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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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ist.«
    »Ich wünsch' mir auch mal ein Fahrrad, aber in Rosa.«
    »Natürlich in Rosa«, wiederhole ich seufzend. Schlafen kann ich wohl knicken.
    »Der arme Elmo«, sagt sie weinerlich. Und ich weiß nicht, was ich mache, wenn sie hier jetzt wegen seiner Scheiß-Karnickel anfängt zu heulen.
    »Oh, ich bin ganz sicher, Elmo und Herr Hase liegen jetzt zusammen in ihrem Stall, kuscheln sich aneinander und schlafen. Bestimmt vermissen sie ihn gar nicht«, versuche ich, sie zu trösten.
    »Aber er hat gesagt, sie schlafen manchmal bei ihm im Bett«, erklärt sie. »Der Elmo liegt dann immer auf seinem Kissen…«
    »Na ja, aber doch nur manchmal und es ist doch auch ganz schön, wenn er hier ist.«
    »David?«
    »Hm?« Gott, bitte… ich bin echt müde…
    »Hast du den Flori auch lieb?«
    »Oh… ich…«
    »Ich hab' ihn… und du?«
    »Bisschen vielleicht«, gebe ich zu. Jedenfalls ist das die offizielle Version.
    »Ich hab' den Flori nämlich fast so lieb wie dich…«, flüstert sie. »Aber dich hab' ich noch ein bisschen mehr, weil so ein Zimmer mit rosa, das hab' ich mir schon immer gewünscht…«
     
     
    ***
     
     
    »Hey!«
    »Wach?« Ich bin schon seit mindestens einer Stunde auf den Beinen. Denn das wirklich Lästige an meinem neuen Sous-Chef ist, dass ich offensichtlich ein Modell mit integriertem Wecker erwischt hab'.
    Diese Sache, dass sie mich ausschlafen lässt, üben wir noch. Wobei meine Chancen auf Erfolg diesbezüglich eher schlecht stehen, denn der Kindergarten ist ab acht offen und die wollen gerne, dass man die Kinder da spätestens bis neun Uhr abliefert. Aber wenn ich sie fünf vor neun bringe, dann kann ich fast eine Stunde länger schlafen - vorausgesetzt natürlich, sie lässt mich.
    Allerdings war es heute gar nicht schlecht, dass sie mich kurz nach sieben aus dem Bett geworfen hat. Leiser als sonst und mit einem vorwurfsvollen: »Pst, der Flori schläft doch noch«, als ich sie allerhöchstens in Zimmerlautstärke gefragt hab', was zur Hölle sie um diese Zeit schon wieder macht.
    »Ich hab' ein Aufkleber ans Bett gemacht«, hat sie mit ernster Miene erklärt.
    »Was für einen Aufkleber?«, hab' ich orientierungslos gemurmelt.
    »Von der ‚Hello Kitty‘ «, hat sie seufzend erklärt und irgendwie klang sie dabei so, als sei ich ziemlich schwer von Begriff.
    »An deins?«
    »Nein, an deins.«
    »Oh…«
    Ich blöder Arsch! Wieso hab' ich mich eigentlich breitschlagen lassen, diese beschissenen Dinger zu kaufen? Ich meine, wie soll ich denn in diesem Bett je wieder Sex haben, wenn mich vom Betthaupt ein japanisches Katzenvieh mit rosa Glitzerkleid und roter Haarschleife anschaut? Ich meine, ich hab' ja an und für sich echt kein Problem mit meiner Potenz, aber das ist… nun ja, eine Herausforderung. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass mein Bett im Gegensatz zu ihrem nicht von ‚IKEA‘ stammt und ich ewig gebraucht habe, um es zu finden.
    Allerdings hab' ich mich dann auch nicht wirklich getraut, ihr zu erklären, dass ich im Gegensatz zu ihr nicht auf Rosa und Möbelsticker stehe. Vielleicht kann ich ihn einfach irgendwann verschwinden lassen, wenn sie's vergessen hat. Sieht also die nächsten zwei Wochen denkbar düster aus für meine Libido.
    Es sei denn, ich kann ihr schmackhaft machen, dass genau dieser Aufkleber perfekt für ihren Kleiderschrank ist, aber ich fürchte, das könnte schwierig werden. Und ich sollte vielleicht mal auf der Verpackung nachsehen, ob man diese beschissenen Dinger überhaupt wieder abziehen kann.
    Egal, jetzt mach' ich erstmal Frühstück. Offensichtlich hab' ich ihn dabei geweckt. Und ein bisschen bin ich stolz darauf, dass ich es tatsächlich geschafft hab', sie aus dem Bett und dem Zimmer zu manövrieren, ohne dass sie bemerkt hat, dass er nackt ist. Allerdings bin ich nicht sicher, ob sie's wirklich beschäftigt hätte. Denn dass er heute Morgen immer noch neben uns im Bett lag, das hat sie einfach so hingenommen.
    Offenbar war meine Argumentation gestern Nacht diesbezüglich schlüssig und die Sache mit den einsamen Kaninchen ist auch vom Tisch. Kaninchen und Tisch… netter Gedanke… Aber eigentlich hab' ich nachher vor, was mit dem Lachs auszuprobieren, der tiefgefroren in meinem Eisfach liegt.
    »Hallo, Flori!«, flötet sie grade und sieht kurz von der Pfanne auf, in der sie dem Rührei beim Stocken zusieht. Ich hatte ihr eigentlich gesagt, dass sie den Wender bewegen soll, aber ich hab' das Induktionsfeld vorsichtshalber trotzdem lieber

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