohl, die biologisch abbaubare schwarze Müllsäcke herstellen?«
    Cait sah erneut auf die Uhr. Sie musste noch duschen und mit der Frau am Empfang über die Verlängerung um eine weitere Nacht sprechen. »Mehrere, fürchte ich.«
    »Oh. Na ja, ich kann mich jedenfalls um diese Spur kümmern. Aber jetzt bin ich erledigt. Ich muss eine Runde schlafen, bevor ich noch umkippe.«
    »Gehen Sie ins Bett, Barnes. Ich melde mich, wenn wir auf irgendetwas stoßen.«
    Ohne weiteres Drängen von ihr beendete Barnes das Gespräch. Cait rutschte aus dem Bett und tappte mit leicht wackeligen Schritten zum Badezimmer. Sie hoffte, dass der General Store früh aufmachte. Ohne weiteren Nachschub an Schmerztabletten würde sie den Tag nicht überstehen.
    Mit Kopfschmerzen oder mit Sharper

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